Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0623 - Ein Tropfen Ewigkeit

0623 - Ein Tropfen Ewigkeit

Titel: 0623 - Ein Tropfen Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Faust.
    Melusine konnte es kaum glauben. Erst als sie den heftigen Schlag spürte, kehrte sie wieder in die Wirklichkeit zurück, denn sie war hart auf den Boden gefallen.
    Das Felsgestein drückte gegen ihren Rücken. Gleichzeitig wuchsen in ihr die reinen Überlebensinstinkte auf. Sie mußte sich aus der unmittelbaren Gefahrenzone retten, sonst konnte sie noch unter mächtigen Tritten zermalmt werden.
    Melusine rollte um ihre eigene Achse. Sie spürte die Härte des Felsens, mehrmals schlug sie mit dem Kinn auf, kroch dann auf allen vieren weiter und erreichte mühsam eine vorspringende Felsnase, hinter die sie sich kauern konnte.
    Schwer atmend und vor Angst und Panik zitternd drehte sie sich um, nicht in der Lage, aufzustehen, so war sie gezwungen, in der Hocke zu bleiben. Der Zufall hatte ihr einen günstigen Platz beschert. Sie konnte den Kampf der beiden Giganten sehr gut verfolgen und erlebte, wie sich der Bruderkampf zu einer Auseinandersetzung auf Leben und Tod entwickelte.
    Der Schattenreiter hockte auf seinem hellgrauen Pferd und hatte das Tier in die Höhe und damit in die rötlichen Wolken hineingerissen, die ihn umwaberten.
    Aus den Wolken stach nur die lange Klinge seines Schwerts hervor, das von einem Sonnenstrahl getroffen wurde und aufblitzte wie ein gewaltiger Spiegel.
    Ein Arm war bei Dyfur unbrauchbar, aber er dachte nicht daran, den Kampf verloren zu geben.
    Mit der linken Hand riß er einen gewaltigen Steinblock aus dem Felsen und schleuderte ihn seinem Bruder entgegen. Bei einem Treffer hätte er ihm den Kopf von den Schultern reißen können, aber der Stein erwischte nicht Brân, sondern den Schädel seines Pferdes, der unter der Wucht zersplitterte.
    Melusine de Lacre hatte eine Hand vor ihren Mund gepreßt, um nicht laut aufschreien zu müssen, denn das Bild war einfach zu schrecklich. Der Kopf des Tieres hielt der Aufprallwucht nicht stand. Er zersplitterte, seine Teile wirbelten in alle Richtungen weg, und gleichzeitig brach das Pferd zusammen.
    Der dumpfe Aufschlag, mit dem es zu Boden prallte, erreichte auch Melusines Ohren.
    Sie schloß für eine Weile die Augen. Noch immer kniete sie, hatte sich die Haut an den Beinen blutig gerissen, mißachtete den Schmerz, öffnete die Augen wieder und mußte mit Entsetzen feststellen, daß der Kampf von neuem entbrannt war.
    Diesmal besaß Brân kein Pferd. Er mußte sich auf sich selbst verlassen und natürlich auf seine Waffe, die hatte ihm Dyfur nicht nehmen können.
    Wieder hielt er das mächtige Schwert mit beiden Händen. Er sah zum Fürchten aus, bleich wie der Tod, wobei nicht zu erkennen war, ob es sich bei ihm um ein Skelett oder um eine Person mit ungewöhnlich dünner, bleicher Haut handelte.
    »Ich bin Julien de Lacre«, erklärte er mit lauter Stimme. »Auch wenn ich Brân genannt werde, fühlte ich mich als einer der ersten Menschen, die Avalon gefunden haben, und deshalb werde ich diesen Kampf fortsetzen. Bruder gegen Bruder, Gut gegen Böse. Du wirst keine Menschen mehr verschlingen und sie dem Wunderkessel entreißen, Dyfur, dafür werde ich sorgen. Ich werde dich zerstückeln und deine Brocken in den Kessel werfen, damit sie dort zerkochen.«
    De Lacre hatte ein böses Versprechen gegeben. Melu traute ihm durchaus zu, es einhalten zu können. Hier geschah das, das schon seit Anbeginn der Zeiten existent war.
    Gut gegen Böse!
    Brân schlug zu. Er war ein Künstler, was die Handhabung des Schwertes anging. Die Schläge führte er blitzschnell, seine Arme hielt er hoch, die Klinge kreiselte manchmal über seinem, bevor er sie wie ein durch die Luft fauchendes Wagenrad nach unten senkte und Dyfur nur mit größter Mühe ausweichen konnte.
    Trotz seiner Verletzung bewegte sich der Riese schnell. Der Boden schwang unter seinen Schritten wie bei einem mittleren Erdbeben.
    Beide Kämpfer kamen Melu vor wie Schattenmenschen aus anderen Reichen.
    Dyfur gab keinesfalls auf. Immer wieder duckte er sich, sprang zur Seite oder kreiselte herum, so daß es ihm jedesmal gelang, einem Treffer zu entgehen.
    Wenn der mächtige Kampf noch länger weitergeführt wurde, konnte sich Brân müde schlagen.
    Plötzlich startete Dyfur zu einem Gegenangriff. Er schleuderte seinen mächtigen Körper vor und hatte genau den richtigen Moment abgepaßt. Er konnte einen Schwerthieb unterlaufen, mit der gesunden Schulter krachte er gegen Brâns Gestalt.
    Zwei Türme gerieten ins Wanken. So und nicht anders kam es der fassungslosen Zuschauerin vor. Die Riesen

Weitere Kostenlose Bücher