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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte Licht, und man wußte ständig, wo der Oberleutnant war.
    Alaska Saedelaere spürte seit einiger Zeit eine gewisse Benommenheit. Er führte es auf das Zusammenwirken der grausigen Ereignisse der letzten Stunden und der Symptome der PAD-Seuche zurück und versuchte, durch eine zusätzliche Dosis Psychopharmaka das seelisch-geistige Gleichgewicht wiederherzustellen. Seltsamerweise halfen die Medikamente diesmal nicht. Das Gefühl der Benommenheit blieb.
    Als Mentro Kosum, der immer noch an der Spitze des Zuges marschierte, plötzlich stehenblieb, prallten sowohl Rune Schilt, als auch der Halbmutant auf ihn.
    „Lampe aus!" zischte der Emotionaut.
    Schilt gehorchte verwirrt. Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Augen sich an die Abwesenheit des Lichtes gewohnt hatten.
    Dann sah man durch den dichten Wuchs des Dschungels aus nicht allzu weiter Entfernung mehrere Lichtpunkte schimmern.
    „Also doch...!" staunte Kol Mimo.
    Es war schwer zu schätzen, wie weit die Lichter entfernt waren.
    Bei der verfilzten Dichte des Dschungels gelangte selbst der intensivste Lichtstrahl höchstens ein paar hundert Meter weit.
    Mehr konnte die Entfernung also auch hier nicht betragen. Es sei denn...
    „Weiter!" drängte Kol Mimo.
    Mentro Kosum nahm den Desintegrator wieder auf, korrigierte an Hand der Lichter den Kurs um einige Grad und fuhr fort, eine Bresche in das Dickicht zu schießen. Er verfuhr dabei so geschickt, daß die kleine Gruppe sich annähernd in normalem Schrittempo vorwärts bewegte.
    Es sei denn, nahm Alaska Saedelaere den unterbrochenen Gedankenfaden wieder auf, es gäbe zwischen hier und den Lichtquellen eine Lichtung. Unter diesen Umständen mochten die Lichter mehr als nur ein paar hundert Meter entfernt sein.
    „Gefahr...!"
    Er blieb stehen.
    „Was ist?"
    Kol Mimos Stimme.
    „Haben Sie etwas gehört?"
    Schilt und Kosum hatten etwas gemerkt und blieben ebenfalls stehen.
    „Nein...", antwortete der Matheloge, und das Zögern in seiner Stimme war unverkennbar.
    „Aber...?" fragte Alaska.
    „Ich habe Kopfschmerz, heftigen Kopfschmerz", bekannte Mimo, und die Art, wie er es sagte, machte klar, daß er einen Zusammenhang sah zwischen seinem Kopfweh und der Frage, die Alaska gestellt hatte. „Warum?" fügte er hinzu. „Haben Sie etwas gehört?"
    „Ich dachte, ja. Ein einziges Wort nur: Gefahr. Laut und deutlich. Aber vielleicht war es gar kein Wort. Vielleicht war es..."
    „... ein Gedankenimpuls?"
    „Ja, so ähnlich."
    Kol Mimo wandte sich an den Emotionauten.
    „Gehen Sie vorsichtig weiter!" trug er ihm auf.
    Mentro Kosum setzte den Desintegrator wieder in Betrieb. Die Lampe blieb ausgeschaltet, damit sie die Lichter nicht aus den Augen verloren. Kosum bewegte sich zwar langsamer als zuvor, aber er schien die Warnung nicht sonderlich ernst zu nehmen.
    Mit großem Eifer beharkte er das Blätter- und Ästegewirr des Dschungels. Dafür, daß er nicht mehr so schnell vordringen durfte, entschädigte er sich, indem er die Schneise breiter brannte als zuvor.
    Plötzlich geschah es.
    Aus dem Dunkel zischte eine Liane. Alaska Saedelaere fühlte einen peitschenartigen Schlag gegen den Leib. Er schrie auf, wollte die Waffe heben, um sich des gefährlichen Pflanzengeschöpfes zu entledigen, aber die Arme waren ihm an den Leib gefesselt. Er wartete darauf, in die Höhe gerissen und erdrosselt zu werden wie die sieben Männer, denen heute schon ein gleiches Schicksal widerfahren war. Aber die Schlingpflanze begnügte sich damit, ihn umschlungen zu halten, als wolle sie ihn am Weitergehen hindern.
    Vor ihm polterte und krachte es. Er hörte ein ersticktes Stöhnen und einen entsetzten Schrei. Es gab ein Geräusch. als glitte unmittelbar vor ihm ein Erdrutsch in die Tiefe.
    Er schrie: „Schilt ... die Lampe!"
    Die Finsternis antwortete nicht.
    „Hier! Was ist los?"
    „Mimo...?"
    „Ich bin gefesselt. Eine Liane..."
    „Wo ist Schilt?"
    „Weiß ich nicht. Helfen Sie mir?"
    „Warten Sie!"
    Mimo führte eine kleinere Stablampe bei sich. Sie leuchtete auf und enthüllte die daumendicke Liane, die sich Alaska um den Leib geschlungen hatte. Sie hatte zahlreiche Seitentriebe, von denen jeder ein winziges, goldfarbenes Blatt trug.
    Und noch etwas enthüllte der dünne Strahl der Lampe: Zwei Schritte vor Alaska war der Boden zu Ende. Dahinter lag tiefe Finsternis. Ein Abgrund, der wer weiß wie weit in die Tiefe hinabreichen mochte! Unmittelbar am Rand lag die große Lampe, die Rune Schilt bisher getragen hatte. Schilt

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