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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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was ihm im Weg steht. Von der Blumenvase bis zur Tür.«
    »Ich glaube nicht, daß die Erklärung so einfach ist«, wandte Nicole ein.
    »Vielleicht sollten wir doch versuchen, zu träumen und träumend in diese andere Welt zu gelangen«, schlug Zamorra vor »Zumindest einer von uns.«
    »Und das willst du sein.«
    »Es bietet sich an.«
    »Schön. Und was passiert, wenn du in Schwierigkeiten kommst? Wer hilft dann den Mädchen, dem Wolf und dem Drachen?«
    »Ich denke, so weit wird es Julian nicht kommen lassen. Immerhin ist er ja auch mit im Spiel.«
    »Warum überläßt du ihm dann nicht sowieso die ganze Aktion?«
    Zamorra sah an ihr vorbei.
    »Ja, warum? Gute Frage… vielleicht aus gekränkter Eitelkeit? Vielleicht möchte ich nicht so mit mir umspringen lassen - vor allem nicht in meinem eigenen Haus.«
    Nicole seufzte.
    »Manchmal seid ihr beide euch doch ziemlich ähnlich…«
    ***
    Als Teri die Augen wieder öffnete, sah sie Eva dicht über sich gebeugt. Die Finger der Blonden strichen über ihr Gesicht, dann hauchte Eva ihr einen Kuß auf die Stirn.
    »Alles in Ordnung?« fragte sie.
    Teri entsann sich, daß Eva ins Wasser gestürzt war. Aber sie war vollkommen trocken. »Ich muß ziemlich lange hier gelegen haben, wie?«
    »Nur ein paar Minuten«, sagte Eva.
    »Aber so schnell trocknet doch kein Haar und keine Kleidung!« Teri versuchte sich aufzurichten. Ein leichtes Schwindelgefühl, das war alles. Sie sah Fenrir neben sich stehen. Das Fell des Wolfes war klatschnaß, und prompt begann er sich wild zu schütteln, daß die Tropfen schauerartig über Teri und Eva sprühten.
    »Iiieh!« fauchte die Blonde und hob drohend die Faust.
    Ganz schön mutig, wie? Fenrir gab ein telepathisches Kichern von sich; wie auch immer er das anstellen mochte… Vor ein paar Stunden hattest du noch panische Angst vor mir und meinen Artgenossen!
    »Reine Gewöhnungssache«, erwiderte sie bissig. »Und wenn du dir nicht abgewöhnst, mich zu ärgern, werde ich mir angewöhnen, dich zu verprügeln.«
    Ja, man gewöhnt sich an allem. Auch am Dativ. Der Wolf trottete beiseite.
    »Was ist passiert?« fragte Teri. »Ich habe die Besinnung verloren. Du… du hast mir magische Energie entzogen, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Eva. »Es tut mir leid. Ich wollte das nicht. Ich dachte, nachdem es so lange gutgegangen ist, du wärest nicht in Gefahr und ich hätte es unter Kontrolle. Aber das war dann wohl doch nichts. Deiner Magie verdanke ich es übrigens, daß ich trocken geblieben bin. Mein Unterbewußtsein scheint eine Art Schutzfeld um mich herum aufgebaut zu haben.«
    Also doch wasserscheu, vermeldete Fenrir.
    »Es reicht jetzt«, drohte Eva und wandte sich wieder Teri zu. »Wie fühlst du dich?«
    »Irgendwie leer und erschöpft. Mir ist, als hätte ich viel mehr Energie verbraucht, als nötig war, dich trockenzuhalten. Kann es sein, daß noch eine Menge in dir drinsteckt und auf eine Entladung wartet?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kann das nicht genau fühlen. Ich werde es erst merken, wenn die Energie wieder in Erscheinung tritt.«
    Dann sollte ich mich vielleicht mal aus dem Staub machen, überlegte Fenrir. Ehe mich der Strahl der Rache trifft… man sagt ja, Frauen sollen ebenso rachsüchtig sein wie Schwiegermütter und Drachen…
    »Ach, zwischen Frauen und Schwiegermüttern gibt es Unterschiede?«
    Weiß ich doch nicht. Ich habe weder Frau noch Schwiegermutter. Aber ich kenne einen Drachen, ganz zufällig…
    Eva wandte ihm demonstrativ den Rücken zu. »Was können wir jetzt tun, Teri? Wenn du geschwächt bist, hat es nicht viel Sinn, weiterzumachen. Wir sollten zurückkehren. Ich möchte nicht, daß du in Gefahr gerätst. Wenn der Dämon dich gerade jetzt aufspürt und angreift, dann…«
    »Ich glaube nicht mehr, daß er sich hier befindet.« Teri nahm Pfeil und Bogen wieder auf. Die Gegenstände hatten ihre Größe behalten. Probeweise spannte Teri den Bogen. Er besaß eine beachtliche Spannung. Mit einiger Anstrengung schaffte sie es, die Sehne bei ausgestrecktem Arm bis zum Ohr auszuziehen. Vorsichtig gab sie dem Druck wieder nach.
    »Gutes Material«, stellte sie fest.
    »Ein Zauberbogen«, sagte Eva. »Er ist mir unheimlich. Daß er seine Größe so leicht veränderte und trotzdem stabil ist, will mir nicht gefallen. Du solltest die Finger davon lassen.«
    Teri schüttelte den Kopf. »Es gibt einen Grund, weshalb die Waffe hier lag. Den will ich wissen. Diese Spur, die du gewittert hast, Fenrir - bachaufwärts, sagtest

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