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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mistvieh! Mußte das sein?«
    Natürlich. Hätte ich es sonst getan? fragte Fenrir.
    »Der - der kann sprechen?« stammelte Eva verblüfft, die Fenrirs Gedankenstrom ebenfalls wahrgenommen hatte. Immerhin hatte er ihn so gerichtet, daß sie ihn ebenfalls empfangen mußte.
    Nicht sprechen. Denken, korrigierte er telepathisch. Denken ist besser als Reden.
    »Er hat es gern, wenn man ihn hinter den Ohren krault«, sagte Teri. »Oder hat sich an deinen Vorlieben in den letzten Wochen etwas geändert, Fenrir?«
    Wenn etwas in diesem Universum beständig ist, dann bin ich es, erklärte er. Ohrenkraulen ist immer gut. Zamorra macht sich Sorgen um euch. Wißt ihr, daß Julian seine Hände im Spiel hat?
    »Julian?« staunte Teri. Sie wechselte einen schnellen Blick mit Eva. »Also ist es nicht dein Traum, sondern der von Julian? Wo steckt der Bursche? Im Llewellyn Castle war er doch nicht!«
    Er will den komischen Vogel abservieren, telepathierte der Wolf. Aber ich glaube, er will dabei nicht selbst in Erscheinung treten. Deshalb hat er euch diese Traumwelt ermöglicht.
    »Das heißt, das hier ist Julians Welt?« fragte Teri.
    Eva staunt, erwiderte der Wolf statt einer konkreten Antwort. Wir sollten ihr vielleicht erst einmal erzählen, wer und was Julian ist. Damit Sie mitreden kann.
    »Dieses Raubtier hat geradezu gute Ideen«, sagte Eva aus einigen Metern Abstand.
    Sie sah zum rötlichen Himmel hinauf.
    »Seltsam«, sagte sie. »Diese ganze Welt sieht so furchtbar tot aus. Eine riesige Wüste. Und doch gibt es Leben.«
    Teri sah auf.
    Am Himmel kreisten Vögel.
    Raubvögel.
    Ein ganzer Schwarm von Adlern…
    ***
    Fooly rieb sich die Hände.
    »Erst mir nicht glauben wollen, und dann angekleckert kommen, wie? Drachenträume… natürlich träumen Drachen. Nur ob ich euch zu den anderen bringen kann, weiß ich noch nicht.«
    »Willst du eine Erpressung starten?« fragte Nicole angriffslustig.
    Fooly winkte ab.
    »Hör nicht auf sie, Chef«, verlangte er von Zamorra. »Sie hat was gegen mich. Und das nur, weil ich lieber in ihrem Cadillac mitfahren möchte als in deinem BMW. Aber so sind die Menschenfrauen eben, rachsüchtig und nachtragend…«
    »Du scheinst dich ja sehr gut mit Menschenfrauen auszukennen«, fauchte Nicole.
    »Natürlich. Sie sind genauso wie Drachen. Hochintelligent, rachsüchtig, schwiegermütterlich, selbstbewußt, berauschend schön…«
    »Lied aus!« kommandierte Zamorra. »Kommen wir zur Sache, wenn's möglich ist? Du weißt nicht, ob du uns zu Teri, Eva und Fenrir bringen kannst? Woran scheitert es?«
    »Daran, daß es nicht mein Traum ist. Kein Drachentraum.«
    Zamorra hockte sich vor Fooly nieder. »Julians Traum, nicht wahr? Aber du wußtest von dem Vogelköpfigen. Du wußtest, daß es mit Träumen zu tun hat. Wie bei dem Magier, der die Wölfe hinter Eva und ihrem Einhorn herhetzte.«
    »Sind es wirklich Träume? Oder sind es eher Verzerrungen der Realität? Wer kennt die Wahrheit?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich hier und jetzt die Wahrheit wissen will. Ich will nur Teri helfen, und ich will verhindern, daß der Vogelköpfige noch mehr Druiden tötet. Erinnere dich - vielleicht hat es auch Gryf schon erwischt. Und vielleicht gibt es noch andere Druiden, die nun ebenfalls in Gefahr sind. Der Vogelköpfige ist ein Mörder. Wir müssen ihn stoppen. Und ich bitte dich, mein Freund, uns dabei zu helfen.«
    Foolys Augen strahlten. Von Zamorra Freund genannt zu werden, empfand er als die größte Ehrung, die ihm jemals zuteil werden konnte. Weil er wußte, wie vorsichtig Zamorra mit diesem Wort umging. Man hat viele Bekannte und ist mit vielen Menschen befreundet. Aber Freunde hat man nur wenige. Denn Freunde sind nicht nur da, wenn gelacht wird, sondern vor allem dann, wenn es darum geht, das Weinen zu beenden.
    »Es ist nicht mein Traum«, wiederholte Fooly »Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, so etwas zu erzeugen und auch noch eine Verbindung zu dem anderen Traum herzustellen. Ich bin nicht Julian Peters.«
    »Das wissen wir«, sagte Zamorra. »Aber kannst du es versuchen?«
    »Immer«, erklärte der Drache. »Wo war das? Im Kaminzimmer? Vielleicht komme ich da hinein. Auf geht's!«
    Unternehmungslustig stürmte er allen voran aus seinem Zimmer auf den Korridor hinaus.
    Er hatte dabei nur übersehen, daß die Tür geschlossen gewesen war.
    Pech für die Tür, daß Drachen härter sind als Holz…
    ***
    Die Adler kreisten, griffen aber nicht

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