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0624 - Der Schädel des Riesen

0624 - Der Schädel des Riesen

Titel: 0624 - Der Schädel des Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besaßen keinen Plan, nach dem sie sich zu richten hatten. Es blieb ihnen überlassen, wie sie ihr Gebiet aufteilten. Zunächst wollten sie weg aus London.
    Die Station lag im Norden der Stadt. Sie huschten über traurig aussehende Wohnblocks hinweg und waren mit sich und ihren Aufgaben beschäftigt. Beck überprüfte seine Kameras. Darin war er ein Pingel, denn auf sein Handwerkszeug ließ er nichts kommen.
    »Alles okay?« rief Bishop.
    »Bestens.«
    »Hervorragend.« Er gewann an Höhe, korrigierte den Kurs und lenkte die Maschine in Richtung Norden.
    Sehr bald erreichten sie die Stadt Luton. Hier wiederum schwenkten sie nach Osten ein und sahen unter sich das gewaltige Waldgebiet, das von ihnen auf Sturmschäden untersucht werden sollte. Es war kein zusammenhängendes Areal. Zwischen den Waldstücken schimmerten die großen Wiesen- und Weideflächen, sie entdeckten auch die kleinen Dörfer und Orte, aber sie konnten auch mit bloßem Auge erkennen, was der Sturm an Chaos hinterlassen hatte.
    Manche Waldstücke wirkten so, als hätte man einfach etwas aus ihnen herausgerissen. Rücksichtslos und brutal.
    Die beiden Männer waren ein eingespieltes Team. Sie brauchten kaum etwas zu reden, da konnte sich der eine auf den anderen verlassen. Bishop wußte, wie er zu fliegen hatte, und Beck war dabei, die Aufnahmen zu machen. Er hatte das Cockpit an seiner Seite geöffnet und sich in die Halteschlaufe gestellt.
    Die Kamera am Auge, beugte er sich vor und knipste. In dieser Position war er für die Details zuständig.
    »Geh noch tiefer!« rief er gegen den scharfen Wind an.
    »Hast du einen Grund?«
    »Kann sein.«
    »Okay, Don.«
    Beck war sich nicht sicher. Er glaubte allerdings, eine besonders interessante Stelle entdeckt zu haben. Man konnte sie auch als einen Fleck im Wald oder im Grün bezeichnen. Da waren zwar Bäume durch den Orkan geknickt worden, allerdings so gefallen, daß sie etwas anderes, das möglicherweise unter oder zwischen ihnen verborgen geblieben war, hervorgeholt hatten.
    Etwas Großes, Graues…
    Nicht nur durch die Kamera zu erkennen, selbst mit dem bloßen Auge entdeckte Beck diesen Gegenstand und hatte den Eindruck, daß es sich bei ihm um einen Fremdkörper handelte.
    Er gab Dave mit der linken Hand ein Zeichen. Bishop hatte begriffen. Er würde den Kopter in einen Kreis fliegen und dabei über einer bestimmten Stelle bleiben.
    »Noch tiefer?« rief er.
    »Ja.«
    »Willst du dich abseilen?«
    Beck zog sich etwas zurück. Gebückt schaute er den Piloten an.
    Sein Haar war durch den Wind in die Höhe gewirbelt worden. »Im Moment noch nicht, aber es ist möglich, daß ich nach unten will. Hast du nicht auch diesen grauen Klotz gesehen?«
    »Stimmt.«
    »Und was ist das?«
    Bishop hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ich dachte da mehr an einen Klotz, vielleicht ein Denkmal.«
    Don strich seine Haare zurück, obwohl es keinen Sinn hatte. »Mir kam es komisch vor. Ich habe auch Bewegungen gesehen. Es war, als wären über den Klotz Tiere hinweggehuscht.«
    »Du spinnst.«
    »Kann sein, aber ich möchte mich genau erkundigen, Dave.«
    »Das heißt, du willst runter?«
    »Genau.«
    Bishop kannte seinen Partner. Er wußte sehr gut, wie verantwortungsbewußt Don Beck war. Keiner, der den Job aus Abenteuerlust angenommen hatte. Wenn er aussteigen wollte, hatte das seinen Grund.
    »Mir egal, Don. Ich bleibe über dir und kreise.«
    »Klar.«
    »Wie lange kann es dauern?«
    »Nicht länger als zehn Minuten, dann habe ich mir die Umgebung angeschaut.«
    Dave nickte. Er löste die Automatik, die Strickleiter fiel in die Tiefe.
    Sie bestand aus sehr reißfestem Material und war neben dem Ausstieg gekippt worden.
    Don Beck hängte zwei Kameras über seine Schultern und machte sich an den Ausstieg.
    Die Strickleiter schwankte im Wind. Beck gehörte zu den Menschen, die dies nicht zum erstenmal taten, er kam damit gut zurecht.
    Bevor er aus dem Blickfeld des Piloten verschwand, winkte er ihm noch einmal zu.
    Dann stieg er die schwankende Leiter herab. Sie schwankte immer, auch wenn Bishop die Maschine ruhig hielt. Es lag allein an der Gewichtsverlagerung. Beck gehörte zu den gelenkigen Menschen. Fast so sicher wie auf einer Treppe ließ er die Trittstellen der Leiter hinter sich, schaute auch nach unten und mußte feststellen, daß sie noch eine zu große Höhe hatten. Durch Handzeichen machte er dem Partner klar, wie sich dieser zu verhalten hatte.
    Bishop ließ den Kopter nach unten rutschen. Sehr weich, ohne

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