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0619 - Das Para-Mädchen

0619 - Das Para-Mädchen

Titel: 0619 - Das Para-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beisammen hat«, fügte er hinzu.
    Die Blonde ließ sich wieder im Sessel nieder. »Dieses Experiment - es hätte uns beiden schaden können, nicht wahr?«
    Er nickte.
    »Warum haben Sie es dann getan?«
    »Weil ich mehr über Ihre Affinität zur Magie wissen wollte«, erklärte Zamorra. »Seien Sie sicher, daß ich damit das gleiche Risiko eingegangen bin, dem ich Sie ausgesetzt habe. Und ich hätte es nicht getan, wenn ich es für unkalkulierbar gehalten hätte. Ein bißchen hänge ich schließlich auch an meinem Leben, und von Verletzungen halte ich auch nicht besonders viel. Ist Ihnen klar, daß Sie Magie in sich aufs äugen wie ein Schwamm?«
    Sie starrte ihn aus großen Augen an.
    »Eva, als ich Ihnen das Schwert reichte, muß etwas in der Waffe Angst verspürt haben. Vermutlich das, was bei anderen Gelegenheiten Entscheidungen für Gut oder Böse trifft.«
    »So etwas wie Künstliche Intelligenz bei Computern?«
    »Wie kommen Sie darauf? Haben Sie sich beruflich mit K.I. befaßt?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Es kam mir nur gerade so in den Sinn.«
    »Ich habe noch nicht herausgefunden, ob es sich bei dem Zauberschwert tatsächlich um so etwas wie eine Intelligenz handelt«, fuhr er fort.
    Das fehlte gerade noch - nach der K.I. Tarans im Amulett jetzt auch noch so etwas ähnliches im Schwert? Nein, danke! »Aber diese Entscheidungsinstanz, wenn ich sie mal so nennen darf, muß gespürt haben, daß Sie ihr einen Teil ihrer Zauberkraft nehmen wollten. Gwaiyur fühlte sich bedroht und wandte sich gegen Sie. Gegen uns beide, denn ich war es ja auch, der das Schwert Ihnen ausliefern wollte. In dieser Form habe ich es zwar noch nie erlebt, aber es ist für mich die einzige Erklärung. Als Gwaiyur nicht nur Sie, sondern auch mich bedrohte, hat Merlins Stern«, er deutete auf das Amulett vor seiner Brust, »versucht, mich vor der Attacke zu schützen. Und wiederum waren Sie es, die dann dem Amulett Kraft entzogen hat. Das Schutzfeld brach wieder zusammen. Und Sie haben die aufgesaugte Energie benutzt, um Gwaiyur in der Luft festzuhalten und in Ihre Hand zu zwingen. Ich glaube, Sie hätten es sogar schaffen können.«
    »So, wie ich schweben konnte, nicht wahr? Davor hatte ich doch auch irgend etwas mit Ihrem Amulett.«
    Zamorra nickte. »So denke ich mir das. Auch da haben Sie magische Energie aufgenommen und später wieder abgegeben. Der einzige Unterschied besteht meines Erachtens darin, daß es beim ersten Mal eine Weile dauerte, bis die gespeicherte Energie wieder freigesetzt werden konnte -oder mußte. Hier aber wurde sie sofort benötigt.«
    »Die Batterie sei leer, sagte Nicole danach«, erinnerte Eva sich. »Aber was meinen Sie mit mußte?«
    »Nur eine Spekulation - eine weitere von vielen. Vielleicht ist Ihr Körper, oder auch Ihr Geist, nicht fähig, die gespeicherte Magie längere Zeit festzuhalten. Eben bot sich sofort eine Gelegenheit zum Einsatz, am Anfang aber nicht. Da wußte Ihr Para-Zentrum keine andere Lösung, als diese Energie durch das Schweben zu verbrauchen, bevor es zu Schwierigkeiten kommen konnte.«
    Eva schüttelte den Kopf. »Para-Zentrum? Was soll das denn nun schon wieder sein?«
    »Ich halte Sie für hochgradig parabegabt!« behauptete Zamorra. »Allerdings haben Sie Ihr Talent nicht unter Kontrolle. Vielleicht ist es auch für Ihren Gedächtnisverlust verantwortlich. Um so wichtiger ist es, daß wir das alles in den Griff bekommen. Finden Sie nicht auch?«
    »Ich will es nicht in den Griff bekommen, ich will es loswerden!« erwiderte sie. »Und zwar so schnell wie möglich!«
    »Gleich jetzt?«
    »Gleich jetzt!«
    Zamorra lächelte. »Dann sollten wir es mit der Rückführung versuchen.«
    ***
    Dem Drachen war's im Château mal wieder zu langweilig geworden. Sein menschlicher Spielgefährte Rhett war wie jeden Tag zum Mittagsschlaf verurteilt worden; weder der Junge noch der Drache sahen ein, wozu diese Standardprozedur gut sein sollte, zumal ja nach Einbruch der Dunkelheit schon wieder Schlafen angesagt war, obgleich es dann draußen und notfalls auch drinnen am Fernsehschirm erst richtig interessant wurde. Rhett als Gesellschaft fiel also noch wenigstens für eine Stunde aus, und auf die blonde Fundsache paßte der Chef gerade selbst auf. Also fühlte Fooly sich arbeitslos und beschloß, einen Ausflug in die nähere Umgebung zu machen.
    Er dachte gar nicht daran, das Tor in der Burgmauer zu benutzen. Schließlich war er ein Drache, ein Beherrscher der Lüfte, und schwang sich

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