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062 - Todeskuss vom Höllenfürst

062 - Todeskuss vom Höllenfürst

Titel: 062 - Todeskuss vom Höllenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Das Weib hat einen Schlag
wie ein Dampfhammer.“
    „Du und Mike, ihr bringt den Koffer nach unten. Alles
andere läuft ab wie besprochen.“
    Mike und Flaps schleppten den Koffer aus der Wohnung,
während die beiden anderen zurückblieben, ins Wohnzimmer gingen und hinter dem
unbeleuchteten Fenster nach unten auf die Straße blickten.
    Der mit der Kette um den Hals holte eine kleine
Taschenlampe aus der Hose, wartete einen Moment und schaltete die Lampe dann
mehrmals kurz hintereinander an und aus.
    In einer schmalen Seitenstraße neben dem Wohnblock
gegenüber löste sich ein Kombifahrzeug und rollte langsam und lautlos mit
abgeblendeten Lichtern auf den Eingang des Hochhauses zu.
    Drei Minuten vergingen. Die beiden jungen Männer
wechselten kein Wort miteinander. Sie starrten nach unten und sahen, wie ihre
beiden Kollegen den schweren Koffer aus dem Haus schleppten und in dem
bereitstehenden Kombifahrzeug verstauten. Mike und Flaps nahmen in dem Wagen
Platz. Der Ford glitt davon und verschwand in der Dunkelheit.
    Die beiden in der Wohnung des Butlers zurückgebliebenen
Mitglieder der Hippie-Familie wandten sich wie auf ein stilles Kommando hin vom
Fenster ab. .
    In der Dunkelheit des Zimmers zeichneten sich schwach
erkennbar die Umrisse der Möbel ab. Eine große luxuriöse Schrankwand, Tisch,
eine Polstergruppe, eine Stehlampe. Auf dem Sofa etwas Längliches, das sich
bewegte.
    Ein Mensch! Charly Baker gefesselt und geknebelt.
    Der Schwarzgekleidete nahm ihm den Knebel aus dem Mund.
    Charly Bakers bleiches Gesicht leuchtete in der
Dunkelheit wie ein weißgestrichenes Schild.
    „Was habt ihr mit ihr gemacht, ihr Scheusale?“ fragte der
Butler rauh.
    „Wir haben sie gut behandelt, wie versprochen“, lautete
die lakonische Erwiderung des Schwarzgekleideten. Er bewegte sich wie in
Trance.
    Seine Bewegungen hatte etwas Verkantetes an sich. Die
beiden Hippies standen unter Drogeneinfluß. Sie träumten und glaubten, in
diesem Traum zu handeln und zu erleben.
    Wortlos riß der andere, schmaler als der
Schwarzgekleidete, den Butler in die Höhe.
    „Macht mich los“, forderte Baker. „Ihr habt erreicht, was
ihr erreichen wolltet. Nun könnt ihr wieder verschwinden.“
    „Immer langsam, Alter“, meinte der Schwarzgekleidete und
gab dem mit dem kanariengelben Hemd einen Wink. Der andere begriff es nicht.
    „Schneid ihm die Fesseln durch, Ed! Los jetzt!“
    Ed klappte das Taschenmesser auf und schnitt die Fesseln
durch.
    Der Schwarzgekleidete bestimmte, daß Ed noch mal die
ganze Wohnung durchsuchen sollte.
    „Schau dir alles genau an! Aber richtig! Wir dürfen hier
nichts zurücklassen, was irgendwie auf uns schließen läßt.“
    „Kapiert.“ Ed zog ab. Sein kanariengelbes Hemd wirkte wie
eine Lichtquelle in der Dunkelheit des Raumes.
    Charly Baker blickte angsterfüllt zu dem Hippie hoch.
„Was habt ihr jetzt noch vor? Ich dachte, wenn...“
    Der Schwarzgekleidete schob ihn auf das Fenster zu und
öffnete es.
    Kühl und angenehm strich die Nachtluft in die Wohnung.
    „Steig auf die Fensterbank!“ forderte der Schwarze den
Engländer auf.
    Charly Baker warf den Kopf herum. Er starrte in stumpfe,
abweisende und gnadenlose Augen.
    „Aber ihr habt mir doch versprochen, daß ich keinerlei
Nachteile hätte, wenn ich nachgebe, wenn ich schweige und...“
    „Steig hinauf! Wenn du nicht gehst, helf ich nach!“ Die
Stimme ließ keinen Widerspruch zu.
    Charly Baker schluckte. Von seinem Gesicht lief der
Schweiß in Bächen herab. Der Butler fuhr sich durch das graue Haar.
    „Ich werd euch nicht verraten, ihr könnt euch auf mich
verlassen.
    Macht doch keinen Unsinn, Jungens! Tut mir nichts! Was
nützt euch mein Tod?“
    Schlotternd vor Angst stieg der alte Mann auf das schmale
Fensterbrett und hielt sich an den Rahmen fest. Er wagte nicht, in die Tiefe zu
sehen.
    „Wer gibt uns die Gewißheit, daß du nicht den Mund
aufmachst?“
    fragte der Schwarze. „Nur wer tot ist, kann nicht mehr
reden.“
    Charly Baker kam nicht mehr dazu, etwas auf diese Worte
zu erwidern. Die Hand seines Widersachers stieß blitzschnell zu.
    Der Butler verlor das Übergewicht. Sein gellender
Aufschrei hallte durch die Nacht und verebbte in der Tiefe.
     
    ●
     
    Hank Forster begriff nicht, ob er wachte, träumte, lebte
oder tot war.
    Er schwamm in einem Meer von Gefühlen, Stimmungen und
Farben.
    Wenn er die Hand hob, geschah es mit federnder
Leichtigkeit, wenn er sich bewegte, glaubte er in einem Bett aus samtweicher
Watte zu

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