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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Matheloge, „daß sie bei dem Anlegen einer Schneise möglichst behutsam vorgehen. Es ist nicht gut, den Dschungel mehr als notwendig zu reizen."
    „Ich werde Kosum darauf aufmerksam machen", versicherte Saedelaere.
    Er schickte sich an zu gehen.
    „Denken Sie daran", rief Mimo ihm nach, „daß die roten Orchideen in erster Linie geschont werden müssen! Sie sind die wichtigsten Mitglieder des Pflanzenreichs."
    Der Halbmutant schleuste sich aus. Er trug eine leichte, atemaktive Arbeitskombination. Trotzdem war es ihm, als er die Schleuse verließ, als stiege er in einen Backofen. Die Feuchtigkeit der Luft war so hoch, daß der Schweiß nicht verdunsten konnte. Er blieb auf der Haut kleben und bildete eine Schicht, die zu heftigem Juckreiz führte.
    Der Emotionaut sah auf, als Saedelaere sich näherte.
    „Ein guter Rat von Mimo", rief der Maskierte. „Der Dschungel muß nach Möglichkeit geschont werden, und an den roten Orchideen darf man sich überhaupt nicht vergreifen!"
    Mentro Kosum wischte sich mit dein Handrücken den Schweiß von der Stirn und grinste.
    „Diplomatie auf höchster Ebene, wie?"
    Die vier Männer wirkten gedrückt. Trotz der Medikamente, die ihnen seit der Abreise von der Erde regelmäßig und in nicht geringen Mengen verabreicht worden waren, hatten sich die Symptome der Seuche nicht völlig überwinden lassen. Es stand zu befürchten, daß die Leute, wenn man ihnen die Drogen entzog, augenblicklich in einen noch schlimmeren Zustand der Apathie verfallen würden als zuvor.
    Mentro Kosum warf einen prüfenden Blick in Richtung des Dschungels am südlichen Rand der Lichtung. Dann rückte er den schweren Desintegrator zurecht, der ihm an einem Riemen von der Schulter hing, und rief: „Vorwärts, Leute! Der Fjord ist nur dreihundert Meter entfernt."
     
    *
     
    Im Dschungel verloren sich die Begriffe von Entfernung und Zeit. Mentro Kosum schritt der kleinen Gruppe voran und bahnte ihr mit Hilfe des Desintegrators einen Weg. Er richtete sich nach Kol Mimos Empfehlung und machte den Pfad nicht breiter, als er unbedingt sein mußte. Der grünlich leuchtende Strahl des Desintegrators faßte nach dem Gewirr der Blätter, Äste und Lianen und löste es in treibende Gasschwaden auf. Hinter Kosum folgte Alaska Saedelaere, und den Abschluß bildeten die vier Männer, die die Pneumoplattform mit der Schlauchrolle dirigierten.
    Von Zeit zu Zeit blieb der Emotionaut stehen und sah sich um.
    Da der Zielpunkt nur dreihundert Meter entfernt lag, hatte er es nicht für nötig gehalten, den Kurs mit Hilfe irgendwelcher Geräte festzulegen. Er hatte die Lichtung an ihrem südlichen Rand verlassen, und solange er an dem Verlauf der Schneise, die er geschnitten hatte, sehen konnte, daß er sich auf gerader Linie bewegte, solange war er sicher, daß er das Ziel nicht verfehlen würde.
    Jetzt jedoch ließ er den Desintegrator sinken und kratzte sich am Kopf.
    „Der Teufel soll's holen", murrte er. „Es kommt mir vor, als wären wir wenigstens schon einen halben Kilometer gegangen!"
    Saedelaere drehte sich ebenfalls um und folgte seinem Blick, Der Dschungel filterte das Sonnenlicht und ließ außer einem matten Grün nicht viel davon übrig. Ein düsteres Halbdunkel herrschte auf dem Grund des Urwaldmeeres, und der Blick reichte nicht allzu weit.
    „Sieht gerade aus", meinte Alaska.
    „Das sage ich auch", brummte Kosum erbost. „Und trotzdem sollten wir schon längst am Fjord sein!"
    Alaska hatte eine Idee.
    „Kommen Sie mit!" bat er den Emotionauten.
    Die vier Männer von der TERMIT-1083 wurden angewiesen zu bleiben, wo sie waren. Kosum und Saedelaere wanderten den Pfad ein paar Meter weit zurück.
    „Bleiben Sie hier stehen", sagte Alaska, „und versuchen Sie mich im Auge zu behalten. Sobald Sie mich nicht mehr sehen, rufen Sie!"
    Mentro Kosum war sichtlich verblüfft.
    „Was haben Sie vor?" wollte er wissen.
    „Ich habe eine Theorie", antwortete der Maskierte. „Ich halte es für möglich, daß wir unter hypnotischem Einfluß stehen."
    Weiter sagte er nichts. Er setzte sich in Bewegung und zählte seine Schritte. Bei jedem zehnten drehte er sich um und blickte zurück. Als er sich nach dem vierzigsten Schritt umwandte, war der Emotionaut spurlos verschwunden. Dabei glaubte er, die Stelle noch immer deutlich sehen zu können, an der er bis vor kurzem noch gestanden hatte. Im selben Augenblick hörte er Mentro Kosums Ruf.
    „Heh, wo sind Sie?!"
    „Hier!" schrie Alaska. „Kommen Sie mir nach!"
    Er

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