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0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

0622 - Gefangen in den Höllenschlünden

Titel: 0622 - Gefangen in den Höllenschlünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verlaufenden Begegnung berichtete.
    »Kein Problem, mein Freund«, sagte Nicole leise, als sie vor ihm stand. »Du brauchst ihr doch nur nichts davon zu erzählen. Was sie nicht weiß, kann sie auch nicht gegen dich verwenden.«
    Sein Geist wand sich in innerlichen Krämpfen. Er versuchte sich gegen Nicole abzuschotten, aber es gelang ihm auch jetzt nicht. Seine Panik stieg, er fühlte sich hilflos ausgeliefert und wollte am liebsten gleich sterben, um sich Schlimmeres zu ersparen.
    »Warum hast du Angst?« fragte Nicole. »Sie kann es doch von niemandem erfahren, wenn du es ihr nicht sagst!«
    Daraufhin wurden seine Gedanken nur noch verworrener. Verwaschene Bilder stürzten auf Nicole ein, durchdrangen einander. Sie mußte sich erst einmal zurückziehen. Sie befürchtete, daß sie den Verstand verlieren würde, wenn sie sich auf dieses Gedankenchaos einließ und versuchte, es zu ordnen und zu durchschauen.
    So wandte sie sich ab und entfernte sich von dem Irrwisch. Erst als sie an der Sichtkante war und über eine Felskante hätte klettern müssen, sah sie wieder zu ihm hinüber und tastete erneut nach seinen Gedanken.
    Der Irrwisch hatte zwar immer noch panische Todesangst, aber jetzt kehrte Klarheit in die Gedankenbilder zurück.
    Nicole erschrak.
    Jetzt wurde ihr klar, warum der Irrwisch sich so fürchtete.
    Er war nicht der einzige Beobachter. Es gab auch noch andere. Und die mochten Stygia durchaus von seinem Versagen berichten…
    »Verdammt«, murmelte Nicole. Unwillkürlich sah sie sich um. Aber von den anderen Beobachtern konnte sie nichts entdecken.
    Das war ärgerlich. Möglicherweise hatte einer von denen sich bereits entfernt, um der Fürstin zu berichten.
    Abbrechen, dachte Nicole. Umkehren und von hier verschwinden, solange es noch geht! Es war eine närrische Idee gewesen, hierher vorzudringen.
    Selbstmörderisch!
    Nur, um Stygia das 6. Amulett wieder abzujagen!
    Sicher, Ombre benötigte es. Nach Nicoles Ansicht hätte man jedoch durchaus warten können, bis Stygia sich von selbst wieder zeigte und zuschlug. Statt dessen befanden sie sich jetzt in der Höhle des Löwen und hatten kaum noch eine Chance, heil wieder herauszukommen!
    Plötzlich kam ihr eine Idee.
    Sie kehrte zu dem Irrwisch zurück…
    ***
    Stygia ließ sich berichten.
    Sie waren schon ganz nah, die Feinde. Die Dämonin war jetzt gespannt darauf, wie sich Horgon verhielt. Ob er noch einen Schritt weiter ging und den Eindringlingen aktiv half.
    Nicht, daß es an dem Schicksal etwas ändern könnte, das Stygia ihm zugedacht hatte. Aber sie war neugierig. Sie wollte wissen, wie weit sein Verrat an der Hölle ging.
    Gegen sie, die Fürstin der Finsternis, aufzustehen, war eine Sache. Aber Feinde wie Zamorra herbeizuholen, eine andere. Sie war froh, daß Cordu sie frühzeitig über diesen Verrat informiert hatte.
    Natürlich erhoffte er sich dadurch Vergünstigungen.
    Vielleicht träumte er davon, daß sie ihn zum Nachfolger Horgons bestimmte und zum Sippenchef erhob.
    Aber sie dachte gar nicht daran.
    Das war eine familieninterne Angelegenheit, in die sie sich nicht mischen wollte. Andere Dämonen an ihrer Stelle hätten das vielleicht getan, schon allein, um ihren Führungsanspruch zu bekräftigen. Doch Stygia betrieb eine andere Politik. Sie ließ die Sippen schalten und walten, wie sie wollten, solange es nur um interne Dinge ging. Sie wußte, daß sie auch so schon umstritten genug war. Warum sollte sie sich durch Einmischung weitere Feinde schaffen?
    Außerdem hatte sie wesentlich wichtigere Dinge zu tun. Zum Beispiel, unter anderem auch mit Hilfe des Amuletts jene Schlucht zu erschaffen, die den Weg der Gegner versperrte.
    Und jetzt wollte sie wissen, wie Zamorra und seine Begleiter darauf reagierten.
    Sie verließ sich nicht mehr auf die Beobachtungen, die ihr die Irrwische meldeten. Das dauerte alles viel zu lange.
    Stygia verließ ihren Palast, um die Gegner selbst zu beobachten.
    ***
    Zamorra tastete nach seinem Amulett. Es war noch wärmer geworden als bisher. Das bedeutete noch höhere schwarzmagische Aktivität in der unmittelbaren Umgebung.
    Sie erschreckte ihn nicht; erstaunte ihn lediglich. Er sah Horgon an; sollte der gerade dabei sein, magische Aktivitäten zu entfesseln?
    Aber er sah nicht danach aus.
    Er schien auch nicht die Anwesenheit einer anderen schwarzmagischen Entität festzustellen, denn er reagierte überhaupt nicht. Sein Gemütszustand veränderte sich nicht.
    Dennoch mußte noch jemand in der Nähe aktiv

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