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0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt

Titel: 0626 - Kopfjagd in der Höllenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sterben«, sagte Zamorra rauh. »Nicht durch die dämonischen Kräfte. Bist du bereit, Domina Patricia, den anderen Weg zu beschreiten?«
    »Den anderen Weg?« hauchte sie und sah sich um. Hinter ihnen war die Felsentiefe. Der Sprung bedeutete den unausweichlichen Tod.
    »Es ist ein besserer Tod als jener, der sich uns nähert«, sagte Zamorra rauh.
    Patricia schluckte.
    »Ich danke dir für alles, was du für mich tatest, Zamorra«, flüsterte sie heiser. »Es muß sein. Wir…«
    Sie machte einen Schritt rückwärts. Zamorra, der sie umarmt hielt, machte den Schritt mit. Noch zwei weitere Schritte, und es ging in die Tiefe.
    In den Tod. Das hier war das Ende all ihrer Wege. Es gab nichts mehr, was folgen würde. Nur mühsam fand Zamorra sich damit ab. Alles in ihm bäumte sich gegen das Sterben auf. Er wollte doch nicht jetzt sterben, nachdem alles gelungen war, was er sich vorgenommen hatte, als er der Fährte der Entführerfolgte! Doch nicht jetzt! Und Patricia! Sie war noch so jung. Ein ganzes Leben lag noch vor ihr.
    Und Zamorra…
    Nein, schrien seine Gedanken. Nein, nicht jetzt sterben. Es gibt noch etwas zu tun!
    Noch ein Schritt zurück. Der nächste führte in den Abgrund. Die Schattenfinsteren folgten nach. Das Leben zählte nur noch Sekunden.
    Und da blitzte es weiter unten weiß auf…
    ***
    Da waren die Soldaten des Kaisers! Da fegten sie auf ihren Sturmrössern den Berg hinauf! Der Pfad war eine Reihe von langgezogenen Serpentinen, und unter dem Felsentempel beschrieb er, schmaler werdend, einen weiten Bogen.
    Dort waren Soldaten! Jene zwei Zehntschaften, welche Magnus aussandte, um Patricia den Händen des Zauberers Aaraa zu entreißen und zum Palast zu bringen.
    Und diese Männer sahen, was oben geschah. Sahen die Schwärze, die hervorquoll und nicht nur Zamorra, sondern auch die von Magnus begehrte Patricia zu verschlingen suchte. Und sie handelten sofort.
    Sie hielten im Ritt. Sie hoben die Rohre. Und als im Sonnenlicht aufgleißende Blitze jagten die Klingen aus den Rohren hervor, überbrückten blitzschnell die Entfernung und jagten zu den Schattenfinsteren hinauf, schlugen heulend durch sie hindurch. Ein unaufhaltsamer Strom, ganze Salven dieser Klingengeschosse jagten hinauf in die Schwärze, glitten hindurch.
    Die Schattenfinsteren zuckten. Wohl vermochten die Klingen sie nicht zu verletzen, aber sie machten sie auf den neuen Gegner aufmerksam. Und wenn hier oben nur zwei, drei Leben zu verschlingen waren, so waren es ein wenig tiefer deren zwanzig!
    Die Dunkelheit raste.
    Sie geiferte nach diesen zwanzig Leben. Es gab einen Riß. Die Schattenfinsteren jagten den Berg hinunter, auf die weißgerüsteten Soldaten zu. Für Augenblicke gab es eine Lücke.
    Zamorra schnellte sich vorwärts, nutzte die winzige Chance, die sich bot. Er riß Patricia mit sich, die mehr stolperte als daß sie lief, und gerade als er Teri und Tha erreichte, brandete die zweite Welle der Schattenfinsteren heran.
    Fassungslos sah Zamorra zu, was geschah.
    Immer noch schossen die Weißen.
    Die Vorräte ihrer Klingen in den weißen Rohren schienen schier unerschöpflich zu sein. Immer wieder jagten die sonnenhellen Blitze durch die Luft, schlugen in die Schwärze ein. Doch die Schwärze drängte voran, auf die Reiter zu, um sie zu verschlingen. Ihre Existenz schien allerdings auf rätselhafte Weise mit dem Tempel verbunden zu sein. Denn je weiter sie sich von ihm entfernte, desto grauer und heller wurde die Dunkelheit, wurde zu Nebelschwaden und begann sich aufzulösen…
    Die weißen Soldaten bemerkten es. Sie rückten näher.
    »Wir müssen fort«, stieß Teri hervor. Sie stieß Zamorra und Patricia an. »Fort von hier, solange wir es noch können. Die Kaiserlichen wollen Patricia!«
    »Aber wenn wir losreiten, reiten wir ihnen doch unweigerlich in die Hände«, murmelte Zamorra wenig überzeugt.
    Teri lächelte.
    »Wir nehmen einen Steilpfad. Den können wir nicht reiten, sondern müssen Pferd und Einhorn führen, aber wir umgehen die Kaiserlichen, die mit den Schattenfinsteren beschäftigt sind. Kommt.«
    Zamorra und Patricia folgten Teri und Tha bis zu Zamorras Pferd. Teri führte sie vom Pfad herunter und sehr steil bergab. Aber die Pferde traten nicht fehl. Teris Voraussage bewahrheitete sich. Sie umgingen die weißen Soldaten. Vielleicht bemerkten die noch, was vor sich ging, aber sie nahmen sich nicht die Zeit, sich darum zu kümmern. Sie kämpften gegen die Schwärze an.
    Irgendwann gab die Schwärze auf und zog

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