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0624 - Der Schädel des Riesen

0624 - Der Schädel des Riesen

Titel: 0624 - Der Schädel des Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht an.
    Der Hubschrauber kreiste noch immer über ihm. Er hörte das Geräusch des Motors und sah, als er einen Blick in die Höhe warf, nicht nur die rettende Strickleiter, auch den Kreis über dem Dach der Maschine.
    Als die Ratte noch einmal vorsprang, rammte er ihr den Ast entgegen. Mit einer Lanze hätte er das gräßliche Tier aufspießen können, diesen Ast aber drückte er nur tiefer in den Körper hinein, so daß sich im Fell eine kleine Kuhle bildete.
    Dann schleuderte er seine provisorische Waffe weg und floh dorthin, wo die Leiter schwankte.
    Dave hatte etwas bemerkt und die Richtung geändert. Er flog seinem Freund praktisch entgegen und sorgte dafür, daß der Kopter an Höhe verlor.
    Jetzt peitschte das untere Ende der Kletterleiter bereits in die Kronen der Bäume hinein, wühlte sich dort durch, war aber für Beck leider unerreichbar.
    Der wiederum hatte das Pech, in einen dichten Wirrwarr aus Unterholz und einem halb zur Seite geneigten Baum zu geraten. Für einen Moment hatte er das Gefühl, in einem Gefängnis zu hocken, in dem es auch eine Folter gab, denn die Ratte sprang ihn an.
    Sie erwischte ihn hart, zwar riß die Jacke nicht, aber sie hatte eine Pfote so hoch ausgestreckt, daß sie die Haut in seinem Nacken zerkratzen konnte.
    Blut drang aus der Wunde. Beck spürte den Schmerz, der trieb ihn weiter, und er brach sich den Weg frei. Etwas schlug hart gegen seine Stirn, er ignorierte es, weil er nur weiter wollte.
    Und plötzlich sah er das Ende der Leiter.
    Es kam ihm wie ein kleines Wunder vor. Bishop hatte eine fliegerische Glanzleistung geschafft und die Leiter genau in eine Lücke hineingehängt. Der Helikopter schwebte fast zwischen den Bäumen.
    Nur haarscharf rasierten die scharfen Rotorblätter über die Wipfel hinweg. So etwas hinzulegen, schaffte nicht jeder.
    Beck glaubte, Dave schreien zu hören. Das wiederum gab ihm Mut. Er mußte die Leiter beim ersten Versuch zu fassen kriegen, sonst war es vorbei.
    Beck sprang.
    Die Leiter aber schwang, und sie pendelte genau in seine Richtung.
    Wie vom Wind bewegte Blätter zitterten die Sprossen vor seinen Augen. Er warf sich nach vorn und packte mit beiden Händen zu.
    Pech und Glück trafen zusammen.
    Die Rechte rutschte ab, mit der Linken bekam er eine Sprosse zu fassen.
    »Zieh doch hoch!« brüllte er in den Motorlärm hinein. »Verdammt, zieh mich hoch!«
    Ob Dave genau gesehen hatte, in welcher Lage er sich befand, wußte Don Beck nicht. Für ihn war es wichtig, in die Höhe gehievt zu werden und damit raus aus der unmittelbaren Gefahr zu gelangen. Auch als normale Tiere schafften es die Ratten, sich durch gewaltige Sprünge voranzubewegen. Das hatten sie als Mutation bestimmt nicht verlernt, im Gegenteil, sie mußten jetzt noch stärker sein.
    Da kam es auf Sekunden an.
    Er hing mit der einen Hand fest, empfand das Gewicht der beiden Kameras als Belastung und wunderte sich darüber, woher er den Mut nahm, in die Tiefe zu schauen.
    Er hatte die verfluchten Ratten nicht sehen wollen, es reichte ihm, wenn er…
    Sie waren plötzlich zu viert, und zwei von ihnen stießen sich mit gewaltigen Sprüngen ab.
    »Zieh doch…!« kreischte Don.
    Dann prallte ein Tier gegen ihn. Es war ein verdammt harter Schlag, der ihn schwanken ließ. Die Leiter segelte zur Seite, pendelte wieder zurück, und die zweite Ratte erwischte ihn ebenfalls.
    Eine klammerte sich an Becks Hüfte fest, die andere hatte sich in seinem rechten Hosenbein verkrallt.
    Sie bewegte die häßliche, weit aufgerissene Schnauze, nahm dabei Maß und biß zu.
    Beck hörte sich schreien, denn die Zähne drangen durch den Hosenstoff, als wäre dieser gar nicht vorhanden.
    Wie es die andere Ratte schaffte, in seinen Arm zu beißen, bekam er nicht mit, aber der Schmerz ließ ihn noch einmal aufheulen.
    Don Beck rutschte ab!
    Es hatte keinen Sinn, noch einmal nachzufassen. Während er fiel, hörte und sah er seinen Freund, dann verschlang ihn der Wald. So jedenfalls kam es ihm vor, als er aufschlug und sich die Natur über seinem Körper zusammenbog.
    Der Schmerz des Aufpralls raste durch seinen gesamten Körper, von den Zehen bis hoch in die Stirn, wo er sich wie Blitze ausbreitete und unter der Schädeldecke herzuckte.
    Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen, sie hüllte sich ein in Schatten, aus denen sich plötzlich eine gefährliche Mutation hervorschälte.
    Die Riesenratte!
    Sie hielt den Schädel gesenkt, die Schnauze stand offen. Beide Hälften kamen Beck vor wie tödliche

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