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0617 - Der Kampf um die Positronik

Titel: 0617 - Der Kampf um die Positronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenig mit der tatsächlichen Entfernung zwischen dem Standort Tifflors und dem Terraner zu tun, mit dem er nun Verbindung hielt.
    Allerdings war diese Verbindung einseitig, denn der andere war kein Telepath.
    „He, Kreehl, ich hab ihn wieder!" rief er aus. Der Kreehl schreckte aus seinem beginnenden Schlummer hoch. „Genau östlich von hier, also Richtung Positronik und Zentralplasma. Ein einzelner Terraner, der versucht, Suntown zu erreichen. Vielleicht gehört er auch zu den Leuten, die einst hier stationiert waren."
    „Die sind alle weggeflogen" behauptete der Kreehl und kroch aus dem Bett. „Keiner mehr hier."
    „Dann ist es doch einer von Tifflors Männern. Wir werden ihn sofort suchen gehen. Kommst du mit?"
    „Wenn du mich mitnimmst."
    Gucky schob vorsichtshalber den Impulsstrahler in den Gürtel seiner Kombination. Kreehl lehnte das Tragen einer Waffe strikt ab. Aber er protestierte auch nicht, weil der Mausbiber eine mitnahm. Er schien gelernt zu haben.
    Sie verzichteten darauf, Waringer und die anderen zu unterrichten, sondern teleportierten ein paar hundert Kilometer nach Osten, wo sie mitten in der Wüste rematerialisierten.
    „Ja, ich habe die Impulse noch", stellte Gucky befriedigt fest.
    „Die verliere ich nun nicht mehr so schnell. Der Mann trottet durch die Wüste wie ein Kamel, aber wenn ich mich nicht irre, läuft er genau in die entgegengesetzte Richtung. Er will nach Suntown, aber er marschiert nach Osten. Muß ein Dummkopf sein."
    „Es gibt auch terranische Dummköpfe", belehrte ihn Kreehl gelassen.
    Gucky protestierte keineswegs.
    Nach zwei weiteren Teleportationen sahen sie einige hundert Meter vor sich einen Mann. Er trug die normale Bordkombination der Solaren Flotte, war unbewaffnet und trug kein Gepäck. Sein Gang war schleppend und mühsam.
    Aber er schimpfte unablässig vor sich hin und versuchte sich einzureden, daß er richtig gehandelt habe, weil er ja doch der klügste aller Terraner sei.
    „Der ist ganz schön eingebildet", meinte Gucky und zog Kreehl mit sich. „Mal sehen, was er alles sagt, wenn er uns bemerkt. Wir holen ihn leicht ohne Teleportation ein."
    Kreehl hüpfte auf seinen dünnen Beinen hinter dem Mausbiber her, der wiederum so gefährlich watschelte, daß man jeden Augenblick befürchten mußte, er könne ausrutschen und hinfallen. Aber immerhin waren sie bald so dicht hinter dem stoisch dahinwandernden Sergeanten, daß Gucky ihn anrief: „He, Biggosch, du rennst in die verkehrte Richtung!"
    Der Sergeant machte noch drei oder vier Schritte, dann blieb er, plötzlich mit einem Ruck stehen. Jetzt erst hatte das Begreifen sein schläfriges Bewußtsein erreicht. Jemand hatte ihn angesprochen.
    Langsam drehte er sich um und starrte die beiden Verfolger mit riesengroßen Augen verwundert und fassungslos an. Sein Mund öffnete sich, als wolle er etwas sagen, aber kein Ton kam über seine Lippen. Nicht einmal ein Fluch.
    „Nein, wir sind keine Gespenster, bester Sergeant. Dies hier ist Kreehl, ein Kreehl. Und wer ich bin, solltest du auch ohne Lexikon wissen."
    „Gucky!" stieß Biggosch hervor, ehe er sich einfach in den Sand setzte. „Das ist doch nicht möglich! Ich sehe Gespenster..."
    „Ich bin kein Gespenst", protestierte Kreehl.
    „So, und nun berichte mal", bat Gucky und setzte sich einfach neben den Sergeanten. „Wo sind die anderen? Wo ist die MESACION?"
    Der Sergeant begann, sich von seiner Überraschung zu erholen. Er begriff zumindest, daß er gerettet war und daß sich seine Extratour diesmal gelohnt hatte.
    „Julian Tifflor!" sagte er. „Ich weiß nicht, wo er jetzt ist. Irgendwo in der Wüste, nehme ich an. Ich habe mich selbständig gemacht, als sie eine Pause einlegten. Wir hatten keine Zeit..."
    „Die MESACION?" wiederholte Gucky seine Frage.
    „Sie wurde im Weltraum gesprengt. Sie war nicht mehr viel wert. Die Andro-Seuche..."
    Er schwieg erschöpft.
    Einiges konnte Gucky zwar seinen Gedanken entnehmen, aber längst nicht alles, was er jetzt zur Information brauchte.
    „Wir müssen Tifflor und die anderen finden. Denk nach, Mann, wo sie sein könnten. Notfalls müssen wir deine Spur zurückverfolgen, um sie zu finden."
    „Wieder zurück?" Biggosch schüttelte entschieden den Kopf.
    „Ich gehe nicht mehr zurück, ich will nach Suntown!"
    „Eben, dann mußt du ja zurück! Also los, raff deine müden Knochen zusammen und setz dich in Bewegung. Hier ist alles Sand, die Spur ist leicht zu sehen, Wir können sie nicht verlieren."
    Seufzend

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