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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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im Keller lag oder ob sie nur über den Keller ins Innere des Hauses gelangen wollten."
    „Was liegt bei Ihnen im Keller?" wollte Saedelaere wissen.
    „Nichts", grinste Kosum. „Nur die üblichen automatischen Anlagen für die Versorgung des Hauses."
    Er wiederholte seine Musterung des Mathelogen, wodurch Saedelaere sich veranlaßt fühlte, seinen Begleiter vorzustellen.
    „Wir haben einen Anschlag auf Sie vor", erklärte er dem Emotionauten. „Vielleicht haben Sie ein paar Minuten Zeit, uns anzuhören."
    „Alle Zeit der Welt", gähnte Mentro Kosum.
    Er begriff schnell, worum es ging. Saedelaere glaubte zu bemerken, daß auch auf ihn jene magische Kraft wirkte, die von Kol Mimo ausging und jegliches Mißtrauen im Handumdrehen beseitigte. Der Emotionaut erklärte sich ohne Zögern zur Mitarbeit bereit. Kosum bestätigte Saedelaeres Vermutung, daß er mit den Fahrzeugen der Termit-Klasse noch nicht umzugehen gelernt habe. Er machte auch keinen Hehl daraus, daß bei seiner gegenwärtigen Verfassung der Lernvorgang erheblich länger dauern würde als unter normalen Umständen. Die Entfernung von der Erde bis zum Euyt-System betrug rund 34000 Lichtjahre.
    Bei den Fahrtcharakteristiken der Termit-Schiffe bedeutete das, daß der Flug etwa sieben Tage in Anspruch nehmen werde. In diesem Zeitraum, meinte der Emotionaut, müsse er in der Lage sein, die Bedienung des Schiffes zu erlernen, so daß er auf dem Rückflug die Steuerung allein übernehmen konnte.
    Es entging Saedelaere nicht, daß Kosum bei dem Wort „Rückflug" dem Mathelogen einen raschen Seitenblick zuwarf, um sich dessen Reaktion nicht entgehen zu lassen. Denn bislang hatte Kol Mimo sich nicht darüber geäußert, in welche Richtung die Expedition sich wenden werde, sobald sie sich in den Besitz des Nullzeit-Deformators gesetzt hatte.
    „Unsere jüngsten Beobachtungen machen mir Sorge", erklärte er statt dessen. „Sie wissen, daß wir es auf Alchimist außer mit einer höchst merkwürdigen Pflanzenwelt in der Hauptsache mit Blues zu tun haben werden. Wie die letzte Erfahrung lehrt, dürfen wir von gewissen Voraussetzungen die bislang als selbstverständlich galten, nicht mehr ausgehen. Das strahlende Cappin-Fragment im Gesicht unseres Freundes Saedelaere hat auf die Blues keine Wirkung mehr. Auf Schocksalven reagieren sie nur flüchtig.
    Der Einsatz ist wahrscheinlich mit einem höheren Risiko verbunden, als Sie und ich bisher angenommen haben. Ich bin daher der Ansicht, wir sollten unsere Gruppe über die fünfzehn Mann Schiffsbesatzung hinaus noch um ein weiteres Mitglied verstärken."
    Saedelaere sah ihn verwundert an.
    „Haben Sie jemand Bestimmten im Sinn?"
    „Ganz gewiß", bekräftigte Mimo. „Der Mann, den ich meine, sollte über dieselbe Ausbildung verfügen wie ich. Im Augenblick, glaube ich, gibt es auf der Erde nur einen solchen Mann."
    „Goshmo-Khan", sagte Saedelaere.
    „Derselbe", schloß Mimo sich an.
     
    *
     
    Die Feldfähren flogen noch! Es war fast zum Weinen, mit welch reibungsloser Präzision die robotgesteuerten Verkehrssysteme der Erde noch funktionierten, obwohl es kaum noch jemand gab, der ihre Dienste in Anspruch nahm. Die Fähren zogen zumeist leer ihre Bahn in den obersten Schichten der irdischen Atmosphäre. Irgendwann in naher Zukunft würden die Roboter, wie es in regelmäßigen Abständen ihre Pflicht war, eine Wirtschaftlichkeitsrechnung aufstellen und dabei ermitteln, daß sich das Langstrecken-Transportgeschäft nicht mehr lohnte.
    Eine Fähre nach der andern würde eingestellt werden, bis sich schließlich in der Lufthülle des Planeten Erde nichts mehr regte als die Schwingen der Vögel.
    Kol Mimo und seine inzwischen auf drei Mitglieder angewachsene Gruppe von Begleitern nahmen die Fähre nach Fort Lamy, wo sie am frühen Morgen Ortszeit anlangten. Fort Lamy war noch in weitaus stärkerem Maße eine tote Stadt als Terrania-City.
    In einer modernen Großgarage fanden sie ein Flugboot, das ihren Ansprüchen genügte. Mentro Kosum übernahm das Steuer.
    Der Flug ging in annähernd nördlicher Richtung, bis zur rechten Hand die schroffen Felsklippen des Tibesti-Massivs auftauchten.
    Westlich der Berge, am Fuß des Massivs, lag der Tenderhafen Sahara-Point, eine Anlage mit einer Flächenausdehnung von mehr als vierzigtausend Quadratkilometern.
    Dr. Goshmo-Khan, Hyperphysiker, Mathelogiker und seit einiger Zeit eines der Parade-Genies des technisch-wissenschaftlichen Dienstes, hatte sich der kleinen Expedition

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