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0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

Titel: 0622 - Gefangen in den Höllenschlünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kann.«
    »Alles klar zum Einsatz?« fragte er.
    Nicole nickte.
    Er küßte sie.
    »Dann wollen wir mal Freund Cordu überreden, für uns aktiv zu werden.«
    Sie betraten das Lokal wieder.
    Der Platz, an dem der Dämon gesessen hatte, war leer.
    ***
    Zamorra stürmte in Richtung Toiletten. Nicole schnupperte und marschierte sofort hinter die Theke. »Mostache!« rief sie. »Wo ist dein liebster Gast?«
    »Zwischendurch gerade mal bei seiner Bank, um frisches Geld zu kaufen«, brummte der Wirt von irgendwoher. »Das er bei mir in Speis' und Trank umsetzt…«
    »Blödsinn!« fuhr Nicole ihn an. »Der Schwefeldünstende! Hast du ihn etwa rausgeschmissen oder ermordet oder sonstwas?«
    Mostache tauchte endlich aus dem Hinterzimmer auf. Er strich sich mit beiden Händen über die Lederschürze. »Fürchtest du, ihn morgen auf der Speisekarte wiederzufinden? Nein… ist er wirklich endlich weg?«
    »Sieht so aus.«
    »Ihr habt eine merkwürdige Bekanntschaft«, knurrte Mostache. »Bei Gelegenheit solltest du Zamorra mal mitteilen, daß das hier eine anständige Dorfkneipe ist und kein Treff für wildgewordene Dämonenstinker. Jetzt kann ich wieder tagelang lüften, bis das verfliegt… da ist mir Asmodis noch lieber. Der ist wenigstens nicht ganz so anrüchig.«
    In der Tat stank es noch stärker nach Schwefel als zu Anfang. Allerdings war es auch nicht mehr ganz so kalt. Die Heizung konnte jetzt endlich ihre Wirkung entfalten.
    Zamorra kam aus dem Toilettenbereich zurück. »Da ist er nicht«, sagte er und deutete mit dem Daumen hinter sich.
    »Offenbar hat er sich einfach so aus dem Staub gemacht«, sagte Nicole verdrossen. »Verdammt, ich hatte ihn doch extra mit einem Bann belegt.«
    »Der nicht stark genug war«, vermutete Zamorra. Er sah Nicole an. Sie hatte das Amulett an ihre Halskette gehängt. »Hast du damit gearbeitet?« fragte Zamorra und deutete auf Merlins Stern.
    Sie nickte. »Natürlich. Womit sonst?«
    »Vielleicht hättest du das Amulett in Cordus Nähe belassen sollen.«
    »Damit er es gleich klauen kann, wenn er verschwindet?« Sie schüttelte den Kopf, nickte dann aber. »Vielleicht hast du recht. Er hätte es nicht berühren können. Es war ein Fehler. Na ja - das mache ich schließlich zum ersten Mal.«
    »Kein Vorwurf«, sagte Zamorra. »Er ist weg - das war's dann.«
    »Es ist nicht so, daß ich fürchterlich böse darüber wäre«, sagte Nicole. »Versteh's nicht falsch, ich habe es nicht absichtlich drauf angelegt, daß er verschwinden kann. Andererseits hat der Gedanke an einen Trip in die Hölle etwas Bedrohliches.«
    Zamorra seufzte.
    »Es ist nur schade, eine solche Gelegenheit verstreichen zu lassen«, sagte er. »Wie auch immer - über kurz oder lang werden wir Stygia an den Kragen gehen müssen. Ombres Amulett dürfte nicht die letzte magische Waffe sein, die sie in ihre Gewalt bringt. Sie muß gestoppt werden.«
    »Und was dann? Ein anderer besteigt den Knochenthron, und alles geht von neuem los«, wandte Nicole ein. »Ich weiß nicht, ob es wirklich Sinn hat, in dieser Hinsicht etwas zu versuchen. Bei Stygia wissen wir, woran wir sind, wie seinerzeit bei Asmodis. Der ständige Wechsel mag zwar die Höllischen durcheinanderbringen, aber uns stört er auch. Es gibt nichts mehr, worauf wir uns verlassen können. Bei jedem Wechsel in der Chef etage der Hölle stehen wir vor der Frage: Was kann er, was macht er, wie stark ist er?«
    »Damit haben wir in der Vergangenheit aber leben können«, sagte Zamorra. »Erinnerst du dich, in welch schnellem Wechsel wir einen Fürsten nach dem anderen auf dem Knochenthron erlebt haben? Nach Asmodis kam der Hybride Dämon aus der Straße der Götter, dann wieder Asmodis, dann Belial, später Leonardo deMontagne, Julian Peters - und nun Stygia. Falls ich gerade jemanden vergessen habe, mag man’s mir verzeihen. Es gab eine Zeit, in der die Schwarze Familie ihre Oberhäupter beinahe rascher gewechselt hat als die Italiener ihre Regierung und anstän dige Menschen ihre Unterwäsche…«
    Nicole schnupperte schon wieder.
    »Jedenfalls riecht es danach, als hätte Cordu bei seiner Flucht erhebliche Schwierigkeiten gehabt, dem Bann zu entgehen«, sagte sie halbwegs triumphierend. »Dem Schwefelgestank nach muß er eine Menge dunkler Magie aufgewandt haben, um sich losreißen und verschwinden zu kön nen.«
    Hinter ihnen wurde die Tür aufgestoßen.
    Fooly stapfte herein. Er drängelte einen Mann vor sich her, den er am Genick gepackt hatte.
    »Meint ihr den

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