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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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eilte auf Morna zu.
„Nun?“
    “Charly will mich unter vier Augen sprechen. Er wagte es
nicht, sein Apartment zu verlassen, um sich hier mit mir zu treffen. Ich soll
hinkommen.“
    „Feinschmecker. Paß auf, daß er dich nicht vernascht!“
    „Vielleicht ist er mein Typ, wer weiß? Ein richtiger
englischer Gentleman! Wenn ich mich bis Mitternacht nicht auf irgendeine Weise
bei dir gemeldet habe, ist was faul im Staate Dänemark. Ich rechne dann auf
dich!“
     
    ●
     
    „Hübsch“, sagte Mister Andrew P. Weverton, als Larry
Brent über die Terrasse zu den Wartenden zurückkehrte. „Langbeinig, blond,
schlank.“
    Er nahm den Zigarillo aus dem Mund. „Genau meine
Kragenweite.
    Deutsche?“
    „Schwedin“, sagte X-RAY-3 kurz.
    „Hier kennengelernt?“ Wenn es um Frauen ging, schien das
Interesse des ein wenig phlegmatisch wirkenden Weverton doch angestachelt zu
werden.
    „Ja.“
    „Sie ist reizend. Vielleicht sollten Sie und Ihre
Freundin mal zu einer meiner Parties kommen.“
    „Gern. Ich bin nur nicht mehr lange hier. Spätestens
übermorgen reise ich ab.“
    Weverton winkte theatralisch ab. „Sie verkennen unser
Organisationstempo, Mister Brent. Wenn meine Frau und ich uns etwas in den Kopf
gesetzt haben, dann schaffen wir das auch. Wir haben gern neue Gesichter um
uns. Hier lebt man trotz aller Abwechslung doch verhältnismäßig ruhig und
verlassen. Überhaupt außerhalb der Stadt.
    Deshalb haben wir es uns zur Gewohnheit gemacht, die
Feste zu feiern, wie sie fallen. Kommen Sie morgen abend zu uns, Mister Brent!
    Bringen Sie Ihre reizende Freundin mit! Wenn ich unsere
Freunde anrufe, dann werden sie mit von der Partie sein. Wevertons Parties sind
eine Klasse für sich!“ Er lachte, als wäre ihm ein besonders guter Witz
gelungen. Aber dabei verschluckte er Rauch und mußte husten. Seine Basedowaugen
schienen aus den Höhlen zu quellen.
    Die ganze Zeit über erschien O’Connor als völlig
Unbeteiligter. Der Hustenanfall Wevertons gab ihm die Chance, das Gespräch
wieder auf das Thema zu bringen, das ihm am Herzen lag.
    „Ich habe seit dem Verschwinden meiner Frau keine Ruhe
mehr gefunden, Mister Brent. Ich hoffe noch immer eine Spur von ihr zu finden.
Überall, wo ich bin, habe ich das Gefühl, sie müsse mir begegnen. Der Gedanke
scheint mir absurd, daß sie einfach nicht mehr da sein soll.“
    X-RAY-3 fand die Ausführungen O’Connors etwas verwirrend.
    Weverton wandte sich zur Seite ab, um seine Nase zu
putzen. Diesen unbeobachteten Augenblick nutzte O’Connor, um Brent leise
zuzuflüstern: „Ich hätte Sie gern unter vier Augen gesprochen, Mister Brent. So
schnell wie möglich. Es ist ein Wink des Himmels, daß ich ausgerechnet Sie hier
treffe. Nachher, im Hain. Ich werde allein sein.“
    Weverton kam wieder auf ihre Höhe. „Gehen wir noch in die
Bar?
    Nehmen wir einen Drink. Komm, Bryan! Schluck deinen Ärger
‘runter!
    Es soll vorkommen, daß Männer ihren Frauen weglaufen. Bei
dir war’s umgekehrt. Ein anständiger Whisky hilft über vieles hinweg, auch über
Kummer. Andererseits sage ich mir: hier laufen so viele attraktive Mädchen
herum, die sich einen Mann angeln wollen. Wenn Aimee die Fliege gemacht hat,
dann ist das ihre Schuld. Sie hat damit alles aufs Spiel gesetzt, aber du doch
nicht!“
    „Ich habe sie sehr geliebt. Und ich liebe sie noch
immer.“ O’Connor warf Weverton von der Seite her einen Blick zu. X-RAY-3
bemerkte ihn, und in den Augen des Schokoladenfabrikanten las der PSA-Agent
nackten Haß.
     
    ●
     
    Der Taxifahrer hielt direkt vor dem Haupteingang des
Apartmenthauses, in dem der Butler wohnte. Morna zahlte den Fahrpreis, bedankte
sich und stieg aus. Über dem seegrünen Cocktailkleid trug sie einen langen,
dazu passenden Mantel.
    Die Schwedin studierte die Namensschilder an der Tür.
    Charly Baker wohnte im achtzehnten Stock. Morna
klingelte. Sie mußte nur wenige Sekunden warten. Dann meldete sich die dumpfe,
durch eine beschädigte Membrane etwas kratzig wirkende Stimme des Butlers.
    „Ja?“
    „Morna Ulbrandson.“
    „Ich öffne Ihnen sofort.“ Charlys Stimme klang ernst und
bedrückt.
    Morna wurde hellhörig. Wenn Baker es nicht wagte, sich
mit ihr im Hotel zu treffen, dann saß ihm die Angst im Nacken.
    Der Türsummer brummte. X-GIRL-C drückte gegen das Portal.
Gleich darauf brachte der Lift sie nach oben.
    Es war ruhig. Kein Mensch begegnete ihr in dem großen
Haus.
    Morna hatte das Gefühl, in einem Krankenhaus zu sein. Als
sie den

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