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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bereitwillig angeschlossen. Er gab zu, daß er selbst Gedanken gehabt habe, die in die Richtung der von Kol Mimo angestrebten Lösung wiesen. Goshmo-Khan war ebenfalls erkrankt und litt mitunter an Zuständen der Depression und der Lethargie. Jedoch verfügte er über eine eiserne Willenskraft und hatte sich zudem, wie er sagte, mit einer ganzen Apotheke voll von Drogen ausgestattet, um sich über Wasser zu halten. Unter den drei hochaufgeschossenen Hageren wirkte Goshmo-Khan wie einer, der aus Versehen in die falsche Turnriege geraten war. Er war noch nicht einmal einen Meter siebzig groß, dabei so bullig gebaut, als hätte er die Absicht gehabt, wenigstens bis zu einer Höhe von zwei Metern weiterzuwachsen. Er war mongolischer Herkunft und trug einen straffen, schwarzen Schnurrbart, dessen Spitzen ihm bis zur Höhe dos Gürtels herabreichten und mit einem Howalgonium-Kristall verziert waren. Das Haupthaar trug der Wissenschaftler zu zwei Zöpfen geflochten, die ihm bis auf die Schultern hingen.
    Sahara-Point war eine militärische Einrichtung und unterlag normalerweise den an solchen Orten üblichen Kontrollen. Davon war an diesem Tage jedoch nichts zu bemerken. Nur ein Robotwächter sprach das Flugboot an, als es dem Südrand des Feldes bis auf fünfzig Kilometer nahe gekommen war.
    Mentro Kosum identifizierte sich als Offizier der Solaren Flotte und erhielt Einflugerlaubnis. Ungestört glitt das Boot über die zwanzig Kilometer breite Sperrzone, die das Landefeld umgab, und hielt auf einen Sektor zu, auf dem mehrere merkwürdig wirkende Fahrzeuge abgestellt waren. Sie bestanden aus zwei Teilen - einer Kugel und einer dicken Scheibe. Die Scheibe war oberhalb und unterhalb des Kugeläquators mit der Kugel verbunden. Ihre Dicke betrug annähernd drei Viertel des Durchmessers der Kugel. Das ganze Gebilde ruhte auf einem Wald von dünnen Stelzenbeinen.
    Die Hitze drückte schwer auf das Land. Auch über der Sahara funktionierte die Klimakontrolle nicht mehr. Die Temperatur lag über vierzig Grad im Schatten. Als sie aus dem Boot kletterten, um einen der Tender in Augenschein zu nehmen, bemerkte Kol Mimo nicht ohne Spott: „Am besten unternehmen wir einen kleinen Trainingslauf. Das ist nämlich etwa die Temperatur, die Sie auf Alchimist erwartet.
    Nur ist dort die Luftfeuchtigkeit wesentlich höher."
    Einer der Tender trug die Bezeichnung TERMIT-1083. Das war, nach Alaska Saedelaeres Angabe, das Fahrzeug, das bereits mit einer Sert-Haube ausgerüstet worden war. Eine oberflächliche Inspektion des Tenders ergab, daß er zwar einsatzbereit, aber nur zu zehn Prozent Kapazität betankt war. Vom Kommandostand setzte sich Saedelaere mit der Raumhafen-Information in Verbindung, die nach wie vor funktionierte, und ließ sich die Lage der Quartiere der Tender-Gruppe beschreiben.
    Der Nordrand des Hafengeländes, wo die Mannschaften untergebracht waren, bot einen trostlosen Anblick. Reihe an Reihe drängten sich die flachen, weißen Gebäude in der flimmernden Sonnenglut. Die Straßen waren leer. Totenstille lag über der Gegend.
    „Wenn jetzt jemand Terra überfallen wollte...", murmelte Saedelaere.
    Er drückte aus, was sie alle empfanden. Noch nie zuvor war ihnen die riesige Gefahr, in der die Menschheit, in der alle intelligenten Rassen der Galaxis schwebten, so penetrant deutlich geworden wie in den wenigen Stunden, seitdem sie sich zu einer Aktionsgruppe zusammengefunden hatten. Der mächtige Planet der Milchstraße war so hilflos wie ein kleines Kind. Zwar würden die Robotstationen, die die Heimatwelt der Menschheit bis weit ins interstellare Gebiet hinein umgaben und umkreisten, die ersten Wellen der Angreifer zurückweisen und vernichten. Aber dort unten, auf der Erde, gab es kaum noch jemand, der sich um die unerläßliche Koordination der Abwehrmaßnahmen zu kümmern vermochte. Ein technisch gut ausgerüsteter Gegner, der mit einer angemessenen Streitmacht angriff, konnte das Zentrum des Solaren Imperiums innerhalb weniger Tage erobern und besetzen.
    Den Männern und Frauen, die in den Mannschaftsunterkünften hausten, waren solche Sorgen jedoch fremd. Apathisch dösten sie vor sich hin. Sie lagen auf Betten und Böden, hockten auf Stühlen, an Tischen oder standen, wenn sie noch genug Kraft hatten, irgendwo in der Ecke, stützten sich mit der Schulter gegen die Wand und starrten ins Leere. Niemand sprach.
    Niemand rührte sich. Nur hier und da war ein Stöhnen zu hören, wenn einen die Nacken- und

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