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0619 - Das Para-Mädchen

0619 - Das Para-Mädchen

Titel: 0619 - Das Para-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Motorkraft davonrasen und die Bestien hinter sich lassen!
    Schlagartig breitete sich das furchtbare rote Licht im Innern des Wagens aus. Über Claire riß der Stoff auf, und Pranken und gierige Wolfsschnauzen drängten sich ins Innere des Wagens!
    Und Madame Claire wußte, daß sie nie wieder für Zamorra kochen würde.
    Die Bestien brachten sie um.
    ***
    Gleichzeitig sprangen Zamorra und Eva auf, wichen zurück. Das Zauberschwert kreiste durch die Luft, durchschnitt sie mit schrillem Pfeifen wie ein metallisch-silbriger Schemen. Blitzschnell entstand ein grünliches Leuchten um Zamorra, das von dem Amulett vor seiner Brust ausging und seinen ganzen Körper einzuhüllen versuchte.
    Das bedeutete, daß Merlins Stern ihn vor einem magischen Angriff zu schützen versuchte!
    Vor dem Schwert?
    Evas Kopf flog herum. Sie sah das Amulett aufleuchten - und im gleichen Moment verlor es an Kraft. Das grüne Leuchten des schützenden magischen Kraftfelds um Zamorra flackerte und verlosch. Zugleich streckte Eva die Hand nach dem Schwert aus.
    Sekundenlang befürchtete Zamorra, Gwaiyur werde ihr die Hand glatt abschlagen!
    Dann schwebte das Schwert still in der Luft, die Spitze der Klinge gegen Eva gerichtet.
    Ihre Hand verfärbte sich. Sie wurde silbrig, wie schon einmal, und schien zu leuchten. Zugleich erwärmte sich das Amulett vor Zamorras Brust, diesmal aber, ohne in Evas Hand zu fliegen.
    Etwas ging von der silbrigen Hand aus. Etwas Unsichtbares, das nach dem Schwert zu greifen versuchte, es in ihre Hand zwingen wollte. Die Waffe zitterte.
    Da packte Zamorra zu. Er bekam Gwaiyur am Griff zu fassen, riß es zu sich zurück und umklammerte den Griff jetzt mit beiden Händen. Er wandte sich von Eva ab.
    »Hören Sie auf«, sagte er. »Es ist vorbei. Ich habe es unter Kontrolle.«
    Das stimmte nicht.
    Gwaiyur versuchte sich wieder mit aller Macht aus seinen Händen zu befreien. Aber Zamorra war diesmal stärker. Er verstärkte seine Anstrengung, hielt das Schwert nieder und verließ damit schließlich den Raum. Draußen im Korridor legte er es auf eine Fensterbank.
    Dort blieb es still.
    Er kehrte ins Zimmer zurück und benachrichtigte über das Visofon Raffael, daß er die Waffe ins Arbeitszimmer zurückbringe.
    Eva starrte ihre Hand an.
    »Was sollte das?« fragte sie. »Warum wollten Sie mir die Waffe geben? Nur weil ich, als Sie mich fanden, in so ein… so ein Fantasy-Kostüm gekleidet war?« Sie wies auf eines der Bilder, das ein schwertschwingendes Mädchen in recht luftigem Outfit zeigte. »Ich versichere Ihnen, daß ich diese Sachen noch nie im Leben getragen habe. Das war nicht meine Kleidung. Das wenigstens weiß ich.«
    »Woher?« fragte Zamorra schnell.
    »Weil es nicht zu mir paßt«, erwiderte sie. »Diese Bücher und Filme sind zwar sehr schön, aber ich könnte mich nie wirklich in einer solchen Szenerie wohl fühlen. Was sollte das mit dem Schwert? War das ein Test?«
    »Ja. Pardon, Eva, aber ich konnte Sie darauf nicht vorbereiten. Sie hätten nicht unbefangen genug darauf reagieren können. Deshalb mußte ich Sie überraschen.«
    »Und?«
    »Es hat mich selbst überrascht.«
    »Was ist da passiert?« fragte Eva mißtrauisch. »Das war doch wieder irgend so eine Hexerei, oder?«
    Er nickte. »Gwaiyur ist ein Zauberschwert. Es sucht sich selbst aus, ob es für das Gute oder das Böse fechten will. Ein Schwert mit Charakter…«
    »…der vermutlich recht fies ist«, sagte die Blonde. »Ich schätze, es hat schon unangenehme Überraschungen damit gegeben, wenn es während einer Auseinandersetzung die Seiten wechselt, nicht wahr?«
    »Bingo«, sagte Zamorra. »Sie scheinen sich ja recht schnell in diese magische Welt hineinzufinden.«
    »Ich scheine eine recht ausufernde Fantasie zu besitzen«, konterte sie. »Was sind das für Auseinandersetzungen? Ich meine, es gibt doch keine Schlachten mehr, die mit Schwertern ausgekämpft werden. Gewehre und Atombomben sind doch viel präziser und effizienter.«
    »In unserer Welt, leider«, sagte Zamorra. »Aber es gibt auch noch andere Welten, und auch in unserer noch Kämpfe, die nicht mit militärischen Mitteln ausgetragen werden, nur bekommt die Öffentlichkeit nicht viel davon mit, und wenn doch mal ein Sensationsblatt etwas darüber bringt, wird's nicht ernst genommen, weil doch jeder weiß, was er von den Artikeln der Blöd-Zeitung und anderer blöder Blutmatschgazetten zu halten hat - oder wenigstens wissen sollte, wenn er seinen Verstand noch einigermaßen

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