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0619 - Das Para-Mädchen

0619 - Das Para-Mädchen

Titel: 0619 - Das Para-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit raschem Flügelschlag auf die Mauerkrone hinauf. Das funktionierte besser, als so mancher annahm, weil Fooly ja nicht auf die Schwingen allein angewiesen war, sondern auf seine Drachenmagie zurückgreifen konnte. Sein tolpatschiges Verhalten war meistens nur Show.
    Aber jetzt hatte er gerade keine Zuschauer und konnte sich so geben, wie er war.
    Von der Mauerkrone aus spähte er in die Runde. Wohin sollte er sich heute wenden? Eine Richtung war so gut wie die andere.
    Aber dann zuckte er erschrocken zusammen, als er in Richtung Dorf schaute.
    Dort geschah etwas Unglaubliches!
    Als Drache hatte Fooly natürlich ein viel besseres Sehvermögen als jeder Mensch. Zudem sah er auch auf eine völlig andere Weise. So erkannte er ein unheimliches Wesen, das sich im Dorf befand und eine düstere Magie benutzte.
    Es war im Begriff, zu töten!
    »So nah am Château - das ist doch eine Frechheit!« entfuhr es dem Drachen. »Haben diese Schwarzmagier denn überhaupt keinen Respekt mehr?«
    Und dann sah er, wem es an den Kragen gehen sollte.
    Das war doch Madame Claire!
    Die alte dicke Schreckschraube, die für den Chef und die anderen kochte und Fooly immer völlig ungerechtfertigt anfauchte, wenn er mal eine kleine Leckerei aus der Küche stibitzte. Dabei wurden diese feinen Sachen doch nur schlecht, wenn man sie nicht so rasch wie möglich verputzte! Aber jedes Mal behauptete dieser Küchenzerberus, ausgerechnet das, was Fooly eben in die unergründlichen Tiefen seines Magens verbracht hatte, sei für ein ganz besonderes Festessen vorgesehen gewesen!
    Pah, das waren doch nur dumme Ausreden! In Wirklichkeit ging es der alten Fregatte nur darum, kleine Jungdrachen zu schikanieren, was sonst?
    Aber das war für frech gewordene Schwarzmagier noch lange kein Grund, die unleidliche Köchin, natürlicher Feind aller auf den Namen Fooly hörenden Jungdrachen, einfach umzubringen!
    »Na warte!« fauchte Fooly. »Das Umbringen gewöhne ich dir ganz schnell ab!«
    Er breitete die Flügel aus und schwang sich in die Luft. So schnell wie möglich jagte er zum Dorf hinunter.
    Aber noch auf halbem Weg wurde ihm klar, daß er zu spät kommen würde. Er hatte die Attacke des Schwarzmagiers nicht rechtzeitig bemerkt. Er schaffte es nicht mehr ganz! So schnell Fooly auch war, die Mörderwölfe des Zauberers waren schneller…
    ***
    »Muß ich mich dafür nicht auf eine Couch legen?« fragte Eva.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Wir sind hier nicht beim Psychiater. Für den Trance-Zustand spielt es keine Rolle, ob Sie ihn im Liegen oder im Sitzen erleben. Es ginge sogar im Stehen. Aber dazu würde ich nicht raten, weil die geistige auch eine körperliche Anstrengung mit sich bringt. Daher erfordert allein die Bequemlichkeit eine wenigstens sitzende Position.«
    Die Blonde streckte sich im Sessel aus. »Ich bin bereit.«
    Zamorra begann mit der Hypnose.
    Innerhalb weniger Sekunden fiel Eva in Trance. Ehe Zamorra mit der Rückführung begann, sondierte er die Blonde vorsichtig. Er wollte keine böse Überraschung erleben, die sich logischerweise auch negativ auf Eva auswirken würde.
    Aber er konnte keine posthypnotische Blockierung durch einen anderen feststellen. Seine Befürchtung, sie sei hypnotisch manipuliert worden, erwies sich als überflüssig. Eva stand unter keinem irgendwie gearteten Befehl; sie schien sogar noch nie in ihrem bisherigen Leben hypnotisiert worden zu sein.
    Das erleichterte die Sache natürlich. Zamorra brauchte auf keine Fremdeinwirkung Rücksicht zu nehmen.
    Er sprach Eva an, allerdings nicht mit diesem Namen. Denn mit dem würde sie sich vermutlich jetzt noch nicht identifizieren. Er sprach allgemein, aber dennoch zielgerichtet und begann, ihren Geist in ihre eigene Vergangenheit zu entführen.
    Und erlebte eine gewaltige Überraschung!
    ***
    Die Wölfe drängten durch das zerstörte Stoffverdeck in den Wagen herein! Schnappten mit ihren gierigen Fängen nach der wehrlosen Frau auf dem Fahrersitz. Claire roch den ekelerregenden Gestank, der ihr von den aufgerissenen, geifernden und beißenden Mäulern entgegenwehte. So roch der Tod - nach Fäulnis und Blut!
    Noch einmal griff sie nach dem Zündschlüssel, obgleich ihr Verstand schrie, daß es sinnlos war und sie den Bestien besser die ungeschützte Kehle entgegenreckte, damit es schneller ging… Wenn der Twingo bisher nicht angesprungen war, würde er das jetzt auch nicht mehr tun!
    Aber er tat es!
    Der Motor sprang an!
    Das schien die Wolfsbrut zu verblüffen, die

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