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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schließlich hätten die Lapalisten doch unsere Überlegenheit anerkennen und ihren Widerstand aufgeben müssen. Wenn sie jedoch unter der Kontrolle der Pflanzen stehen, dann müssen wir damit rechnen, daß sie ebenso heimtückisch, hinterlistig und unbarmherzig vorgehen wie die Pflanzen selbst. Und was das heißt, bei soviel konzentriertem technischem Wissen, das können Sie sich ausmalen."
    „Sie haben auch recht", polterte Goshmo-Khan und warf in komischer Verzweiflung die Arme in die Höhe. „Du meine Güte, hier hat überhaupt jeder nur noch recht!"
    „Ich schlage vor", meldete sich Mentro Kosum, der Emotionaut, „daß wir uns, bevor wir den nächsten Schritt tun, zuerst einmal großmaßstäblich absichern."
    „Und was verstehen Sie darunter?" fragte der Mongole mißtrauisch.
    „Daß wir einige hundert Quadratkilometer Dschungel abbrennen, um uns zunächst einmal Bewegungsfreiheit zu verschaffen."
    Jetzt hatte Goshmo-Khan gefunden, wonach er suchte: Eine Meinung, der er mit Vehemenz widersprechen konnte.
    „Das nennen Sie einen Vorschlag?" polterte er. „Nach meiner Ansicht ist das ein Mordplan."
    Der Emotionaut zwinkerte verständnislos.
    „Aber wieso denn...?"
    „Wir haben es hier mit einem intelligenten Wesen zu tun", erklärte der Mongole mit der ihm eigenen Heftigkeit. „Zwar ist es von anderer Form als die intelligenten Geschöpfe, die uns normalerweise über den Weg laufen und zwar einer Form, die es dem Menschen leicht macht zu glauben, er habe in Wirklichkeit etwas Unintelligentes vor sich, ein Unding sozusagen, das nur eine verschrobene Laune der Natur mit Intelligenz erfüllt hat.
    Aber daß es ein denkendes Wesen ist, daran können alle diese Umstände nichts ändern. Dieses Wesen setzt sich gegen uns zur Wehr.
    Das ist, wenn wir genau hinsehen, sein Recht. Wir sind auf seinem Gebiet eingefallen, wir haben, um uns bewegen zu können, einen Teil seiner Substanz zerstört. Wie sollte es da nicht auf den Gedanken kommen, daß wir Feinde sind und daß es sich gegen uns wehren müsse? Wir können es für diese Haltung nicht bestrafen, indem wir, wie Sie vorschlagen, ein paar hundert Quadratkilometer Dschungel abbrennen. Das wäre barbarisch!"
    Mentro Kosum wurde ärgerlich.
    „Sie drehen mir das Wort im Mund herum, Professor", warf er Goshmo-Khan vor. „Von einer Bestrafung war keine Rede. Ich sage nicht: Wir sind gut, und der Dschungel ist schlecht, also weg mit dem Dschungel! Ich erinnere mich nur daran, weswegen wir hierher gekommen sind. Wir suchen nach einem Weg aus der Katastrophe, die sämtliche Völker der Galaxis überfallen hat.
    Die Lage ist so, daß uns nur ein rascher Erfolg helfen kann.
    Wenn wir auf allen Seiten vom Dschungel in unserer Bewegungsfreiheit gehemmt werden, sind wir nicht in der Lage, einen raschen Erfolg zu erzielen. Es dreht sich also um das Wohl und Wehe der ganzen Milchstraße. Warum sollte ich es da nicht verantworten können, daß ich einen Teil des Hindernisses beseitigen will? Es ist nicht meine Absicht, die Allgemeinintelligenz dieses Planeten zu vernichten. Ich will lediglich den Teil, der mir im Wege ist, beseitigen!"
    Aus diesen Argumenten entspann sich eine Debatte, an der sich alle beteiligten. Beide Ansichten, die des Mongolen wie auch die des Emotionauten, hatten ihre vertretbaren Aspekte. Man war sich darüber einig, daß im Normalfall an eine unnötige Abbrennung auch nur eines Quadratmeters Dschungel gar nicht zu denken sei.
    Die Diskussion reduzierte sich also darauf, ob die besonderen Umstände, die im Augenblick vorlagen, ein Abweichen von der sonst vorgeschriebenen maximal-humanen Vorgehensweise rechtfertigten.
    Ein Resultat wurde vorläufig noch nicht erzielt. Zwar setzte sich im Laufe der Debatte Mentro Kosums Ansicht durch, daß man, wenn es notwendig sei, eine beliebige Dschungelfläche niederbrennen dürfe. Jedoch wurde die Nützlichkeit eines solchen Vorgehens bezweifelt. Man wußte nicht, wo man zu brennen anfangen sollte, weil man im unklaren war, wo die Wissenschaftler sich versteckt hielten. Man einigte sich darauf, mit dem Niederbrennen des Urwalds solange zu warten, bis sich aus einem solchen Vorgehen nennenswerte Vorteile gewinnen ließen.
    Es wurde beschlossen, daß eine kleine Gruppe unter Führung des Mathelogen noch an diesem Tag in Richtung der Bergkette aufbrechen solle, in deren Umgebung der Bordradar bei der Umfliegung des Planeten mehrere anscheinend regelmäßig angeordnete Metallmassen entdeckt hatte. Der Expedition

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