Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0627 - Die Hölle von Maczadosch

Titel: 0627 - Die Hölle von Maczadosch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wenn sie es aus irgendeinem Grund doch taten, dann liefen sie Amok, weil sie sich außerhalb ihrer vier Wände verloren vorkamen.
    Hier im Bereich des Bodenniveaus und Hunderte von Metern tiefer war die Raumnot am schlimmsten. Hier hatten sich Geschäftsleute aller Sparten etabliert, weil hier die breiteste Käuferschicht anzutreffen war.
    Mancher Raytaner sparte lange, bis er zu einem der Automaten gehen konnte, um sich einen Schluck Wasser zu kaufen.
    Mancher leistete sich zu besonderen Anlässen, allein oder mit Freunden, für einige Stunden eine der Miethallen. Dort konnte er die Stille und Weite genießen, konnte die Halle durchlaufen, ohne nach jedem Schritt mit jemandem zusammenzustoßen - er hatte für kurze Zeit um teures Geld einen ganzen großen Raum für sich.
    Man konnte Sauerstoff tanken. Die kleinen, blauen Ozontanks waren in jedem Korridor, an jeder Straßenecke und oft in der Straßenmitte anzutreffen; man stolperte förmlich über sie, und es war schwer, der Versuchung, frischen Sauerstoff zu atmen, zu widerstehen. Es war, verglichen mit Wasser und den Miethallen, ein billiges Vergnügen, aber es hieß, daß es nicht lange dauern würde, bis sich das Luftholen im Preis verdoppeln würde.
    Aber man würde auch nach der Preiserhöhung nur selten einen unbesetzten Sauerstofftank vorfinden. In dem Gedränge der oberen Sub-Stadt war die Luft einfach nicht zum Atmen. Obwohl die Lufterneuerungsanlagen ständig auf Hochtouren liefen und verbesserte Geräte zum Einsatz kamen, wurde eine zufriedenstellende Zirkulation nie erreicht.
    Der Versuch, sauerstoffspendende Pflanzen in hydroponischen Anlagen zu züchten, scheiterte nicht nur an der Raumnot - die Pflanzen wollten in den subplanetaren Straßen der Städte ganz einfach nicht gedeihen.
    Der Luft- und Wassermangel trieb die tollsten Blüten. Touristen schleppten sich mit Wasserschläuchen und Sauerstoffflaschen ab; Rhodan erblickte ein schlangenähnliches Wesen, das auf vier Beinen aufrecht ging und eine große Blase vor der Brust trug. Die anderen Passanten beschwerten sich darüber, daß die Blase zuviel Platz benötige - und tatsächlich kam ein Beamter des Ordnungsdienstes und forderte das Schlangenwesen auf, sich seiner Last zu entledigen. Als sich dieses weigerte, fielen die Passanten über es her - und als die Blase barst, entströmte ihr kristallklares Wasser, um das sich die Raytaner rauften. Das Schlangenwesen jedoch mußte in eine Klinik eingeliefert werden, denn die Wasserblase war sein natürlich gewachsenes Organ gewesen.
    Vorfälle wie dieser waren an der Tagesordnung. Sie wurden durch Raytaner provoziert, die mit den Lebensbedingungen einfach nicht mehr fertig wurden, oder von Fremden, die sich den Gegebenheiten nicht anpassen konnten. Es kam aber auch zu Zwischenfällen, die durch eine Verkettung von Zufällen und auf ein Zusammentreffen verschiedenster Umstände zurückzuführen waren.
    Rhodan waren auf dem Weg in die Tiefe immer wieder Meßgeräte aufgefallen, die an den Wänden hingen und den Sauerstoffgehalt der Luft angaben. Sie wurden von den meisten Passanten kaum beachtet, obwohl sie zumeist besorgniserregende Werte anzeigten.
    Als Rhodan und seine Gefährten sich bereits in einer Region befanden, die etwa sechshundert Meter unter dem Bodenniveau liegen mochte, begann einer dieser Sauerstoffmesser plötzlich wie eine Sirene aufzuheulen.
    Die Raytaner flüchteten panikartig nach allen Richtungen. Sie versuchten, die Wohnblöcke zu erreichen, deren Zugänge sich beim ersten Sirenenton automatisch zu schließen begannen, sie stürmten die Geschäfte und Lokale und drangen in die Miethallen gewaltsam ein. Einige wenige hatten das Glück, in der Nähe eines Ozontanks zu stehen.
    Für viele gab es jedoch keine Rettung mehr. Sie bekamen Erstickungsanfälle und brachen reihenweise zusammen.
    „Ein Giftgasstau!" sagte Croyoro und blickte hilfesuchend zu Rhodans Atemmaske. Rhodan rettete sich und den Raytaner, indem sie abwechselnd aus dem Sauerstofftank atmeten.
    Die Giftgaswarnung dauerte nicht lange. Als die Sirene erstarb, tauchten auch schon Einsatztruppen in Gasmasken auf und bemühten sich mit Sauerstoffgeräten um die von dem Gas Dahingerafften.
    Wenige Minuten später herrschte wieder das gleiche hektische Treiben wie zuvor. Von Croyoro erfuhr Rhodan, daß es oft zu solchen Zwischenfällen kam. Die Ursachen waren vielfältiger Natur. Wenn die Gase keinen Abzug fanden, kam es irgendwo zu einem Stau. Wenn die Zirkulation wieder

Weitere Kostenlose Bücher