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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schädelschmerzen, die für die dritte Phase der PAD-Seuche typisch waren, besonders intensiv plagten.
    Eine der Baracken trug den Namen des Raumschiffs, dessen Besatzung sie beherbergte: TERMIT-1083. Die vier Männer traten ein. An das Bild, das sich ihnen bot, waren sie nun schon gewohnt. Einhundertundfünf Leute lebten in diesem geräumigen, komfortabel eingerichteten Bau. Sie waren hier einquartiert worden, als ihr Raumschiff von der Werft kommend, in Sahara-Point landete. Man hatte damit gerechnet, daß sie in aller Kürze eingesetzt werden würden. Das war damals gewesen, als es die Seuche noch nicht gab. Seitdem waren Monate vergangen, und die Männer hausten immer noch hier.
    Die Leute der TERMIT-1083 ließen es sich ohne Widerrede gefallen, daß die vier Fremden jeden einzelnen eindringlich musterten. Die Auswahl von fünfzehn Besatzungsmitgliedern ging logischerweise davon aus, daß für den bevorstehenden Einsatz am besten zu gebrauchen sei, wer unter den Symptomen der Seuche am wenigsten leide. Ein Mann mit den Rangabzeichen eines Oberleutnants und vierzehn Unteroffiziere und Mannschaftsgrade wurden ausgesucht und dazu bewegt, sich in einen der bislang ungenutzten Räume der Baracke zu begeben. Mentro Kosum setzte sich daraufhin mit dem Stützpunkt-Lazarett in Verbindung und forderte mehrere Medo-Roboter an, die die fünfzehn Auserwählten zu behandeln hatten.
    Der Erfolg dieser Behandlung wurde schon am Abend desselben Tages sichtbar. Der junge Oberleutnant meldete sich gemäß einer Weisung, die er von einem der Roboter erhalten hatte, bei Mentro Kosum, der zusammen mit den anderen Mitgliedern der Gruppe in einem Nebenraum des Lazaretts vorläufiges Quartier bezogen hatte. Er hieß Rune Schilt, war blondhaarig, mittelgroß und breitschultrig und stammte von der Siedlerwelt Rumal. Der Emotionaut teilte ihm mit knappen Worten mit, daß er und seine Leute als Mindestbesatzung für einen Testflug des Tenders TERMIT-1083 gebraucht würden. Rune Schilt war froh, nach so langer Untätigkeit endlich wieder einmal etwas zu tun zu bekommen.
    Mit der Wiederherstellung der fünfzehn Besatzungsmitglieder schien das letzte Hindernis, das dem Beginn der Expedition noch im Wege gestanden hatte, endlich ausgeräumt. Völlig unerwarteterweise ergab sich jedoch noch ein weiteres Problem, zu dessen Lösung selbst der Tatendrang der vier Initiatoren des Unternehmens nicht ausreichte.
    Aus irgendeinem Grund, den keiner der Anwesenden kannte, war die Treibstoffversorgung der Raumschiffe auf Sahara-Point nicht vollrobotisiert. Die Entscheidung darüber, ob ein Fahrzeug Treibstoff aufnehmen dürfe oder nicht, blieb einem Gremium von drei Offizieren vorbehalten, die im Falle der Zustimmung einen eigens auf ihre individuelle Zellkernstrahlung abgestimmten Servomechanismus aktivierten, der seinerseits wiederum den Tankvorgang einleitete. Diese umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen waren getroffen worden, weil es sich bei dem Treibstoff, der aus voll ionisiertem, dicht gepacktem Wasserstoff bestand, nicht nur um eine teure, sondern überdies auch um eine höchst gefährliche Substanz handelte. Ähnliche Sicherheitsvorkehrungen waren auf allen Flottenstützpunkten der Solaren Flotte getroffen. Warum sie allerdings ausgerechnet hier die Form eines dreiköpfigen Offiziersgremiums angenommen hatten, anstatt sich wie üblich in einem Segment eines Robotrechners zu verkörpern, das wußte niemand.
    Das eigentliche Problem bestand darin, daß die drei Offiziere nirgendwo aufzufinden waren. Man konnte nur annehmen, daß sie während der zweiten Phase der Seuche plötzlich das typische Heimweh nach dem Ursprungsort ihrer Vorfahren empfunden und sich aufgemacht hatten, um diesen Ort unverzüglich zu besuchen. Auf jeden Fall waren sie verschwunden, und damit lag die Treibstoffversorgung des ganzen Stützpunktes lahm. Für Kol Mimos Expedition war dieser Umstand allerdings nur bedauerlich, nicht etwa kritisch. Die TERMIT-1083 war bis zu zehn Prozent ihrer Kapazität betankt. Mit diesem Treibstoffvorrat konnte sie eine Strecke von insgesamt sechzigtausend Lichtjahren zurücklegen. Sie konnte also das Euyt-System erreichen, aber ohne neuerliche Treibstoffaufnahme nicht mehr zur Erde zurückkehren, falls dies in Mimos Absicht lag.
    Mimo versicherte jedoch, daß es auf Alchimist genügend Wasser gebe, so daß die Treibstoffvorräte an Ort und Stelle aufgefüllt werden konnten. Geräte zur Aufbereitung des Wassers, zur Herstellung von kompaktem

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