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0618 - Zweikampf der Immunen

Titel: 0618 - Zweikampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zustand lästig. Er hatte sich Schwierigkeiten vorgestellt und sie auch in seine Planungen mit einbezogen, aber dies waren nicht Fallen dieser Art gewesen.
    Der Mutant hatte ihn zurückgeworfen, halb besinnungslos gemacht, aber er hatte ihn jetzt aus seinem Wirkungsbereich verloren.
    Es hieß nun, schnell zu handeln.
    In einigen Minuten könnte er, die Lethargie und die Höhe dieses Bezirkes ausnutzend, sein Opfer treffen und töten.
    Er versuchte sich zu orientieren. Mit einem unendlich schwachen Strahl der Abstrakt-Ortung stellte er die Richtung fest, in die er sich bewegen mußte. Augenblicklich lief er los. Er verließ den ruhigen Raum, enterte eine Treppe, raste durch einen Korridor und kam immer näher an sein Opfer heran. Plötzlich fühlte er, wie er scheinbar erstarrte.
    Seine Gedanken funktionierten noch in der gewohnten Schnelligkeit, aber alle seine Bewegungen waren, als kämpfte er sich durch langsam erstarrendes Glas. Er hielt mitten im Laufen an und bewegte sich nur millimeterweise. Ein anderer Mutant hatte zugeschlagen, nachdem er ihn entdeckt hatte.
    Oder sogar, ohne daß er ihn entdeckt hatte? Er wußte es nicht.
    Er begann zu ahnen, daß er hier in eine Falle gerannt war, die jetzt langsam zuschlug...
    ...in eine tödliche Falle.
     
    *
     
    Kol Mimo hielt die schwere Waffe in der Hand, als er seinen Raum verließ, in dem Vance Vlayck wieder über seinem Computertagebuch eingeschlafen war. Eigentlich wußte er genug; er hatte Zeit gehabt, den Fremden genau zu studieren.
    Da Takvorian, aufgeschreckt durch Irmina Kotschistowa, die Metabio-Gruppiererin, die Bewegungsabläufe innerhalb eines eng umgrenzten Bezirks der unterirdischen Anlage drastisch verlangsamt hatte, konnte Kol Mimo den Eindringling studieren.
    Der Fremde war, wie bereits vermutet, erst seit kurzer Zeit auf Terra - sein Auftreten fiel mit der ersten Feststellung eines Suchimpulses zusammen.
    Der Fremde suchte tatsächlich ihn, und seine Ausrüstung war gut genug, um ihn dazu zu befähigen, Kol Mimo zu töten.
    Die wichtigste Feststellung aber war, daß es sich bei dem Eindringling um ein künstlich erzeugtes Lebewesen handelte.
    Ein Werkzeug also, das ebenso wie er immun war und für einen speziellen Zweck hergestellt worden war.
    Kol Mimo handelte schnell und bewußt.
    Er warf sich herum, raffte in seinem Wohnraum seine gesamte Ausrüstung zusammen und kehrte wieder in das Großbüro zurück, in dem der Fremde gegen die Verlangsamung kämpfte.
    Die Zone, in der diese unfaßbaren Effekte auftraten, verlief mit ihrem Rand dicht vor Kol Mimo, denn er spürte ein eigentümliches Ziehen und Zerren.
    Er warf die schweren Taschen mit seiner Ausrüstung neben die Tür, hob die Waffe und zielte auf die wie erstarrt wirkende Gestalt, die, dreißig Meter von ihm entfernt, ihn anstarrte und sich unendlich langsam nur bewegte. Mit bloßem Auge konnte Kol die Bewegungen fast nicht wahrnehmen.
    „Takvorian könnte inzwischen auch aufhören!" murmelte Kol.
    Er glaubte, daß die Lethargie, unter der auch der Pferdekopfmutant litt, jener fremdartige Zentaur, ihn veranlassen würde, dieses Experiment einzustellen, zumal er den Fremden nicht sah und panikartig reagierte.
    Hier stand das Opfer.
    Ihm gegenüber war der Jäger im zähen Feld der Ablaufhemmung gefangen.
    Als Kol genauer hinsah, fand er alle seine Vermutungen bestätigt. Er hatte einen Fachmann vor sich, eine Züchtung, die genau auf die Aufgabe abgestimmt war. Der Fremde steckte in einem unauffälligen Kampfanzug und hatte einen grünlich leuchtenden Schutzschirm eingeschaltet. Der ebenfalls unauffällig wirkte, besonders in der künstlichen Beleuchtung dieser unterirdischen Zone. Wer hatte ihn ausgeschickt? Wer verlangte von ihm, Kol Mimo umzubringen?
    Kol wartete ungeduldig. Irgendwann würde die Lähmung von seinem Gegner abfallen, dann galt das alte, aber leider noch immer wirkungsvolle Gesetz er oder ich, dachte er und errichtete rund um sich ein zylindrisches Schutzfeld. Täuschte er sich, oder hatte sich der Fremde jetzt tatsächlich etwas schneller bewegt?
    „Ich bin hier! Ich warte auf dich, Fremder!" rief Kol Mimo.
    Es ging um viel mehr. Er wartete auf die Entscheidung und rechnete sich alle Chancen aus - wie auch der Mörder vor ihm.
    Tatsächlich!
    Der Fremde bewegte sich schneller. Er bemühte sich, das Gleichgewicht wiederzufinden. Dann stand er mit beiden Beinen auf dem Boden und hob den Arm.
    „Ich bin Kol Mimo! Was willst du?" rief Kol.
    Der andere blickte ihn an, er

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