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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einer nach dem andern verschwanden sie durch die Hecke hindurch auf die Straße hinaus.
    Saedelaere steckte die Waffe wieder ein.
    „Lassen Sie sich hier nicht mehr blicken!" empfahl er dem letzten Blues.
    Nur eine Sekunde lang befielen ihn Müdigkeit und Schwäche, die Symptome der dritten Phase der Seuche. Gedankenverloren schaute er hinter den Blues drein, obwohl sie längst nicht mehr zu sehen waren, und hing träge seinen Gedanken nach.
    Da gellte unweit ein Schrei auf: „Vorsicht...!"
    Saedelaere wirbelte herum. Hinter dem nächsten Busch hervor schoß ein Blue auf ihn zu. Er mußte sich versteckt und diesen günstigen Augenblick abgewartet haben. Er hatte die Arme ausgestreckt, und die siebenfingrigen Hände waren bereit, sich um Saedelaeres Hals zu schließen. Der Maskierte kannte die Kraft, die in den muskulösen Fingern wohnte. Sie konnten Halswirbel zerknacken. Ihm blieb keine Zeit mehr, die Waffe zu ziehen. So griff er zu dem letzten Mittel, das ihm noch blieb.
    Er überzeugte sich blitzschnell, daß außer dem Blue sich niemand in gefährlicher Nähe vor ihm befand. Die Hand glitt zum Gesicht und lüftete die Maske. Gefährliches, irisierendes Leuchten schoß dem hinterhältigen Angreifer entgegen. Der Blue stockte. Erhob die Arme und schien die Augen mit den Händen schützen zu wollen; dann jedoch überlegte er es sich anders. Zu Saedelaeres großer Überraschung ging er von neuem zum Angriff über.
    Durch sein kurzes Stocken war der Kampf jedoch entschieden worden. Von seitwärts trat Kol Mimo heran. Ein kurzer Schlag mit der flachen Hand gegen den empfindlichen Hals des Extraterrestriers - und schon sank der Blue bewußtlos zu Boden.
    Unbewegt blickte der Matheloge in das flammende Gesicht des Halbmutanten, der noch keine Zeit gefunden hatte, die Maske wieder zu schließen. Saedelaere stockte der Atem. Jede Sekunde erwartete er zu sehen, wie Mimo die Arme in die Höhe warf und mit irrem Geschrei zusammenbrach. Mit mechanischer Bewegung klappte er die Maske herab. Plötzlich sah er den Mathelogen lächeln.
    „Nein, ich bin nicht verrückt geworden", versicherte er beruhigend. „Erinnern Sie sich an die gemeinsamen Züge unserer Unfälle, an die Ähnlichkeit der Vorgänge." Er zog die Brauen in die Höhe und verlieh dadurch seinem Totenkopfgesicht einen grotesken Zug. „Wir beide sind einander ähnlicher, als Sie denken. Ihre Strahlung kann mir nichts anhaben."
    Saedelaeres Spannung löste sich.
    „Wußten Sie das, bevor Sie mir ins Gesicht sahen", erkundigte er sich, „oder ließen Sie es auf ein Experiment ankommen?"
    „Ich wußte es", antwortete Mimo mit Bestimmtheit.
     
    *
     
    Mit schleppendem Schritt näherte sich Mentro Kosum, der Emotionaut. Er trug den Schocker noch in der Hand, die Arme baumelten ihm lässig an der Seite herab. Die rostrote Mähne schien etwas von ihrem sonstigen Glanz verloren zu haben, und an dem matten Blick der sonst so wachen Augen erkannte Saedelaere, daß auch der Emotionaut sich in den Fängen der Seuche wand.
    „Was war hier los?" wollte er wissen.
    Kosum zuckte mit den Schultern.
    „Weiß ich's? Vor zwei Stunden besuchte mich ein Blue. Bei diesen Kerlen wirkt sich die dritte Phase der Seuche anders aus als bei uns. Sie sind nur zeitweise lethargisch, zwischendurch jedoch entwickeln sie für beachtliche Zeitspannen eine nahezu hektische Aktivität. Der Blue entpuppte sich als einer, den ich auf irgendeiner meiner Fahrten einmal kennen gelernt hatte. Er war vor kurzem zur terranischen Mission versetzt worden und machte mir einen Freundschaftsbesuch. Wir tranken einen ... und ehe ich's mich versah, wimmelte es auf dem Grundstück von einer ganzen Kompanie Blues. Mein angeblicher Freund versuchte, mir eins über den Schädel zu geben. Da kam er allerdings schlecht an. Ich packte ihn beim Kragen und warf ihn raus. Die Kerle waren samt und sonders unbewaffnet. Ich wollte nicht allzu hart mit ihnen umgehen und gebrauchte den Schocker. Aber die Krankheit hat in ihrem Nervensystem anscheinend erhebliches Durcheinander angerichtet. Sie fielen zwar um, wenn der Schock sie traf, aber wenige Augenblicke später waren sie wieder auf den Beinen.
    Er lachte ärgerlich.
    „Konnten Sie feststellen, worauf die Blues es abgesehen hatten?" fragte Mimo.
    Mentro Kosum blickte ihn an und musterte ihn, als würde er erst jetzt seiner Gegenwart bewußt.
    „Nein. Ich schoß zwei von ihnen an, als sie in den Keller einsteigen wollten. Aber ich weiß nicht, ob das, was sie suchten,

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