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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra und Nicole waren vor das Bücherregal gestoßen.
    Zamorra wandte den Kopf. Immer noch sah er Teri und Eva im Sessel.
    Jetzt kam Fooly zurück. Vehement schob sich sein massiger Körper aus der Wand hervor und stieß gegen ihn, brachte ihn beinahe zu Fall. Nicole hatte ihn zwar herannahen gesehen, war aber nicht schnell genug gewesen, Zamorra zur Seite zu ziehen.
    »Na!« schimpfte der Drache. »Muß mir denn immer was im Weg stehen? Ach so, du bist das, Chef! Hättest du mir nicht sagen können, daß du da stehst?«
    »Auch ’ne Art, ›tut mir leid, daß ich dich angerempelt habe‹ zu sagen«, brummte Zamorra.
    »Wieso seid ihr eigentlich nicht mitgekommen?« fragte Fooly. »Habt ihr es euch doch wieder anders überlegt? Das hättet ihr mir dann aber ein paar Minuten vorher sagen können. Dann hätte ich mir nicht die Mühe gemacht, zu…«
    »Warte mal, kleiner Freund«, bremste Zamorra den Redefluß des Drachen. »Wir konnten nicht mitkommen. Wir schaffen es nicht, die Barriere zu durch dringen.«
    »Aber das ist unmöglich!« behauptete Fooly »Ich habe das mit Drachenmagie gemacht! Und es gibt nichts, was der Drachenmagie widerstehen kann! Kommt, wir probieren es noch einmal.«
    Mit dem gleichen Ergebnis: Der Drache konnte widerstandslos durch Bücher und Wand marschieren, Zamorra und Nicole dagegen nicht.
    »Verstehe ich nicht«, seufzte Fooly. »Genauso wenig verstehe ich, weshalb ich die andere Welt von hier aus nicht sehen kann, und dieses Zimmer von der anderen Seite aus nicht. Ich muß praktisch blind herumtappen, und wenn ich mich nicht nach meinen Spuren im Sand orientiert hätte, hätte ich den Durchgang beim ersten Mal gar nicht wiedergefunden, so überrascht war ich.«
    »Wir haben dich dagegen sehr deutlich drüben gesehen.«
    »Ich nehme an, daß Julian mit seinen Träumen der Drachenmagie doch ein wenig überlegen ist«, vermutete Nicole. »Nicht umsonst haben ihn die Höllischen schon vor seiner Geburt so gefürchtet, daß sie alles daran setzten, diese Geburt zu verhindern.«
    »Der kann mir nicht überlegen sein!« protestierte Fooly. »Das gibt's einfach nicht. Das wäre - das wäre gemein! Unfair! Abscheulich!«
    »Ich habe da noch eine Idee«, sagte Zamorra. »Wenn du es schon geschafft hast, in diese Traumwelt einzudringen, gibt es für dich doch sicher eine Möglichkeit, zu Julian selbst vorzudringen. Er muß in der Nähe sein. Du könntest ihn finden und mit ihm reden. Mit dir spricht er vielleicht eher als mit einem von uns.«
    »Ich habe eine noch viel bessere Idee«, verkündete der Drache. »Ich fliege hinter Teri und den anderen her und helfe ihnen gegen diesen Vogelkopfdämon.«
    Sprach 's und verschwand wieder durch die Wand in der Traumwelt.
    »Außerdem«, hörten sie ihn noch sagen, »kann ich dann diesem dummen Wolf endlich mal den Schwanz ausreißen, ohne daß mich ständig einer daran zu hindern versucht…«
    Zamorras Versuch, den Drachen noch festzuhalten, mißlang. Fooly entglitt seiner Hand und war im nächsten Moment bereits unerreichbar weit fort.
    ***
    Je weiter Teri und ihre Begleiter sich vorwärts bewegten, desto grüner und paradiesischer wurde die Landschaft. Sie entdeckten einen Bach, blühende Blumen und summende Insekten, die nicht einmal stechwütig waren.
    Handgroße Schmetterlinge gaukelten durch die Luft. Hoch oben unter den hellen Wolken zogen immer noch die Adler ihre Kreise. Aber waren es wirklich noch Adler, oder hatten sie sich verändert?
    Teri konnte es nicht genau sagen.
    Sie blieb stehen. Fenrir gesellte sich zu ihr und drängte seine Flanke an ihre Beine. Unbewußt begann sie sein Nackenfell zu kraulen.
    »Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es sinnvoll ist, was wir hier tun«, sagte sie. »Wir laufen hier durch eine fremde Welt, die sich ständig verändert, und von dem Vogelköpfigen, den wir suchen, ist nirgendwo etwas zu sehen. Vielleicht ist er überhaupt nicht hier. Vielleicht sollen uns die Adler gar nicht den Weg zu ihm zeigen, sondern uns höchstens in die Irre leiten.«
    Denk positiv, schlug Fenrir vor. Wenn der Dämon nicht hier ist, kannst du wenigstens sicher sein, deine Ruhe zu haben!
    »Ich will aber keine Ruhe haben«, widersprach sie. »Ich hätte diese Ruhe doch nur hier, nur vorübergehend! Ich will ihn jagen und zur Strecke bringen.«
    Eva schlenderte zum Ufer des schmalen Baches und stieg die flache Böschung hinunter. »Ich glaube, wir sind nicht allein in dieser Gegend«, sagte sie plötzlich.
    »Der Dämon?« stieß

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