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0617 - Das Blut der Mumie

0617 - Das Blut der Mumie

Titel: 0617 - Das Blut der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber das kennst du ja selbst.«
    »Stimmt.«
    An der vor uns liegenden Schuppenseite ließ ich den Rover ausrollen. Gemeinsam stiegen wir aus. Der übliche Rundblick glitt ins Leere. Wir sahen nichts Verdächtiges. Im Moment rollte auch kein Zug vorbei. Die Stille wirkte schon unnatürlich.
    Der Eingang lag an der Vorderseite, die wesentlich schmaler war.
    Suko hatte ihn zuerst erreicht und war stehengeblieben. »Komm doch mal her, John.«
    Sekunden später dachte ich wieder an den Fall mit den Vampir-Katzen, denn auch in diesem Gelände sahen wir eine Katze. Das Tier hockte vor der Eingangstür des Schuppens. Sein Fell war schwarz wie die Nacht, die Augen schillerten in einem facettenartigen Grünblau. Sie hatte einen Buckel gemacht und fauchte warnend.
    »Schau dir mal das Fell direkt über dem Kopf an«, murmelte Suko.
    »Es ist naß.«
    »Wasser?«
    »Nein, das sieht anders aus. Die Flüssigkeit kommt mir ziemlich klebrig vor.«
    »Blut?«
    »Kann sein.«
    Ich wußte nicht, ob sich die Katze anfassen lassen würde, ging das Risiko eines Angriffs ein, bückte mich und streckte dem Tier meine rechte Hand entgegen.
    Das Fauchen verstummte. Ich sah es als gutes Zeichen an, wollte die Katze streicheln, als sie plötzlich zur Seite huschte, meine Finger aber trotzdem über die nasse Stelle am Fell glitten und ich die rote Flüssigkeit an den Kuppen erkannte.
    Beim Hochkommen hörte ich Sukos Kommentar. »Das ist Blut, John, wir haben uns nicht getäuscht.«
    »Und woher hat die Katze die Verletzung?«
    »Sie kann sich mit anderen gestritten haben.«
    »Klar, muß aber nicht.« Ich schaute nachdenklich gegen den schmalen Eingang. »Irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, daß hier einiges nicht in Ordnung ist.«
    »Meinst du?«
    »Und ob.«
    »Was, bitte?«
    »Das werden wir sehen.« Ich war schon vorgegangen und hatte meine Hand auf die kalte Metallklinke gelegt. Sie hing locker in der Fassung. Auch beim Niederdrücken wies nichts darauf hin, daß ich die Tür geöffnet hatte.
    Ich zerrte an ihr. Sie schleifte mit der Unterkante über den Boden, quietschte noch in den Angeln, und als sie schließlich so weit geöffnet war, daß wir in den Schuppen schauen konnten, strömte uns aus seinem Innern der Geruch des Todes entgegen.
    Ohne uns abgesprochen zu haben, wußten wir Bescheid. Es war für uns ja nichts Neues mehr. Wir kannten diesen Geruch aus Blut und dumpfer Muffigkeit.
    Obwohl Licht durch die offene Tür in den Schuppen fiel, holte Suko die Lampe hervor. Der helle Strahl zitterte ein wenig, dann fand er sein Ziel.
    Was das Licht enthüllte, war furchtbar!
    ***
    Wir hatten Behal nie zuvor gesehen, aber der dunkelhaarige Mann, der im Schuppen auf dem Rücken lag und von schlimmen Spuren gezeichnet war, konnte nur er sein.
    Er rührte sich nicht. Brutal zeichnete der Lichtkegel die Umrisse seines Gesichtes nach, in dem sich unzählige Wunden abzeichneten.
    Da war die Haut tief ein- und aufgerissen. Derartige Spuren kannten wir. Katzen hinterließen sie, wenn sie mit den ausgefahrenen Krallen zuschlugen. Auch die Kleidung war zerfetzt worden. Die Tiere mußten bei diesem Mann regelrecht gewütet haben.
    »Verdammt«, sagte mein Freund. »Warum sind wir nicht früher hier erschienen?«
    Ich gab ihm keine Antwort. Mit behutsamen Schritten ging ich über die Schwelle und hockte mich neben dem Toten nieder, während mein Freund zurückblieb und sicherte.
    »John, da ist nicht nur eine Katze, auch nicht zwei oder drei. Da müssen mehr als ein Dutzend Tiere daran beteiligt gewesen sein.«
    »Das Gefühl habe ich auch.«
    Der erste Blick hatte uns nicht getäuscht. Für Behal gab es keine Rettung mehr. Es hatte ihn endgültig erwischt, und er war auf grausame Art und Weise ums Leben gekommen.
    Er trug eine Winterjacke. Neben ihm lag ein Messer. Die Klinge war noch blutig.
    »Ich werde die Kollegen der Mordkommission alarmieren«, sagte Suko und verschwand.
    »Okay, tu das.« Ich veränderte meinen Blickwinkel und schaute in die Höhe.
    Direkt unter dem Dach war es düster. Da gab es zu viele Schatteninseln, Verstecke für Katzen. Im Augenblick sah ich nichts, auch nicht das Leuchten ihrer Augen.
    Behal hatte uns etwas ungemein Wichtiges sagen wollen. Leider hatte er keinerlei Andeutungen gemacht, nicht einmal auf das Thema hingewiesen. Wenn ich ihn mir jetzt betrachtete, könnte es durchaus möglich sein, daß seine Nachricht etwas mit Katzen zu tun hatte, denn grundlos griffen auch streunende Katzen einen Menschen nicht an,

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