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0624 - Der Schädel des Riesen

0624 - Der Schädel des Riesen

Titel: 0624 - Der Schädel des Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich vor.
    Nadine stand abwartend in der Nähe. Auf mich machte sie den Eindruck, als wäre sie mit einem bestimmten Plan gekommen, den sie mir nur noch beibringen mußte.
    »Was hast du?« flüsterte ich ihr entgegen. »Bitte, Nadine, was willst du?«
    Sie senkte den Kopf. Die Augen bekamen einen beschwörenden Ausdruck. Dann ging sie zurück, ohne mich aus dem Blick zu lassen. Sie hatte eine bestimmte Richtung eingeschlagen, zum Schädel des Riesen hin.
    Was wollte sie dort? Ich war irritiert, weil ich damit gerechnet hatte, daß sie mich zu Bill und Suko führen würde. War Nadine doch allein gekommen?
    So sehr mich dieser Gedanke auch faszinierte, er wollte mir einfach nicht in den Kopf.
    Sie kam wieder, stieß mich an, ging zurück, und ich hatte das Zeichen verstanden.
    Ich erhob mich.
    Nadine nickte, als wollte sie mir ihre Zustimmung geben. Dann lief sie vor.
    Eigentlich hätte sie als Wölfin schnell sein und springen müssen, aber sie trottete fast gemächlich auf den gewaltigen Schädel des Riesen zu. Gelassen und sicher übersprang sie Hindernisse, die ich überklettern mußte, veränderte ihre Richtung und jetzt direkt dem Schädel entgegen, vor dessen Plattform sie sich niederhockte.
    Dort wartete die Wölfin.
    Ich sah sie, sah den Gral und auch das mächtige Gesicht aus grauem Stein. Über der Stirn zeichnete sich der Haaransatz ab, nichts hatte sich verändert. Die Nase, der Mund, die Augen, alles war so, wie ich es beim erstenmal gesehen hatte.
    Auch ich blieb stehen. Etwas hinter der Wölfin und hörte die Stimme des Riesen in meinem Kopf.
    »Du bist schnell zurückgekehrt, John Sinclair.«
    »Das hat nichts zu bedeuten.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, ich…«
    »Dabei dachte ich, du hättest mir dein Opfer gebracht.«
    Die Bemerkung haute mich fast um. »Was soll ich dir gebracht haben, Brân? Mein Opfer?«
    »Wir hatten darüber gesprochen.«
    »Siehst du einen Menschen?«
    »Muß ich das?«
    »Wenn du das Opfer…«
    »John Sinclair, du hast mir wohl nicht zugehört, glaube ich. Von einem Menschen war nie die Rede. Ich habe von einem Wesen gesprochen. Die Person, die vor mir steht, ist ein Wesen.«
    »Ja, eine Wölfin.«
    »Ich spüre, daß sie eine besondere ist. Ich möchte sie nicht einmal als Tier bezeichnen, denn sie hat etwas in sich, das andere ihrer Rasse nicht besitzen.«
    »Eine menschliche Seele«, sagte ich.
    »Genau das ist es, John. Deine Wölfin besitzt eine menschliche Seele. Und dies habe ich gespürt. So einfach ist das.«
    Ich strich über meine Haare. Ja, so einfach war das. Und gleichzeitig ungeheuerlich. »Moment mal, Brân. Du bist der Meinung, daß sie für mich nach… also …«
    »Sag es einfach. Sie kann den Weg nach Avalon gehen, und du wirst wieder normal.«
    Ich sackte innerlich zusammen. Wieder normal werden, so sein wie sonst, das war mein größter Wunsch. Um ihn jedoch zu erfüllen, hätte sich Nadine opfern müssen.
    »Was würde geschehen?« Bei dieser Frage kannte ich meine eigene Stimme kaum wieder.
    »Die Wölfin würde in mich hineinschreiten und den Weg auf die Nebelinsel finden.«
    »Wie ging es dort weiter?«
    »Avalon steckt voller Magie. Dort herrscht der Zauberer Merlin, dort befindet sich auch der große Kessel. Stell dir vor, sie würde ihn durchwandern. Könnte es nicht sein, daß sich dort ein Austausch vollzieht?«
    »Denkst du daran, daß Seele und Körper wieder zusammenkommen? Besitzt Avalon die Möglichkeit?«
    »Es wäre möglich.«
    Ich schluckte. Diese Erklärungen eröffneten mir völlig neue Welten. Damit mußte ich zunächst einmal fertig werden. Für mich war es schwer, alles in die Reihe zu bringen. Was zunächst so kompliziert ausgesehen hatte, erschien plötzlich sehr einfach. Wie auf einem Tablett serviert, ich brauchte nur zuzugreifen.
    Wo steckte der Haken?
    Nichts im Leben war einfach, nichts ging immer glatt, besonders dann nicht, wenn man es mit Dingen zu tun bekam, die ins Gebiet des Okkulten hineinliefen, die magische Verbindungen aufzeichneten und völlig neue Welten eröffneten.
    »Du glaubst mir wohl nicht?«
    »Es fällt mir schwer.«
    »Gut, das kann ich nachfühlen, aber jemand anderem fällt es nicht schwer.«
    Ich kapierte. »Nadine?«
    »Ja, der Wölfin. Sie hat mitbekommen, über was wir uns unterhalten. Wir befinden uns hier in einer magischen Zone. Noch steht sie, Sinclair, noch ist Zeit, aber sie wird bald nicht mehr vorhanden sein, das spüre ich überdeutlich.«
    »Was meinst du damit?«
    »Jemand hat einmal

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