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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unerforschten Wildnis schob. Mentro Kosum glaubte, an gewissen Zeichen erkennen zu können, daß sie die Stelle erreicht hatten, an der vor etwa zwanzig Minuten die bis dahin voran schreitenden Soldaten durch ihn und Rune Schilt abgelöst worden waren. Das bedeutete, daß die beiden nicht einfach aufgegeben und sich ihrer Apathie überlassen hatten. Sie waren zurückgelaufen.
    Dadurch ergab sich ein neuer Gefahrenpunkt. Wenn die beiden es fertiggebracht hatten, die Space-Jet zu starten, dann war der Rest der Gruppe wenigstens für den Augenblick dem feindlichen Dschungel ausgeliefert. Bis von der TERMIT-1083 Ersatz kam - wenn von dort überhaupt Ersatz kommen konnte, und gerade deswegen durfte er den Tender nicht alleine lassen - verging wenigstens eine Stunde. Das Risiko eines solchen Sich-Selbst-Überlassenseins war jedem der Männer klar. Mit noch größerer Eile als zuvor strebten sie in Richtung des Bergsattels.
    Als sie die Stelle schließlich erreichten, an der sie die Space-Jet zurückgelassen hatten, bot sich ihnen zunächst ein erfreulicher Anblick: Das Fahrzeug lag noch an Ort und Stelle. Von den beiden Soldaten fehlte jede Spur. Wahrscheinlich befanden sie sich im Innern der Space-Jet. Alaska näherte sich dem Fahrzeug mit gezogener Waffe. Er schritt um die Rundung des Rumpfes herum und blieb wie angewurzelt stehen, als er sah, daß das Einstiegluk offen stand. Nicht das offene Luk selbst war es, das ihn erschreckte, sondern das halbe Dutzend armdicker Lianenstränge, das sich durch die so bereitwillig angebotene Öffnung ins Innere des Fahrzeugs gedrängt hatte. Als er sich auszumalen versuchte, welcher Anblick sich ihm drinnen bieten würde, wurde ihm schwindlig.
    Die andern bemerkten sein Zögern und kamen herbei.
    „Was ist...?" rief Mentro Kosum ungeduldig und verschluckte den Rest der Frage, als er nahe genug gekommen war, um das offene Luk zu sehen.
    Ohne ein weiteres Wort riß er den Desintegrator hoch und durchschnitt die Lianen unmittelbar außerhalb der Bordwand. Als bereite ihnen diese Behandlung Schmerz, rollten sich die abgeschnittenen Lianenenden zusammen und verschwanden wie Peitschenstränge zischend im Blättergewirr des Dschungels.
    Saedelaere schwang sich durch das Luk. In dem Gang, der zum Kommandoraum führte, lagen die Lianenreste. Durch ein offenes Schott drangen sie in den Kommandoraum selbst ein.
    Der Halbmutant zwängte sich durch die Öffnung. Seine Vermutung hatte ihn nicht getäuscht. Auf dem Boden des kleinen Raumes lagen die beiden Soldaten. Die Spitzen der Lianen hatten sich ihnen um den Hals geschlungen und sie erdrosselt.
    Der Dschungel hatte zum dritten Mal zugeschlagen.
     
    5.
     
    Sie meldeten den Vorfall an die TERMIT-1083, nachdem sie die Überreste der Lianen aus der Space-Jet entfernt hatten.
    Goshmo-Khan vergaß sein übliches, polterndes Gehabe, als er die Hiobsbotschaft empfing. Niedergeschlagen meinte er: „Ich frage mich, ob es unter diesen Bedingungen überhaupt noch Sinn hat weiterzumachen.
    In der nächsten Sekunde riß ihn jedoch der angeborene Tatendrang wieder mit sich.
    „Ich sorge dafür", ließ er Mimo wissen, „daß der Rest der Mannschaft von diesem Vorfall nichts erfährt. Sie haben es schwer genug. Wir können es uns nicht leisten, ihre Moral zu untergraben."
    Draußen war es inzwischen völlig finster geworden. Die Space-Jet wurde wieder in den gesicherten Zustand versetzt. Ohne daß er es merkte, wurde Oberleutnant Schilt von nun an in die Mitte genommen und scharf beobachtet. Zwar gab es keinerlei Zeichen, die darauf hindeuteten, daß die Wirkung der Medikamente bei ihm in Kürze nachlassen und er wieder der alten Apathie anheimfallen werde. Aber solche Zeichen hatte es bei den beiden Soldaten auch nicht gegeben. Man mußte sich vorsehen. In einer Lage wie dieser war Unachtsamkeit gleichbedeutend mit Selbstmord.
    Trotz der Dunkelheit erreichten sie das vorläufige Ende des Dschungelpfades in wenigen Minuten. Alaska schätzte, daß sie an dieser Stelle etwa anderthalb Kilometer vom Bergsattel entfernt waren. Sie hatten also die Hälfte der Entfernung, die sie ursprünglich von der Lage des nächsten Reflexpunktes trennte, bereits zurückgelegt. Mit Mentro Kosum an der Spitze - den zweiten Desintegrator trug Kol Mimo, der jetzt die Rückendeckung übernommen hatte - ging es weiter vorwärts.
    Schilt hatte die wenig dankbare Aufgabe zugeteilt bekommen, die Lampe zu tragen. Auf diese Weise wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Man

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