Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0621 - Die Vergessene von Avalon

0621 - Die Vergessene von Avalon

Titel: 0621 - Die Vergessene von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zurück und hetzte weiter.
    Natürlich hätte ich schießen können und sie auch noch auf der Treppe erwischt, doch jemanden in den Rücken zu schießen, nein, das ist nicht mein Fall.
    Ich verfolgte sie auch nicht, weil ich unbedingt hier unten bleiben und Fuller nicht mit dem blinden Mädchen allein lassen wollte. Hier war noch einiges zu klären.
    Natürlich wurde Fuller sauer. Er wollte es nicht hinnehmen, daß er von seiner Freundin im Stich gelassen wurde. Er brüllte hinter ihr her, und beschimpfte sie mit Worten, die man kaum wiederholen kann. Oben schlug eine Tür, dann war es still.
    »Pech für dich, Fuller. Auf der ganzen Linie, mein Freund. Du hättest im Knast bleiben sollen. Jetzt wird die Strafe für dich verlängert, glaub es mir.«
    »Ja, Arschloch!«
    »Halten Sie den Mund!« fuhr ich ihn an. Er stand noch immer an der gleichen Stelle, jetzt zitternd vor Wut.
    Ich kümmerte mich wieder um Melusine. »Wir werden den Weg gemeinsam gehen«, sagte ich zu ihr. »Aber ich möchte zuvor noch ein kleines Experiment durchführen.«
    »Mit mir?«
    »Nein, mit deinen Eltern.«
    »Aber sie sind tot.«
    »Leben nicht ihre Seelen, ihre Geister?«
    »Sie haben mit mir Kontakt aufgenommen, das stimmt. Sie sind weit entfernt, nur ich kann sie hören, nur ich kann mit ihnen reden und ihre Ratschläge annehmen.«
    »Das möchte ich herausfinden. Oder ich weiß es, Melusine.«
    »Sag bitte Melu zu mir, das ist kürzer!«
    »Einverstanden, Melu. Ich werde jetzt zu deinen Eltern gehen und mit den Toten ein Experiment starten. Ich möchte dir nur sagen, daß ich ein sehr altes und geheimnisvolles Kreuz besitze, in dem Kräfte wohnen, die nicht einfach zu begreifen sind. Ich werde dieses Kreuz aktivieren und es deinen Eltern entgegenhalten.«
    »Kann ich es betasten?«
    Ich überlegte einen Moment. »Ja«, sagte ich dann, »warum eigentlich nicht? Warte.« Ich löste das Kreuz von meiner Brust und hörte Melus leise Warnung.
    »Ich höre Schritte hinter dir.«
    Sie besaß ein besseres Gespür. Ich glaubte ihr und drehte mich blitzartig um.
    Noch hatte er mich nicht erreicht, aber Brian Fuller stand nicht weit entfernt, er hätte ausholen und mir ins Kreuz treten können und hatte dies wahrscheinlich auch vorgehabt, aber mein Blick sagte alles. Er verzog seine Lippen, nickte und ging zurück.
    »Alles klar.«
    »Bleib an der Wand stehen, sonst holst du dir eine Beule, Fuller.«
    »Schon gut, Bulle.«
    Erst als er seinen ursprünglichen Platz eingenommen hatte, wandte ich mich wieder meiner eigentlichen Aufgabe zu. Melu faßte das Kreuz an. Zuerst mit der linken Hand, danach mit der rechten. Sie hatte das Silber kaum berührt, als ihr Atem stoßweise über die Lippen drang ein Zeichen dafür, wie erregt sie war.
    »Das… das … was ist das?«
    »Mein Talisman.«
    »Ich spüre ihn nicht nur zwischen meinen Fingern, ich merke auch etwas von der Kraft, die von diesem Kreuz ausgeht. Es steckt voll Energie, guter Strömungen. Du bist wirklich ein außergewöhnlicher Mensch, John Sinclair.«
    »Das will ich nicht behaupten, aber ich bin der Erbe des Kreuzes. Man nennt mich auch den Sohn des Lichts. Hast du diesen Begriff je gehört, Melu?«
    »Bisher nicht.«
    »Dann kennst du es jetzt. Du hast dir den richtigen ausgesucht. Nur möchte ich von dir erfahren, ob es das Kreuz ist, daß uns den Weg nach Avalon zeigen wird.«
    Sie ließ sich mit ihrer Antwort Zeit. Mein Kreuz wurde noch einmal sehr genau von ihr betastet, bevor es durch ihre Hand glitt.
    Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Nicht?« fragte ich.
    »Tut mir leid, aber ich kann nichts feststellen. Es wird uns den Weg nicht zeigen.«
    »Schade.« Ich nahm es ihr aus den zitternden Fingern. »Dennoch möchte ich es versuchen. Ich will das Kreuz aktivieren und bei den Leichen eine magische Sphäre schaffen.«
    »Was ist das?«
    »Licht, reines Licht. Positive Energie. Ich möchte einfach erfahren, ob ich mit deinen Eltern Kontakt aufnehmen kann, die zwar als halbverweste Körper hier im Gewölbe liegen, deren Geister sich aber in anderen Sphären befinden und uns möglicherweise hören. Das habe ich genau vor.«
    »Und… und ich?«
    »Du kannst mich begleiten.«
    Bevor wir es in Angriff nahmen, kümmerte ich mich um Fuller. Ich wollte ihm nicht die Chance zur Flucht geben und fesselte ihn anders, Hand und Fußgelenk klickte ich zusammen, was ihm überhaupt nicht gefiel, denn er fluchte, wehrte sich, so daß ich mich gezwungen sah, ihm eine mittelschwere Kopfnuß zu

Weitere Kostenlose Bücher