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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Teri hervor. »Kannst du ihn sehen, oder hast du eine Spur gefunden?«
    »Nein. Ich glaube, wir haben es mit Zwergen zu tun.«
    »Zwerge?« echote die Druidin.
    Plötzlich erinnerte sie sich an Laurins Rosengarten. Der war auch ein blühendes Paradies, allerdings nicht so weiträumig wie dieses Traumland. Sollte es hier eine Verbindung zur unterirdischen Welt des Zwergenkönigs in den Alpen geben?
    Alp-Traum, dachte Teri.
    Sie gesellte sich zu Eva. Die Blonde wies auf etwas, das vor ihr im Gras der Uferböschung lag.
    Ein Bogen und ein Köcher mit Pfeilen!
    Von der Größe her mußten diese Gegenstände tatsächlich Zwergen gehören, aber selbst Laurins Volk war für diese Waffen noch zu groß. Wer sie benutzte, konnte höchstens die Körperlänge eines menschlichen Unterarms besitzen.
    Die Sehne des Bogens war aufgezogen: wer ihn hier liegengelassen hatte, hatte ihn wohl auch benutzt oder noch benutzen wollen.
    »Wer mag ihn hier verloren oder vergessen haben? Wo steckt der Besitzer?«
    Fenrir kam ebenfalls heran. Er schnupperte an dem Bogen, dann im umgebenden Gras. Schließlich hob er den Kopf.
    Hier war jemand. Seine Spur führt bachaufwärts.
    Teri bückte sich und hob Köcher und Bogen auf.
    Im gleichen Moment veränderten die sich. Der Bogen wuchs in Teris Hand, bis er sich ihrer Körpergröße angepaßt hatte; dasselbe geschah mit dem Köcher mit den Pfeilen.
    Erschrocken machte Eva einen Sprung zurück und wäre fast ins Wasser gestürzt. Sie konnte sich gerade eben noch abfangen.
    Fenrir zog die Lefzen zu einem spitzbübischen Wolfsgrinsen hoch. Bist du etwa wasserscheu? erkundigte er sich und setzte zum Sprung an.
    »Bestie!« schrie Eva auf. »Laß das, du Ungeheuer!«
    Aber er schnellte sich ihr schon entgegen.
    Blitzschnell setzte Teri ihre Druiden-Magie ein, um seinen Sprung zu verlangsamen. Damit wollte sie Eva eine Chance geben, dem Wolf noch auszuweichen.
    Sie tat es auch - aber in die falsche Richtung. Mit einem Aufschrei landete sie im Wasser. Der Wolf sauste an ihr vorbei und platschte gut zwei Meter neben Eva in den Bach.
    Kaum gebremst, wie Teri feststellte!
    Gleichzeitig fühlte sie einen leichten Schwindel. Etwas entzog ihr Energie.
    Eva!
    Ihre seltsame Fähigkeit schlug wieder einmal unkontrolliert zu!
    Teri hatte sich schon gefragt, warum sie bisher verschont geblieben war; das stand doch im Widerspruch zu dem, was Eva ihr darüber erzählt hatte.
    Aber jetzt war es geschehen.
    Im gleichen Moment, als sie Fenrir bremsen sollte, saugte Eva genau diese Magie in sich auf…
    Teri wurde es schwarz vor Augen. Sie merkte noch, daß sie stürzte, konnte es aber nicht mehr verhindern.
    ***
    Der Dämon spürte, wie Druiden-Magie freigesetzt wurde. Aber jemand anderer sog sie in sich auf, um einen Teil davon gleich wieder zu verwenden.
    Zorn kochte in dem Vogelköpfigen auf. Ärgerliche Verschwendung! Was an Magie und Lebenskraft in der Druidin war, gehörte doch ihm!
    Der Zorn ließ ihn unvorsichtig werden. Seine Tarnung wurde durchschaut.
    Hastig zog er sich wieder zurück. Es war jetzt nicht die Zeit, zuzuschlagen. Die Druidin war nicht allein, und sie war geschwächt. Das war nicht gut. Sie mußte erst wieder zu Kräften kommen. Sonst lohnte es sich nicht. Da wäre es besser gewesen, den Blonden zu erwischen. Oder den Burschen, der sich in Rußland befand. Aber dazu mußte er sich jetzt völlig umorientieren. Das kostete Zeit. Es war besser, bei der Goldhaarigen zu bleiben und sie als nächstes Opfer zu nehmen.
    Doch er mußte abwarten.
    Warten hatte er schon immer gehaßt.
    ***
    »Dieser Drache hat den Verstand verloren!« stöhnte Nicole auf. »Was soll das? Er weiß doch gar nicht, worauf er sich einläßt! Und wir haben jetzt die letzte Möglichkeit verloren, noch etwas tun zu können!«
    »Offenbar sieht er das etwas anders«, murmelte Zamorra. »Aber es hat keinen Sinn, sich darüber aufzuregen. Ändern können wir es nicht, zurückholen können wir ihn nicht. Wir müssen einen anderen Weg finden, uns einzuschalten. Wie sagte er noch? In euren schlimmsten Träumen… Vielleicht lag es nicht unbedingt an einer Art Sperre, die Julian aufgebaut hat, sondern daran, daß wir wach sind. Daß wir nicht selbst träumen.«
    »Aber Fooly ist auch wach.«
    »Was wissen wir schon von Drachen? Vielleicht können Wesen seiner Art auch im Wachzustand träumen. -Das würde«, fügte er trocken hinzu, »erklären, warum er manchmal halbblind und geistesabwesend durch die Gegend stoppelt und alles umrennt,

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