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0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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muß der Erreger schon vorher dagewesen sein!"
    „Haben Sie sich das nicht nur aus dem Finger gesaugt?" fragte Goshmo-Khan „Ich kann alle meine Behauptungen beweisen", sagte Kol Mimo fest. „Daß der Erreger schon vorher in unserer Galaxis vorhanden war und nur darauf wartete, durch ein außergewöhnliches Ereignis aktiviert zu werden, beweist mir noch etwas: Hinter all diesen Ereignissen steckt ein teuflischer Plan. Nichts war dem Zufall überlassen. Es muß einen Unbekannten geben, der einen Langzeitplan ausarbeitete."
    Kol Mimo machte eine Pause, um Goshmo-Khan Zeit zu geben, das Gehörte zu verdauen. Dann fuhr er fort: „Bei dem Experiment der MARCO POLO II, dem Parallelschiff des echten Flottenflaggschiffes, ist die Zeitebene aufgerissen worden. Durch einen ungeheuren Energieschwall unbekannter Art muß das bereits vorhandene Virus mutiert und zur Entfaltung gebracht worden sein. Es könnte durchaus auch sein, daß der Erreger, begünstigt durch das Experiment mit den Nugas-Reaktoren, erst zu diesem Zeitpunkt die Barriere zwischen den Parallel-Universen durchbrochen ist und in unseren Normalraum eingedrungen ist. Das wäre denkbar. Aber ich neige eher zu der Ansicht, daß das Virus schon längst in unserer Galaxis war und erst unter dem Einfluß der hereinflutenden Fremdenergien mutierte."
    Kol Mimo machte wieder eine Pause.
    „Ich kann Ihnen bis hierher ohne weiteres folgen", sagte Goshmo-Khan ungeduldig. Fahren Sie nur fort. Ich bin gespannt, wie Sie Ihre These begründen."
    „Ganz einfach", antwortete Kol Mimo. „Ich kann beweisen, daß bereits vor der Rückkehr der MARCO POLO aus dem Parallel-Universum die Seuche auf zwei Welten beobachtet worden ist.
    Natürlich kannte man sie damals nicht unter der Bezeichnung ,Psychosomatische Abstraktdeformation'. Aber ich bin der Sache nachgegangen und habe die Toten untersucht, die an dieser Seuche starben. Es gelang mir, eindeutig zu beweisen, daß sie an der PAD-Seuche zugrunde gingen. Demnach hat es schon PAD-Opfer gegeben, als sich auf der Erde erst die ersten Symptome zeigten. Wäre das Virus tatsächlich erst durch die Rückkehr der MARCO POLO aus dem Parallel-Universum eingeschleppt worden, dann könnten diese PAD-Verseuchten heute nicht schon monatelang tot sein."
    „Das leuchtet mir ein", sagte Goshmo-Khan. Er schüttelte fassungslos den Kopf. „Warum haben Sie Ihre Forschungsergebnisse nicht früher bekannt gegeben?"
    „Weil ich mir selbst erst Gewißheit verschaffen mußte", antwortete Kol Mimo. „Als aus allen Teilen der Galaxis über Hyperfunk die Schreckensmeldungen kamen, handelte ich sofort.
    Ich flog zur Erde und schaffte es, daß man mir Einblick in die geheimen Flugunterlagen der MARCO POLO gewährte. Erst durch das Studium dieser Aufzeichnungen bekam ich die Gewißheit, daß das Virus schon längst in einer harmlosen Form in unserer Galaxis war."
    Goshmo-Khan nickte beipflichtend.
    „Wenn das alles stimmt, dann ist es tatsächlich zwecklos, Rhodan von dem Experiment mit den Nugas-Reaktoren zurückhalten zu wollen. Das Virus würde trotzdem vorhanden sein und eine ständige Bedrohung darstellen. Der Unbekannte, den Sie erwähnten, würde eine andere Möglichkeit finden, das Virus zu aktivieren. Aber was schlagen Sie dann vor? Wollen Sie noch weiter in der Vergangenheit zurückreisen?"
    Kol Mimo schüttelte den Kopf.
    „Ich habe alles genau durchdacht und einen Weg gefunden, die PAD-Seuche zu eliminieren. Aber dazu ist es notwendig, daß Rhodan mit der MARCO POLO startet, das Experiment ausführt und in das Parallel-Universum geschleudert wird. Alles wird so sein, wie es die Chronik verzeichnet, nur mit einem Unterschied: Wir werden an Bord der MARCO POLO sein."
    Goshmo-Khan wurde blaß.
    „Das hieße dann, daß Mentro Kosum und Alaska Saedelaere in zweifacher Ausführung an Bord sein würden", gab er zu bedenken.
    Kol Mimo wischte seine Bedenken mit einer Hangbewegung hinweg.
    „Selbstverständlich werden wir uns während der zweimonatigen Reise durch das Parallel-Universum verbergen. Erst wenn der richtige Augenblick gekommen ist, werden wir uns Rhodan zu erkennen geben und handeln. Wie stellen Sie sich dazu, Professor?"
    „Ich vertraue Ihnen", sagte Goshmo-Khan.
     
    6.
     
    Durch das ewige Eis der Antarktis zog eine seltsame Prozession.
    Es waren vier pelzvermummte Männer, die sich mit einem langen Seil aneinandergebunden hatten. Der Mann an der Spitze drehte sich immer wieder nach den anderen um, zog an dem Seil, um sie

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