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0626 - Kampf der Gehirne

Titel: 0626 - Kampf der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zischte ein zweites mal. Das hilflose Gestammel wurde zu undeutlichem Gemurmel. Die Wand, gegen die er sich lehnte, hielt den Mann noch eine Sekunde lang aufrecht. Dann stürzte auch er zu Boden.
    Damit war Perry Rhodan im Besitz der Freiheit. Aber er befand sich nach wie vor inmitten eines Geländes, mit dem er nur wenig vertraut war und in dessen Nischen und Höhlen die Häscher des Gegners auf ihn warteten. Es lag ihm daran, dem Roten Anatomen zu zeigen, daß Hactschyten nicht der Mann war, mit dem man auf diese Weise umspringen konnte. Es ging ihm außerdem darum, zu erfahren, was der Blaue Kespool in seinem Haus zu suchen hatte. Er verließ die Grabkammer, ohne sich weiter um die Bewußtlosen zu kümmern, die vor Ablauf von etwa fünf Stunden nicht wieder zu sich kommen würden. Vorsichtig drang er bis zu der Felsenhalle vor, unter deren Kuppel noch immer die Lampe brannte. Er fand den Stollen, durch den er mit Kespool gekommen war, und tastete sich behutsam an der feuchten Wand entlang bis zum Ende, wo der Stollen in den Hauptgang mündete. Jetzt war er nur noch wenige Meter von der Grabkammer entfernt, in die der Rote Anatom ihn geführt hatte.
    Er hörte Stimmen, die hellen, aufgeregt klingenden Organe der Poynkorer, das zirpende Zischen des Navaters und die ruhigen, besonnen klingenden Stimmen der Yaanztroner. Er schlich sich näher hinzu und hörte den Roten Anatomen sagen: „Kespool wird in zwei oder drei Stunden wieder hier sein - dann wissen wir alles, was wir über Hactschyten zu wissen brauchen."
    „Sie vermuten wirklich, daß ihm während des Aufenthalts in Doynschtos Klinik etwas zugestoßen ist?" erkundigte sich einer der Yaanztroner. „Daß man womöglich sein Gehirn ausgetauscht hat?"
    „Ich vermute überhaupt nichts", wies der Rote die Frage zurück.
    „Ich bedenke lediglich, daß Doynschto Spezialist für Gehirntransplantationen ist, daß er ein Interesse am Organhandel hat, und daß Hactschyten sich unter merkwürdigen Begleitumständen lange genug bei Doynschto aufhielt, so daß sein Gehirn bei der geeigneten Vorbereitung mühelos hätte ausgetauscht werden können."
    „Damit beschuldigen Sie Doynschto eines entsetzlichen Verbrechens", zischte der Navater. In seinen Worten lag Spott.
    „Doynschto wäre damit ein Ceynach-Täter und hätte den Tod verdient!"
    „Ich wiederhole", antwortete der Rote Anatom gereizt: „Ich vermute nichts, und ich beschuldige niemand. Ich sehe nur die Möglichkeiten und möchte mich sichern. Ich tue das in unser aller Interesse. Wir müssen sicher sein, daß Hactschyten wirklich der Mann ist, für den wir ihn halten."
    Er schwieg eine Weile. Dann fügte er hinzu: „Außerdem hat das heutige Unternehmen noch einen anderen Sinn."
    Es war still. Niemand wagte zu fragen, aber Perry Rhodan konnte sich vorstellen, wie aller Blicke auf den Roten Anatomen gerichtet waren.
    „Hactschyten ist der Mann, der das Geld und die technischen Mittel besitzt, die wir für dieses Unternehmen brauchen. Warum sollten wir aber Hactschyten auch dann noch brauchen, wenn das Unternehmen abgeschlossen und der Erfolg sichergestellt ist? Man muß sich rechtzeitig darum kümmern, daß Hactschyten kalt gestellt wird, sobald er seine Schuldigkeit getan hat. Wir alle wissen, daß er sich häufig mit illegalen Unternehmungen befaßt.
    Kospool hat den Auftrag, in seinem Haus die nötigen Unterlagen zu finden. Sobald die Sache auf Yrvytom läuft, wird die Geheime Organ-Kontrolle benachrichtigt ... und unser Freund Hactschyten ist gewesen."
     
    *
     
    Die Leute waren aufgeregt. Jeder wollte seine Meinung zum Plan des Roten äußern. Lautes Stimmgewirr drang aus der Grabkammer. Das war der geeignete Zeitpunkt für Perry Rhodan, sich aus dem Staub zu machen. Mit einer raschen Bewegung schob er sich an dem schmalen Eingang der Grabkammer vorbei. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er die Yaanztroner, Poynkorer und den Navater um den grob gehauenen Tisch stehen und eifrig diskutieren. Dann verschluckte ihn die Finsternis.
    Ohne Mühe fand er den Aufstieg zum Kanal. Eine Viertelstunde später hatte er die Altstadt hinter sich gelassen und nahm sich in den belebteren Straßen des modernen Nopaloor einen Mietwagen, der ihn in die Nähe seines Hauses brachte. Nach seiner Berechnung mußten der Blaue Kespool und seine Elektronikexperten noch damit beschäftigt sein, die Sicherungen der Zugänge zu beseitigen. Sehr viel Vorsprung hatten sie nicht.
    Er würde sie ohne Mühe einholen können.
    Es war

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