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0625 - Lucifuges Mörder-Horden

0625 - Lucifuges Mörder-Horden

Titel: 0625 - Lucifuges Mörder-Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf?«
    »Wer kennt schon die Wege und Beweggründe von Zauberern?« brummte Calderone.
    »Ich denke, daß sich da eine Schweinerei anbahnt«, fuhr Termy fort. »Vielleicht laufen wir geradewegs in eine Falle, und der Zauberer hat das geplant. Mich wundert auch, daß niemand hinter uns her jagt. Daß dieser Santor sich die Entführung seiner Tochter so einfach gefallen läßt, kann und will ich einfach nicht glauben.«
    »Ich auch nicht.« Calderone wurde nachdenklich.
    »Es müßten längst Männer auf unserer Spur sein, bestimmt auch schon im Dorf. Ihr erster Weg würde sie hierher führen. Deshalb verstehe ich auch nicht, weshalb wir ausgerechnet hier Quartier nehmen.«
    Calderone lachte leise. »Willst du mit dem Mädchen im Freien übernachten? Sie ist die verwöhnte Tochter eines reichen Herrn. Sie könnte sich eine böse Krankheit zuziehen, und auf uns fiele es zurück. Da nehme ich eher dieses kleine Risiko auf mich, das keines ist, weil wir uns im Schutz des Zauberers bewegen…«
    »Wenn er uns schützt, Calderone. Wenn.«
    »Ja«, brummte der Assassine. »Aber… vielleicht hast du recht. Es müßten wirklich Leute hinter uns her sein. Hier stimmt etwas nicht. Wir sollten sehr wachsam sein.«
    »Vorhin saß ein Rabe draußen auf der Fensterbank«, sagte Termy.
    Calderone zuckte mit den Schultern. »Dergleichen kommt vor«, beschied er seinen Gefährten. »Draußen ist es dunkel, hier brennt Licht. Das macht wohl nicht nur die Insekten neugierig.«
    »Wir sitzen direkt am Fenster«, sagte Termy. »Calderone, kein Rabe nähert sich einem Menschen so sehr. Woher soll das Vieh wissen, daß sich Glas dazwischen befindet? Raben sind scheue Vögel.«
    Calderone wurde aufmerksam. »Was willst du damit sagen?«
    »Daß der Rabe uns ausspioniert hat. Warum sonst sollte er sich auch noch ausgerechnet dieses Fenster aussuchen, an dem wir sitzen?«
    »Beim Sumpfzahn des Maulwurfbeißers«, brummte Calderone. »Du hast recht, Mann. Ich denke, ich werde mal nach den Pferden sehen.«
    Jetzt war es Termy, der nicht sofort begriff.
    »Überlege mal«, sagte Calderone. »Was würdest du tun, wenn du zwei Entführer in diesem Dorf vermutetest? Na…? Zuerst mal würdest du im Mietstall nach Pferden suchen und diese still und heimlich beiseite schaffen, oder?«
    Termy nickte erschrocken. »Klar, natürlich…« Er stand ebenfalls auf.
    Calderone drückte ihn auf seinen Stuhl zurück. »Bleib sitzen. Unsere Zeche ist noch nicht bezahlt, und der Wirt dürfte mehr als ein grämliches Gesicht machen, wenn wir beide gleichzeitig verschwinden. Außerdem ist es vielleicht besser, wenn einer von uns hier im Haus bleibt. Ich kümmere mich schon um die Tiere.«
    Calderone drängte sich zwischen den Tischen und den Zechenden hindurch in Richtung Ausgang, versetzte einem der Schankmädchen einen Klaps auf das blanke Hinterteil und trat hinaus in die Nacht. Rechts und links der Tür brannten die Fackeln. Calderone sah zu, daß er sie hinter sich bekam und ins Dunkle gelangte. Jetzt konnte er besser sehen.
    Die Straße lag ruhig da. Niemand war zu sehen. Plötzlich klangen von links Schritte auf. Ein Mann, der eine Laterne schwenkte, kam heran. Der Nachtwächter. Calderone ging zum Mietstall hinüber. Es war schon spät, und der Mietstallbesitzer samt seinen Knechten würde bereits schlafen, aber Calderone kannte kein Schloß, das ihm ernsthaften Widerstand leistete.
    Er nickte dem Nachtwächter grüßend zu, als er an ihm vorbeiging, und erreichte sein Ziel.
    ***
    Zamorra und Teri waren von der Seite her durch die Felder zum Dorf geritten. Dort, am Ende einer schmalen Nebenstraße, warteten jetzt der Braune und das Einhorn. Zamorra war nicht ganz wohl bei der Sache, aber Teri hatte ihm glaubhaft versichert, daß das Einhorn Tha in der Lage war, auf den Braunen aufzupassen und ihn, wenn es nötig wurde, herbei zu führen.
    Zamorra wollte möglichst unbemerkt in das Wirtshaus eindringen und Patricia herausholen. Teri dagegen kümmerte sich um die Pferde der Entführer. Diese Aufgabe fiel ihr am ehesten zu, weil sie mit den Tieren besser zurecht kam.
    Ihr Umhängebeutel und der weiße Mantel blieben beim Einhorn zurück.
    Zamorra sah dem Mädchen nach, wie es geschmeidig wie eine Katze in der Dunkelheit verschwand, ein schlanker Körper mit lang wehendem goldenem Haar. Dann glitt er selbst auf leisen Sohlen davon.
    Teri huschte durch die Gärten und Hinterhöfe dorthin, wo sie den Mietstall wußte. Hugin hatte ihn ihr gut beschrieben. Der

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