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0621 - Die Vergessene von Avalon

0621 - Die Vergessene von Avalon

Titel: 0621 - Die Vergessene von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Legenden sich um dieses Stück Eiland rankten.
    Avalon, die Nebelinsel, die Insel der Toten und gleichzeitig die Insel der Lebenden. Aus der keltischen Mythologie entstanden, waren schon die Gralsritter auf der Suche nach Avalon gewesen, die sie auch mit dem heiligen Gral, der Blutschale Christi, in Verbindung gebracht hatten. Selbst Parzival hatte nach Avalon gesucht.
    »Damit kannst du was anfangen, nicht wahr?« fragte mich der Ausbrecher. »Rede schon.«
    Ich sagte ihm nicht die Wahrheit. »Gehört habe ich von der geheimnisvollen Insel.«
    »Okay, wo kann man sie finden?«
    »Im Westen.«
    Er trat mit dem Fuß auf. »Verarsch mich nicht! Der Westen ist groß. Wo, zum Henker?«
    »Vielleicht am Ende des Regenbogens. Keiner kennt den direkten Weg zu Avalon.«
    »Dann beschreib den indirekten.«
    »Der führt über den Geist, die innere Einstellung und auch den Glauben, mein Freund.«
    »Jetzt redet er Stuß!« erklärte Loraine Harper. »Wirklichen Bockmist.«
    Sie fand bei Fuller Unterstützung. »Ja, das glaube ich auch. Loraine. Der will sich über uns lustig machen. Solche Typen konnte ich schon im Knast nicht leiden.« Er strich über sein dunkles Haar, das lang in seinen Nacken hineinwuchs. »Immer wenn man mich verarschen wollte, wurde ich sauer.«
    Ich war es langsam leid, mich mit diesem seltsamen Pärchen herumzuschlagen. »Sie haben mir eine Frage gestellt, ich habe Sie Ihnen beantwortet. Was wollen Sie noch?«
    »Alles.«
    »Das haben Sie gehört. Aber ich will jetzt endlich wissen, wo ich Miß de Lacre finden kann?«
    »Sie war hier«, hauchte mir Fuller entgegen. »Aber jetzt ist sie wieder weg. Stell dir das mal vor.«
    »Ich habe keinen aus dem Keller kommen sehen. Sie wäre uns sonst begegnet.«
    »Stimmt auffallend.« Er deutete nach hinten. »Das Gewölbe ist groß. Wir leben hier alle in einem großen Grab zusammen, wenn du verstehst, mein Junge. Sie ist tiefer in das Grab hineingegangen und hat die beiden Toten zurückgelassen. Wenn du genau hinschaust, kannst du sie sehen. Da, zwischen den Kerzen.«
    Ich sah zwar hin, konnte sie trotzdem nicht erkennen, weil mich das Licht blendete. Es waren einfach zu viele Flammen, die unruhig unhertanzten.
    Loraine Harper hatten die Worte ihres Freundes auch nicht gefallen. »Was redest du da für einen Mist? Irgendwelche Toten oder was weiß ich noch alles?«
    »Stimmt.«
    Loraine verzog das Gesicht. »Ich glaube, es wird Zeit für mich, von hier zu verschwinden. Es stinkt nach Leichen oder wie auch immer. Das ist nicht zum Aushalten. Ich will mit dir abhauen, verstehst du das?«
    »Klar, du willst einen Teil der Beute.«
    Der letzte Satz hatte mir endgültig bewiesen, daß ich es mit einem Ausbrecher zu tun hatte. Ich glaubte mich auch daran erinnern zu können, eine Meldung darüber gehört zu haben, hatte aber nicht genau achtgegeben. Fuller hatte sich nach seinem Ausbruch in diesem Haus versteckt, Loraine angerufen, damit sie ihn abholte und auch zu seinem Geldversteck schaffte. Raffiniert ausgedacht.
    Ich aber war Polizist und mußte nach Möglichkeit eine derartige Tat verhindern. Noch ahnten die beiden nicht, mit wem sie es zu tun hatten, doch Loraine nahm einen Faden auf, der mir überhaupt nicht gefiel und mein Treffen mit Melusine noch verzögern konnte.
    »Ich dachte mir gleich, daß es nicht dein Kumpan Hank gewesen ist. Den hast du mir anders beschrieben.«
    »Und weshalb hast du dann so gepennt?«
    »Weiß nicht. Wir können es richten.«
    Sie schaute mich von oben bis unten an, bevor sie breit grinste.
    »Weißt du was, Sinclair, du könntest auch ein Bulle sein.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Irgendwie stinkst du nach Weide.« So wie sie den Satz sprach, war ihr anzuhören, daß sie keine Polizisten mochte.
    »Höchstens nach Moder«, erwiderte ich und ärgerte mich, weil ich mich zu sehr auf sie konzentriert hatte denn ihr Freund zog mit einer gedankenschnellen Bewegung sein Messer, sprang eine Stufe hoch, baute sich versetzt stehend auf und hielt mir die verfluchte Spitze dicht vor den Bauch.
    »Ein Bulle?« echote er gedehnt. »Das darf doch nicht wahr sein, Stinker.«
    »Ich habe es auch nicht behauptet.«
    Er lachte krächzend. »Richtig, das war Loraine. Nur wirst du es kaum glauben, ich kenne sie schon ziemlich lange, und sie hat eine Nase für Bullen. In ihrer Jugend ist sie mal für ein Jahr auf den Strich gegangen, da hat sie jeden Bullen sofort gerochen. Stallgeruch, verstehst du?« Während dieser Worte hatte er sein Messer

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