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0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zermarterte sich offensichtlich das Gehirn über das Paradoxon, daß ein und derselbe Gegenstand gleichzeitig an zwei verschiedenen Zeitpunkten existieren sollte. Da die Wirkung des Psychopharmakons im Abflauen war und der geistige und körperliche Zerfall wieder rapide voranschritt, war Kol Mimo überzeugt, daß Mentro Kosum die Lösung des Problems nicht gleich fand.
    „Es ist nicht so wichtig, daß Sie dieses erste Zeitparadoxon sofort in vollem Umfang erfassen, Kosum", sagte Kol Mimo. Er holte tief Atem und fuhr ruhig fort: „Etwas anderes erscheint mir als viel wichtiger. Es scheint mir an der Zeit, daß ich euch über den wichtigsten Punkt meines Planes aufkläre, solange euer Verstand noch einigermaßen funktioniert. Ich muß nun gestehen, daß ich euch getäuscht habe. Ich habe nicht vor, den Start der MARCO POLO zu verhindern!"
     
    5.
     
    Diese Eröffnung schlug bei den drei PAD-Geschädigten ein wie eine Bombe.
    „Ich habe Ihnen immer mißtraut, Mimo!" rief Goshmo-Khan, bei dem trotz der beginnenden Apathie wieder das Temperament durchbrach. Er ging sofort in Kampfstellung und machte Anstalten, sich auf den Paraabstrakt-Mathelogiker zu stürzen.
    Mentro Kosum gab einen unartikulierten Laut von sich und griff zur Waffe.
    Aber Kol Mimo hatte vorher schon seinen Paralysator in Anschlag gebracht und hielt damit die drei in Schach. Von Alaska Saedelaere, der immer noch kraftlos in seinem Kontursessel lehnte, war der geringste Widerstand zu erwarten. Aber Mentro Kosum hatte die Rechte immer noch gefährlich nahe bei seiner Waffe. Goshmo-Khan dagegen stand geduckt und mit geballten Fäusten da.
    „Machen Sie keine Dummheiten, meine Herren", warnte Kol Mimo mit schneidender Stimme. „Ich möchte nicht dazu gezwungen werden, Sie paralysieren zu müssen. Schließlich benötige ich noch Ihre Unterstützung!"
    „Sie haben uns schmählich hintergangen", sagte Goshmo-Khan keuchend. „Und da glauben Sie, daß wir blöd genug sind, Ihnen weiterhin zu helfen?"
    „Ich mußte Sie notgedrungen in die Irre führen - aber es geschah im Interesse der gesamten Menschheit", rechtfertigte sich Kol Mimo.
    „Warum weigern Sie sich, den ursprünglichen Plan durchzuführen?" wollte Mentro Kosum wissen, während er Mimos Paralysator wie hypnotisiert anstarrte. „Es war abgemacht, daß wir zehn Monate in die Vergangenheit reisen und Perry Rhodan von den zukünftigen Ereignissen unterrichten... Nun weigern Sie sich, diese Abmachung einzuhalten."
    „Rhodan von den zukünftigen Ereignissen zu unterrichten, wäre sinnlos", erklärte Kol Mimo. „Damit kann man den Ausbruch der PAD-Seuche nicht verhindern."
    „So, so, auf einmal würde das nichts nützen", sagte Goshmo-Khan mit einer Spur Sarkasmus.
    „Das war mir schon immer klar", entgegnete Kol Mimo. „Aber ich konnte Ihnen den wahren Sachverhalt nicht erklären, weil Sie mir möglicherweise nicht geglaubt hätten. Ich konnte es einfach nicht riskieren, Ihnen die volle Wahrheit zu sagen, um Ihre Hilfe nicht zu verlieren."
    „Und wie sieht diese Wahrheit aus?" fragte Mentro Kosum.
    „Dürfen wir sie jetzt vielleicht hören?"
    „Versprechen Sie mir, keine Dummheiten zu machen!"
    verlangte Kol Mimo.
    Goshmo-Khan lachte krächzend.
    „Unsere größte Dummheit war es, Ihnen zu vertrauen. Reden Sie endlich, Mann!"
    Kol Mimo behielt den Paralysator in der Hand und ließ seine drei Gefährten nicht aus den Augen.
    „Es wäre völlig sinnlos, nach einem Zeitsprung von, sagen wir zehn Monaten, Perry Rhodan aufzusuchen und ihn vor der bevorstehenden Katastrophe zu warnen", erklärte Kol Mimo mit fester Stimme. „Denn zu diesem Zeitpunkt war die PAD-Seuche in der Galaxis bereits ausgebrochen!"
    Goshmo-Khan zuckte zusammen. Er machte eine fahrige Handbewegung und sagte: „Unmöglich, Mimo. Was Sie uns da weiszumachen versuchen, ist blanker Unsinn. Die PAD-Seuche wurde erst nach der Rückkehr der MARCO POLO von der Besatzung in die Galaxis eingeschleppt."
    „Das wurde bisher als gegeben hingenommen, aber es ist ein Trugschluß", sagte Kol Mimo langsam, damit die anderen ihm folgen konnten. „Ich kann beweisen, daß die ersten Symptome der Seuche haargenau zu dem Zeitpunkt in unserer Galaxis aufgetaucht sind, als die MARCO POLO Iund das Parallelschiff, die MARCO POLO II, das mißglückte Experiment mit den Nugas-Reaktoren in Angriff nahmen. Sie wissen, daß die PAD-Seuche eine relativ lange Inkubationszeit hat. Da die ersten Symptome sich aber schon am 20. August 3456 zeigten,

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