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062 - Ytanga, die Seelenechse

062 - Ytanga, die Seelenechse

Titel: 062 - Ytanga, die Seelenechse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Dämon?« fragte der Pilot völlig verwirrt.
    Vicky nickte. »Er schwor dem Bösen ab, war nicht mehr bereit, die Gesetze der Hölle zu befolgen. Er wurde gnadenlos gejagt und schließlich gefangen. Er sollte sterben, doch Tony Ballard rettete ihm das Leben. Seitdem sind die beiden unzertrennliche Freunde, die der schwarzen Macht schon zu vielen Niederlagen verholfen haben.«
    »Wissen Sie, wie ich mich fühle? Als hätte mir jemand eins mit einem Sandsack übergezogen. Ganz dumpf ist es in meinem Schädel, und was Sie mir alles erzählt haben, übersteigt bei weitem mein Fassungsvermögen, aber ich bin bereit, Ihnen zu glauben. Ich muß Ihnen glauben, nach all dem, was ich erlebt habe und gerade erlebe.«
    Randolph Brian wandte sieh um.
    Die meisten Gefangenen saßen auf dem feuchtkalten Boden und starrten apathisch vor sich hin. Einige standen reglos wie Salzsäulen da.
    »Wir sollten versuchen, hier rauszukommen«, bemerkte der Pilot. »Es wäre meiner Ansicht nach falsch, wenn wir uns zu sehr auf Tony Ballard und Mr. Silver verlassen würden. Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott - heißt es.«
    »Unser Nachteil ist, daß wir keine Waffen haben - und daß wir nicht wissen, wie viele rote Teufel es gibt.«
    »Garantiert sind es mehr als Daniel Mack und Helen Thomas«, brummte der Kapitän. »Verdammt, wenn mir einer in Rom gesagt hätte, ich würde zu einem Flug in die Hölle starten, hätte ich ihn ausgelacht - und nun bin ich tatsächlich hier.«
    »Eine Rückkehr ist noch möglich«, sagte Vicky Bonney.
    »Ich bin nur zu gern bereit, Ihnen das zu glauben«, erwiderte der Pilot. »Meine Tochter ist noch zu jung, um auf eigenen Füßen zu stehen. Nicht, daß sie das Leben ohne mich nicht meistern könnte, aber ich würde ihr noch gern eine Weile die Steine aus dem Weg räumen.«
    »Das werden Sie…«
    Vicky Bonney verstummte, denn zum vergitterten Eingang drangen Geräusche herein.
    »Da kommt jemand!« sagte die Schriftstellerin schnell.
    Randolph Brian ergriff diese Gelegenheit beim Schopf. Er wollte allen - und sich selbst - beweisen, daß er kein Feigling war.
    Rasch lief er die flachen Stufen hinauf und versteckte sich neben dem Bambusgitter. Auf den ersten, der hier hereinkam, wollte er sich stürzen.
    Vicky Bonney glaubte nicht, daß das eine glückliche Idee war, aber sie konnte jetzt nichts mehr verhindern, mußte den Dingen ihren Lauf lassen.
    ***
    Die roten Teufel riefen Ytanga, und Gus O'Shea lag vor dem dampfenden Abgrund auf dem Boden. Heftige Schmerzwellen durchrasten ihn, und er fühlte sich schwach und seinem tödlichen Schicksal ausgeliefert.
    An eine Flucht war nicht zu denken. Er hatte nicht einmal mehr die Kraft, sich zu erheben.
    Sie riefen Ytanga, und der Dämon würde wohl bald erscheinen. O'Shea vermutete den Todfeind in jenem Höllenschlund, vor dem er lag.
    Das Rufen der roten Teufel verstummte mit einemmal, und Gus O'Shea hob mühsam den Kopf. Drüben, auf der anderen Seite der Spalte, stand ein großes, kräftiges Wesen.
    Ein roter Teufel, aber kräftiger als die anderen.
    War das Ytanga?
    »Du bist der erste, den wir unserem Herrn und Gebieter opfern«, sagte die Fratzengestalt. »Aber du wirst nicht der einzige sein, dessen Seele Ytanga verschlingt. Es werden alle sterben, die sich in unserer Gewalt befinden.«
    Alle! durchzuckte es Gus O'Shea. Also auch Barbara! Bis zu diesem Augenblick hatte er gehofft, daß Barbara gerettet werden würde. Nun begriff er, daß es für niemanden eine Rettung gab. Auch nicht für das Mädchen, das er liebte.
    »Wer… bist du?« fragte der Gangsterboß schleppend.
    »Ich bin Tomo, der Dämonenknecht. Ich habe dafür gesorgt, daß ihr in dieser Dimension landet. Ich war in Rom und machte den Copiloten und die Stewardeß zu Ytangs Dienern, saß mit euch in der Maschine, um den Flug zu überwachen. Von dem Moment an, wo ihr euch in das Flugzeug begeben habt, war euer Weg vorgezeichnet, und nun seid ihr hier, weil ich es so wollte. Ytanga wird eure Seelen verschlingen. Das macht ihn stark, und seine Stärke strahlt auf uns ab. Wenn seine Kraft wächst, wächst auch die unsere.«
    Es ist nicht Ytanga, geisterte es durch den Kopf des Gangsterbosses. Aber ist das noch wichtig?
    »Deine Brüder haben mich geschlagen«, stöhnte O'Shea. »Kann es damit nicht genug sein? Laßt mir mein Leben, Tomo. Ich bin bereit, dafür alles zu tun. Ich habe Einfluß auf die Londoner Unterwelt. Ich könnte euch bestimmt sehr nützlich sein. Wenn Ytanga Seelen haben will,

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