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0624 - In den Katakomben von Nopaloor

Titel: 0624 - In den Katakomben von Nopaloor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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soweit ich das verstanden habe. Er will dich sehen, und wenn du seinen Anforderungen entsprichst, nimmt er dich gleich mit." Er zögerte, dann fuhr er fort: „Nachher ist vielleicht keine Gelegenheit mehr dazu, Panart, darum möchte ich mich schon jetzt von dir verabschieden. Ich wünsche dir Erfolg und viel Glück. Sollte dir dann die Flucht gelingen und du benötigst Hilfe in Nopaloor, dann frage dort nach mir. Mein Haus steht dir jederzeit offen, aber versuche zuvor, deine Verfolger abzuschütteln."
    „Ich danke dir nochmals für alles, Anatom. Ohne dich säße ich noch jetzt im Tempel der klagenden Gehirne, oder die Roboter hätten mich längst entdeckt und getötet. Ich werde dich nie vergessen."
    Über dem Rolltreppentunnel flammte ein Licht auf.
    Der Anatom legte einen Finger auf seine Lippen.
    „Kein Wort mehr!"
    Schweigend warteten sie, bis die massige Gestalt eines riesigen Bordins in der Tiefe erschien und sich ihnen im gleichmäßigen Tempo der rollenden Treppe näherte. Er war ohne Begleitung. Der Anatom und Rhodan erhoben sich und gingen dem Prüfer entgegen.
    Alabrysch trug zwar ebenfalls den üblichen Rock, aber seine Brust wurde von einer bunten Toga bedeckt, so daß seine ID-Marke unsichtbar blieb. Sein Gesicht drückte hoheitsvolle Gelassenheit und starkes Selbstbewußtsein aus, als er seine Besucher musterte, die sich tief vor ihm verneigten. Gnädig winkte er ab.
    „Sie sind der Rote Anatom?" erkundigte er sich mit dunkler Stimme. „Ich hörte schon von Ihnen. Wie ich erfahre, bringen Sie mir einen freien Diener, der einen neuen Vertrag wünscht." Er musterte Rhodan eindringlich und schien von dem ersten Eindruck befriedigt zu sein. „Er sieht intelligent aus."
    Alabrysch setzte sich auf die Bank und bat seine Besucher, ebenfalls Platz zu nehmen.
    „Panart ist intelligent, das ist auch der Grund, warum er im Drycnasch einen neuen Herrn sucht. Ich hoffe, Sie werden nicht enttäuscht sein. Ich weiß, daß es nicht schicklich ist, über gewisse Dinge der Vergangenheit zu reden, aber gestatten Sie mir eine Ausnahme. Ich kannte Panarts verstorbenen Herrn, dem er bis zu seinem körperlichen Tod treu diente und dessen Vermögen er damals erbte. Er war ein angesehener Yaanztroner, aber sein Name muß ungenannt bleiben."
    „Das hört sich gut an", gab der Prüfer zu. Er betrachtete Rhodan erneut mit großer Aufmerksamkeit. „Und warum möchte er einen neuen Vertrag, wenn er ein so großes Vermögen erbte?"
    „Wie ich schon erklärte, ist Panart intelligent. Das Nichtstun behagt ihm nicht. Er will neue Erkenntnisse hinzugewinnen. Er möchte einem würdigen Herrn und der Wissenschaft dienen."
    Alabrysch nickte mehrmals vor sich hin, ehe er fragte: „Eine polizeiliche Überprüfung halten Sie demnach für überflüssig, Roter Anatom?"
    Das war der Augenblick, auf den der Anatom gewartet hatte.
    Er tat so, als hätte er das ganz vergessen, was in Wirklichkeit seine beste Trumpfkarte war. Er griff in die Tasche und überreichte Alabrysch die runde Kontrollmarke der Polizei.
    „Da fällt mir ein, daß wir heute anläßlich des Großalarms von einer Patrouille überprüft wurden. Wie Sie selbst erkennen können, ist alles mit unserer Identität in Ordnung. Wir durften unseren Flug fortsetzen."
    Alabrysch betrachtete die Marke und reichte sie dem Anatomen zurück.
    „Das erübrigt allerdings jede Nachforschung und erspart mir Zeit. Gut, daß Sie daran gedacht haben, Anatom."
    Er sah Rhodan wieder an. „Ein junger Wissenschaftler der Programmierungszentrale hat noch keinen Diener, und alle, die sich bei ihm bewarben, waren ihm nicht intelligent genug.
    Würden Sie sich zutrauen, mit ihm einen Vertrag zu schließen?"
    „Wenn er mich nimmt, wäre ich glücklich", sagte Rhodan wahrheitsgemäß. „Ich weiß zwar längst noch nicht alles, aber ich lerne schnell."
    „Die ersten Prüfungen werde ich persönlich vornehmen, Panart, und die letzte Entscheidung liegt bei Ihrem künftigen Herrn, wer immer das auch sein mag." Er wandte sich nun wieder an den Roten Anatomen. „Ich habe den Eindruck, daß Sie mir und dem Drycnasch einen großen Dienst erwiesen haben. Dafür möchte ich Ihnen danken. Leider bin ich nicht berechtigt, Ihnen den erwünschten Besuch im Drycnasch zu erlauben, aber Sie dürfen die Nacht in der Talsiedlung verbringen."
    „Vielleicht sehen wir uns später, wenn ich die Erlaubnis doch noch erhalte. Leben Sie wohl, Alabrysch, und ich hoffe, Sie werden Ihre Entscheidung niemals bereuen."

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