062 - Ytanga, die Seelenechse
Nebel radioaktiv?« wollte der Direktor wissen.
»Nein, Sir, aber prall gefüllt mit Energie.«
»Elektrizität?«
»Ich glaube ja, Sir.«
»Und die Maschine befindet sich da drinnen?«
»Leider ja.«
»Dann schicken Sie ein paar Leute hinein, die die Passagiere und die Besatzung herausholen.«
»Das ist nicht möglich, Sir. Niemand kann in diesen seltsamen Nebel eindringen. David Scott, der Leiter der Pistensicherung, hat es versucht. Er hätte dabei fast sein Leben verloren, erhielt einen schweren elektrischen Schlag, der ihm für eine Weile die Besinnung raubte.«
»Irgend etwas muß aber doch geschehen. Die Menschen, die sich in dieser Wolke befinden, erwarten von uns, daß wir ihnen helfen.«
»Man müßte die Energie irgendwie ableiten, Sir«, sagte Arnold Waite. »Ich weiß jedoch nicht, wie man so etwas bewerkstelligen könnte.«
»Hm…« Pause. Der Direktor dachte nach. »Vielleicht weiß uns der Leiter der physikalischen Lehr- und Versuchsanstalt einen Rat. Ich rufe ihn sofort an.«
»Bitten Sie ihn, zu uns zu kommen. Er soll sich den Nebel aus der Nähe ansehen. Ich hoffe, daß die Wolke in dem Augenblick in sich zusammenfällt, in dem die Energie abgeleitet wird. Dann werden wir das Flugzeug sehen und den Menschen helfen können, die sich darin befinden.«
»Meine Güte, wird das wieder ein Fressen für die Presse.«
»Können Sie keine Nachrichtensperre erwirken?«
»Das glaube ich kaum. Wir sind hier nicht in Rußland.« Der Direktor schien das in diesem Augenblick zu bedauern.
***
Die dämonischen Feinde hatten es sogar geschafft, Mr. Silver unschädlich zu machen. Er war kurze Zeit irritiert gewesen, als er aufsprang, um die Teufelsstewardeß anzugreifen.
Die Maschine schien im selben Moment zu explodieren, und auch auf den Hünen wirkten diese ungeheuren Kräfte ein.
Er sah nichts, nur dieses blendende Gleißen, und ehe er seine Abwehrmagie aktivieren konnte, wurde er von vielen Gegnern überwältigt, und nun lag er hier auf dem Boden und war gefangen.
Er befand sich allein in einem großen Erdloch. Man hatte vier dicke Pflöcke in den Boden geschlagen und ihn mit magischen Fesseln daran festgebunden.
Ausgespannt zu einem großen X lag der Ex-Dämon da. Man hatte ihn nicht eingesperrt und bewachte ihn nicht.
Seine Feinde wußten, daß er ihnen nicht abhanden kommen konnte, denn die Fesseln schwächten ihn und ließen es nicht zu, das er sie mit seiner Abwehrmagie sprengte.
Es war ihm auch nicht möglich, sie mit seinem Feuerblick in Brand zu setzen, und nach einem ersten kräfteraubenden Versuch hatte er es aufgegeben, sich mit Hilfe des Elektroplasmas zu verdoppeln.
Was immer er unternahm, um freizukommen, es fruchtete nicht, und das machte ihn wütend. Er wußte nicht, wie es Vicky Bonney und Tony Ballard ging, wo sie sich befanden, ob sie Hilfe brauchten.
Mit seiner Hilfe konnten sie leider nicht rechnen. Er hatte selbst Hilfe nötig. Verzweifelt versuchte er, neue Kräfte zu sammeln, doch die andere Magie störte seine Konzentration, und ohne diese war es ihm unmöglich, stärker zu werden als die Kraft, die ihn gefangen hielt.
Silberner Schweiß glänzte auf seiner Stirn, und sein Herz war voller Haß gegen die, die ihm das angetan hatten.
Er würde sich gnadenlos rächen, sowie er wieder frei war. Wenn er noch einmal freikam.
Er hatte vorhin Barbara Reddy markerschütternd schreien gehört, und er verdammte all jene, die dafür gesorgt hatten, daß er nicht helfen konnte.
Er war ein starker, erfahrener, unerschrockener Kämpfer, und es war nicht leicht, ihn zu bezwingen, doch diesmal zeigte sich wieder, daß er nicht unbesiegbar war.
Auch er hatte seine Grenzen, und die wurden ihm von den roten Teufeln aufgezeigt.
***
Arnold Waite stieg aus dem Geländewagen und schüttelte zornig und ungläubig den Kopf. »Nun sieh dir die an«, sagte er zu David Scott . »Wie kamen die denn durch die Absperrung? Das darf doch wohl nicht wahr sein. Spazieren hier frisch-fröhlich über die Flugfelder, als wären sie im Hyde Park. Wenn das noch ein paar Leute nachmachen, gerät hier alles außer Kontrolle.«
Gereizt ging Waite den drei Männern entgegen, deren Ziel der Wolkenblock auf Piste sieben war. Er hielt sie für Reporter, obwohl sie weder Filmkameras noch Fotoapparate trugen.
Arnold Waite hob die Hände. »Stopp, Leute! Unbefugte haben hier nichts zu suchen! Wir haben schon ohne euch genug Probleme am Hals! Ihr macht sofort wieder kehrt und laßt euch hier nicht mehr
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