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0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anzutreiben und rief ihnen aufmunternde Worte zu.
    Kol Mimo hätte nicht geglaubt, daß die vierhundert Meter bis zu der Stelle, wo sie den Nullzeit-Deformator in der Schlucht abgestellt hatten, so strapaziös sein würden. Sie kamen nur langsam vorwärts, weil sich immer einer seiner drei Gefährten einfach weigerte, weiterzugehen.
    Zuerst ließ sich Goshmo-Khan, der hinter ihm kam, einfach auf das Eis sinken. Kol Mimo mußte ihn einige Meter weit mitschleifen, bevor er sich dazu bequemte, sich wieder auf die Beine zu erheben.
    Dann wieder war es Alaska Saedelaere, der sich von den anderen ziehen ließ. Und schließlich verließen Mentro Kosum die Kräfte. Da der Emotionaut den Abschluß bildete, fiel es Kol Mimo erst viel später auf, daß er wie ein lebloses Bündel am Seil hing.
    Der Paraabstrakt-Mathelogiker mußte eine Pause einlegen und sich um den Emotionauten kümmern. Es dauerte einige Minuten, bis Kosum den Weg aus eigener Kraft fortsetzen konnte.
    Nachdem sie bereits eine halbe Stunde unterwegs waren, hatten sie erst zwei Drittel der Strecke zurückgelegt. Dabei war die Sicht gut, und es herrschte praktisch Windstille, also ideale Bedingungen. Aber die drei Männer verfielen jetzt immer rascher.
    Die vierhundert Meter vom Flottentender bis zum Nullzeit-Deformator zogen sich endlos dahin.
    Als sie die Schlucht erreicht hatten, verlor Goshmo-Khan den Halt und rutschte über den abschüssigen Eishang hinunter.
    Er stieß gegen Kol Mimo, riß ihm die Beine unter dem Körper weg und zog auch die anderen beiden mit sich.
    Sie kamen erst vor dem Einstieg des Nullzeit-Deformators zum Stillstand.
    Alaska Saedelaere stöhnte. Kol Mimo untersuchte ihn schnell an Ort und Stelle und vermerkte zufrieden, daß er sich nichts gebrochen hatte.
    Ohne besondere Schwierigkeiten bugsierte er die drei in das Innere der Zeitmaschine. Er war überzeugt, daß sie kaum mehr bewußt wahrnahmen, wo sie sich eigentlich befanden. Sie standen nur da und starrten mit blicklosen Augen um sich.
    Kol Mimo mußte sie der Felljacken entledigen und sie von dem Seil befreien - aus eigener Initiative rührten sie keinen Finger.
    Alaska Saedelaere ließ sich einfach zu Boden fallen und blieb ausgestreckt liegen. Goshmo-Khan hockte sich mit dem Rücken zur Wand auf den Boden und schloß erschöpft die Augen.
    Nur Mentro Kosum zeigte ein gewisses Interesse, als er die Space-Jet im Innern des Nullzeit-Deformators erblickte. In seinen Augen glomm für einen Moment Erkennen auf - der Diskusraumer erschien ihm als vertrauter Gegenstand in einer fremden, unverständlichen Welt, und vielleicht weckte sein Anblick sogar gewisse Assoziationen in ihm. Aber dann wurde sein Blick wieder dumpf, seine Augen starrten ins Leere, er nahm von seiner Umgebung nichts mehr bewußt wahr.
    Kol Mimo schloß die kleine Bodenschleuse und ließ die drei Kameraden auf sich selbst gestellt. Sie waren wieder völlig apathisch und kaum in der Lage, irgendeinen Schaden anzurichten.
    Der Nullzeit-Deformator der Wissenschaftler von Alchimist war eine genaue Nachbildung jener Zeitmaschine, die Gerinos de Lapal nach den Unterlagen der MdI gebaut hatte.
    Die gesamte Kuppelkonstruktion bestand aus einer Leichtmetallegierung, bei der auch Howalgonium verwendet wurde. Entlang der Kuppelinnenwandung erhoben sich acht große Atommeiler, die mit den Nullfeldprojektoren gekoppelt waren und ihnen die erforderlichen Energien lieferten.
    Entlang der Innenwand führten Laufgänge, die durch Brücken miteinander verbunden waren. Über sie gelangte man in die Nullfeldzentrale, die im Schnittlinienmittelpunkt der Kuppel mechanisch aufgehängt war. Dort befanden sich alle wichtigen Schalteinrichtungen für die Zeitreise.
    Zusätzlich zu der Space-Jet befanden sich in dem engen Hangar noch zwei Shifts. Dagegen hatten die Wissenschaftler von Alchimist darauf verzichtet, auch Kampfroboter im Nullzeit-Deformator aufzunehmen.
    Das empfand Kol Mimo jedoch nicht als besonderen Verlust.
    Für sein Vorhaben war bloß die Space-Jet wichtig, auf die Unterstützung von Kampfrobotern würde er verzichten können - so hoffte er.
    Er warf seinen drei Gefährten noch einen prüfenden Blick zu, dann begab er sich in die Nullfeldzentrale.
     
    *
     
    Kol Mimo ließ die acht leistungsstarken Fusionsmeiler anlaufen.
    Er war nervös, was sich äußerlich jedoch nur in seinen hastigen Bewegungen äußerte.
    Er wußte, was davon abhing, daß ihm jetzt kein Fehler unterlief.
    Den Nullzeit-Deformator in Betrieb zu setzen,

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