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0627 - Nadine und die Mörderwölfe

0627 - Nadine und die Mörderwölfe

Titel: 0627 - Nadine und die Mörderwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sheila war bleich. Bill sah ebenfalls käsig aus, er zwinkerte nervös mit den Augen. Ab und zu schüttelte er den Kopf, wenn sein Blick länger auf Nadine ruhte, die sich nicht wohl fühlte.
    »Ich bin hier wie eine Fremde«, hatte sie mir zugeflüstert.
    Das glaubte ich ihr gern. Es war etwas anderes, als Mensch dorthin zu kommen, wo man sich als Wölfin wohl gefühlt hatte, zudem mit einem schweren Nachlaß versehen, was Johnny Conolly anging, dementsprechend frostig und gleichzeitig verlegen war auch der Empfang ausgefallen.
    Wenn niemand ein Wort sprach, mußte ich es tun. »Sorry, Freunde, aber wir sind wohl nicht hergekommen, um uns in Schweigen zu hüllen und uns gegenseitig anzustarren. Nadine wollte zu euch, wir haben ihr den Wunsch erfüllt.«
    »Okay, John«, sagte Bill. »Du hättest uns allerdings darauf vorbereiten können.«
    »Stimmt. Es war mein Fehler, es nicht getan zu haben. Daran ist nichts mehr zu ändern. Wir sind zusammen und müssen uns gewissermaßen zusammenraufen.«
    »Mir tut es sehr leid«, erklärte Nadine und richtete die Worte direkt an Sheila. »Aber es gab keine Chance für mich, das kann John bestätigen. Ich mußte in das Maul des Riesen gehen, um alles zu verändern.«
    Sheila nickte ihr zu. »Es macht dir niemand einen Vorwurf, Nadine. Wir hätten auch anders gehandelt, wenn diese Person Johnny nicht in ihre Pläne miteinbezogen hätte. Daß es passiert ist, nun, den Schuh können wir uns anziehen. Wir hätten mehr auf ihn achten sollen, meine ich. Wir haben eben falsch reagiert und blieben auch weiterhin untätig. Uns sind durch die Entführung die Hände gebunden. Dann kamt ihr. Nadine, bitte, nimm es mir nicht übel, aber du bist für uns noch eine Fremde. Wir haben dich als Wölfin mit der menschlichen Seele jahrelang akzeptiert, du warst unser Freund. Wir haben mit dir gelitten, wir haben uns mit dir zusammen gefreut, wir haben viel gemeinsam durchgestanden, was ich alles nicht aufzählen kann. Das bleibt irgendwo hängen. So etwas mußt du auch verstehen, wie ich meine.«
    Nadine nickte. »Natürlich, Sheila. Du hast recht. Auch ich habe vieles erlebt. Ich dachte ja wie ein Mensch, ich konnte nur nicht so handeln, weil ich eben durch meine Gestalt behindert war. Aber ich wollte sie nicht immer haben, ich mußte aus diesem Pelz heraus, und ich sah die Chance in Avalon.«
    »Dann warst du da?« fragte Suko aus dem Hintergrund.
    Nadine nickte ihm zu.
    »Vielleicht liegt dort die Lösung unseres Problems«, meinte der Inspektor. »Ihr solltet es so machen wie ich, euch setzen. Es kostet das gleiche Geld.«
    Wir nahmen Platz. Noch immer bewegten wir uns dabei wie Fremde. Nadine saß in meiner Nähe, die Conollys uns gegenüber, wie auch unser Freund Suko.
    »Avalon«, gab ich das Stichwort.
    Nadine nickte. Sie hatte die Hände auf ihre Oberschenkel gelegt.
    »Ja, Avalon. Ich ging in das Maul des Riesen, und ich betrat eine andere Welt. Ich merkte plötzlich, wie mich Kräfte umfingen, gegen die ich nicht ankam. Sie faßten mich, sie zerrten mich weiter, und ich hatte den Eindruck, tot zu sein. Aber ich war es nicht, bei mir war nur alles ausgeschaltet, so lange, bis es hell um mich herum wurde und ich die Insel im Sonnenlicht sah.«
    »Hast du jemand getroffen?« wollte ich wissen.
    »Nein, aber ich spürte den anderen Geist. Er schwebte über der Insel. Ich erfaßte, daß er in der Lage war, den Tod zu überwinden.« Sie schaute uns der Reihe nach an. »Könnt ihr euch vorstellen, was es für mich bedeutete, den Tod zu überwinden.«
    »Du meinst, deine alte Existenz?«
    »Richtig, Suko. Ich wollte schon immer so werden wie damals. Jetzt war es an der Zeit, ich sah die einmalige Chance, es selbst in die Hand nehmen zu können.«
    »Und weiter?«
    Nadine holte tief Luft. »Es gibt eigentlich nicht viel zu erzählen. Ohne die Insel jemals zuvor betreten zu haben, wußte ich genau, wohin ich zu gehen hatte.«
    »Du meinst die Schüssel?«
    »Genau, John. Diesen magischen See, den man als Toter betritt, um ihn als Lebender wieder zu verlassen. Ich war nicht tot, ich war nur verändert. Körper und Geist sind geteilt worden. Ich wollte sie wieder zusammenführen. Deshalb betrat ich den See. Ich setzte alles auf eine Karte, und ich hatte Glück. Fragt mich nicht nach Einzelheiten, ich weiß sie nicht, aber ich spürte Kräfte, an die ich nicht einmal gedacht hatte. Ich ging als Wölfin hinein und kehrte als Mensch zurück.«
    »Das sehen wir«, sagte Bill leise. »Nur frage ich

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