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0620 - Die Götzenhöhle

0620 - Die Götzenhöhle

Titel: 0620 - Die Götzenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aufzeichnungen darüber, die die Fremden aus dem All zurückgelassen hatten. Von ihnen war das Volk mit Informationen versorgt worden. Möglicherweise hatten sie damals schon ein hohes technisches Wissen besessen, das im Laufe der Jahrtausende dann verschüttet worden war.
    Ich durchschritt die Höhle. Wenn ich auf den dunklen Boden schaute, hatte ich das Gefühl, als würden sich die zahlreichen Sternenpunkte bewegen. Mir kam der Untergrund vor wie eine Wasserfläche, die leicht zitterte und wellte.
    Im Hintergrund brannte Feuer. Die Flammen zuckten aus einer flachen Schale hoch, die ihren Platz auf dem Ende eines dünnen Ständers gefunden hatte.
    Es war ein farbiges Feuer, denn der rote Flammenkern wurde von grünlichen und gelben Zungen umschmeichelt und strahlte ein geisterhaftes Licht ab, das als geheimnisvoller Schein über die Wände der Höhle glitt. Ich ging näher heran, denn auch die Innenwände der Höhle waren für mich interessant geworden.
    Sie zeigten für mich rätselhafte Motive. Menschenähnliche Wesen mit großen Köpfen und schlanken Körpern. Sollten die übergroßen Köpfe Helme darstellen? Hatten die Ashaten sich durch ihre Zeichen an die Besucher erinnert? Wenn das stimmte, mußten die Fundstücke mehr als viertausend Jahre alt sein.
    Ich drehte mich um – und erstarrte!
    Gehört hatte ich den Mann nicht, er mußte sich lautlos bewegt haben, aber er stand vor mir in einer Haltung, der ich entnehmen konnte, daß er mich als Feind ansah.
    Wir starrten uns an.
    Zum Glück stand er nicht weit vom Feuer entfernt, so daß ich ihn genauer betrachten konnte.
    Zum erstenmal sah ich einen Ashaten aus der Nähe und wunderte mich darüber, daß er nicht das typische Mongolengesicht besaß. Seines war länger, es erinnerte mehr an das eines Mitteleuropäers.
    Auch seine Haare zeigten keine dunkle Farbe, eher das Lehmgelb einer Wüste.
    Wir schauten uns nur an. Keiner sagte ein Wort. Ich versuchte es mit einem Lächeln, das nicht erwidert wurde. Sein Gesicht blieb starr und regungslos.
    Dann tastete ich ihn mit Blicken nach Waffen ab. In seinem Gürtel steckte etwas Längliches, das einem Schwert glich, aber ebensogut auch ein Stock hätte sein können.
    Auf dessen Griff legte er die Hand mit den langen, kräftigen und dennoch geschmeidig wirkenden Fingern.
    Für mich ein Zeichen, daß er bereit war zu kämpfen. Ich aber wollte keinen Kampf, denn mir war mehr an Kommunikation gelegen.
    Deshalb hob ich die Arme und drehte ihm meine freien Handflächen zu. Es war eine Geste, die er eigentlich verstehen mußte, sie war zu allen Zeiten bekannt gewesen, wie ich hoffte, aber ich irrte mich.
    Er schüttelte den Kopf so wild, daß seine Haare hin und her flogen. Noch in der Bewegung zog er seine stockschwertähnliche Waffe hervor und griff an…
    ***
    Suko schüttelte den Kopf und zog zudem noch ein bedenkliches Gesicht, was auch Utak sah und flüsternd nach dem Grund fragte.
    »Es gefällt mir nicht, daß John allein unterwegs ist.«
    »Hast du Angst um ihn?«
    »Das weniger, mehr um uns.«
    »Wir können uns wehren.«
    »Möglich, aber das ist es nicht, was ich meine. Ich denke vielmehr an die Blasen, die alles vernichten, was sie umfangen. Sie bahnen sich lautlos ihren Weg. Man hört sie nicht und sieht sie erst verdammt spät. Belzik weiß, daß wir uns hier aufhalten, er hat sie nicht grundlos auf die Reise geschickt.«
    »Die müssen uns erst mal finden.«
    »Das schaffen sie immer.«
    Der Gesang war dünner geworden. Wie ein letztes, qualvolles Jammern weht er über den Platz und auch hinein in die zahlreichen Feuer. Unbeweglich wie Ölgötzen standen die vier Träger. Der Tote wurde noch mehr angehoben, als sie auf die Pyramide zuschritten und dicht vor der nach oben führenden Sprossenleiter einen Halt einlegten.
    Die Leiter war so breit, daß zwei erwachsene Menschen nebeneinander gehen konnten.
    Die beiden ersten Träger kippten die Bahre zurück, ohne daß der Tote verrutscht wäre. Dann stiegen sie gemessenen Schrittes die Leiter hoch.
    Ihren Bewegungen sahen Suko und Utak an, daß die Männer nicht zum erstenmal den Weg gingen. Sie erledigten die Kletterei mit einer großen Routine und schafften es auch, der Leiche auf der Pyramidenspitze den richtigen Platz zu geben. Sie drehten sie in eine bestimmte Richtung, so daß der Kopf von Suko und Utak wegwies.
    Dann warteten sie ab. Hochaufgerichtet standen sie auf dem schmalen Podest, die Köpfe gesenkt, als wollten sie dem Toten ein letztes, stummes

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