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0627 - Die Hölle von Maczadosch

Titel: 0627 - Die Hölle von Maczadosch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in diesem dichtbesiedelten Bezirk keinen großangelegten Überfall riskieren.
    Und wenn sie die Bewohner dieses Trakts evakuieren, dann sind wir gewarnt. Wir werden bis zum letzten Augenblick warten, vielleicht sogar bis zum nächsten Tag. Schilnitin, versuchen Sie. das Mauerloch abzudichten. Ich möchte mich nicht noch eine Nacht mit den blutsaugenden Käfern herumschlagen müssen."
     
    *
     
    Rhodan merkte auf den ersten Blick, daß mit Croyoro eine Veränderung vor sich gegangen war. Er tat zwar, als habe er sich mit seinen drei Untermietern abgefunden und täuschte sogar Mitgefühl für ihre Lage vor, aber Rhodan glaubte zu erkennen, daß sich dahinter Feindseligkeit verbarg.
    Croyoro hatte die verlangten Kleider mitgebracht, aber als die drei Untermieter keine Anstalten machten, sie anzuziehen und seine Wohnung zu verlassen, konnte er seine Enttäuschung nur schwer verbergen. Und zum erstenmal an diesem Abend zeigte er auch Angst. Er beschwor die drei, seine Wohnung zu verlassen, weil die anderen Bewohner dieses Trakts anscheinend über ihre Anwesenheit Bescheid wüßten und für die drei eine Gefahr darstellten.
    Aber obwohl Gleynschor und Schilnitin sich den Befürchtungen des Raytaners anschlossen, blieb Rhodan dabei, daß sie den Aufenthalt in ihrem Versteck auf unbestimmte Zeit verlängern sollten.
    Diese Nacht hatten sie vor den Blutsaugern Ruhe, denn Schilnitin hatte das Loch mit Croyoros defekten technischen Geräten zugestopft, so daß sich die Käfer im wahrsten Sinne des Wortes ihre Beißwerkzeuge daran ausbissen. Dennoch war Rhodan überzeugt, daß Croyoro in dieser Nacht keine Ruhe finden würde.
    Am nächsten Morgen hatte der Raytaner keine Eile, zur Arbeit zu kommen.
    „Nun gut", meinte Rhodan, „dann werden Sie uns eben Gesellschaft leisten."
    Aber das schien Croyoro ebenso wenig zu behagen. Er war unschlüssig, wußte nicht, was er tun sollte. Gleynschor nahm ihm die Entscheidung ab. Der Duynter sagte: „Wir haben Wasser und eine ausreichende Luftversorgung, aber keinen Proviant. Ich bin hungrig. Wir könnten Croyoro um Nahrungsmittel schicken. Was meinen Sie dazu, Hactschyten."
    „Sind Nahrungsmittel schwer zu beschaffen?" erkundigte sich Rhodan bei dem Raytaner.
    „Nein, keineswegs, Hactschyten", versicherte dieser.
    „Hungersnot kennt man in den Armenvierteln von Maczadosch nicht. Schließlich beherrschen die Wissenschaftler die Photosynthese wie kein anderes Gebiet. Man kann alle lebenswichtigen Grundstoffe künstlich erzeugen und so Nahrungsmittel in unbegrenzten Mengen herstellen. Nein, Hunger werden die Völker von Naupaum nie zu leiden brauchen..."
    „Was soll das Gerede", unterbrach ihn Rhodan unwillig.
    „Schilnitin wird Ihnen Geld geben, damit Sie uns was zu Essen besorgen können. Aber bleiben Sie nicht zu lange fort."
    Nachdem Croyoro eiligst verschwunden war, meinte Gleynschor: „Sein Verhalten gefällt mir überhaupt nicht. Wir sollten verschwinden, bevor er zurückkommt. Wer weiß..."
    Rhodan winkte ab.
    „Wir werden auf seine Rückkehr warten. Dann wissen wir, woran wir mit ihm sind."
    „Sie mißtrauen ihm also auch?"
    „Mehr noch als Sie, Gleynschor. Ich bin sicher, daß er uns schon längst an die Ycras verraten hat. Möglicherweise ist er gar nicht allein, wenn er zurückkommt."
    „Und dennoch wollen Sie seelenruhig auf seine Rückkehr warten?" wunderte sich Schilnitin.
    „Wir könnten gar nicht hinaus, ohne das Schloß aufzubrechen", erwiderte Rhodan. „Wenn Croyoro zurückkommt und die Tür unversehrt vorfindet, muß er der Meinung sein, daß wir noch hier sind. Wir aber... Ist Ihnen noch nicht aufgefallen, daß die Verbindungswände unglaublich dünn sind, Schilnitin?"
    „Das schon, aber..."
    Rhodan hörte ihm nicht mehr zu. Er ging wortlos zu der einen Seitenwand und fuhr mit der Hand darüber. Die beiden Duynter kamen interessiert näher und sahen, daß sich an einer Stelle der Wand Risse zeigten.
    Rhodan bedeutete ihn zu schweigen und raunte ihnen zu: „Croyoro hatte ständig Angst, daß seine neidischen Nachbarn in seine Wohnung eindringen und sein Geheimnis entdecken könnten. Da die Tür jedoch ein unüberwindbares Hindernis für sie darstellt, versuchen sie, die trennende Kunststofflegierung zu durchbrechen. Immer wenn Croyoro zur Arbeit geht, machen sie sich ans Werk..."
    Rhodan schwieg, und in die folgende Stille drang ein leises Scharren. Jetzt verstanden die beiden Duynter und erkannten auch Rhodans Absicht.
    Schilnitin ergriff seinen Lähmstab

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