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0627 - Tanz der Kobra

0627 - Tanz der Kobra

Titel: 0627 - Tanz der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an.
    Zamorra entsann sich, daß das schon anders gewesen war - mal besser für ihn, mal schlechter. Konnte es sein, daß Ssacah die Qualität seiner Magie ständig veränderte, um auf diese Weise unangreifbarer zu werden? Dann hatte er auch in dieser Hinsicht schon eine Menge Fehlschläge erlitten, nur nützte das Zamorra in diesem Augenblick herzlich wenig.
    Sein mehr oder weniger regelmäßiges Training verschiedener Kampf-Sportarten, dem er sich gemeinsam mit Nicole immer unterzog, wenn er sich zu Hause im Château Montagne befand, kam jetzt zum Tragen. Vier, fünf Angreifer konnte er blitzschnell nacheinander ausschalten. Aber die anderen rangen ihn bereits nieder, und auch wenn er über erheblich größere Körperkräfte verfügte als diese alten Menschen, reichte ihre Überzahl.
    Sie waren immer noch zu siebt, und jener, den er mit dem Laserstrahl verwundet hatte, war als achter immer noch aktiv, weil der Schuß seiner untoten Existenz keine Erlösung gebracht hatte.
    Sie preßten Zamorra auf den Boden, hielten seine Arme und Beine fest. Zu acht hatten sie damit jetzt wenig Probleme.
    Und die Messing-Kobras näherten sich, zogen den Kreis immer enger.
    Er dachte an Siha.
    Vielleicht hatte Nicole irgendwie eine Chance, das Kind aus Tegores Hand zu befreien. Er selbst war dazu jetzt nicht mehr in der Lage. Er konnte nur hoffen, daß er irgendwie wieder hier herauskam, ehe die Messing-Kobras über ihn herfielen. Ob er den Bissen dieser großen Anzahl widerstehen konnte, war fraglich.
    Immer wieder versuchte er sich aufzubäumen und seine Bezwinger abzuschütteln. Aber es gelang ihm nicht. Ssacahs Magie verlieh den Greisen zusätzliche Kraft.
    Der Turbanträger! Warum tauchte er nicht noch einmal ein und griff in das Geschehen ein?
    Aber der Geheimnisvolle blieb verschwunden, zeigte sich nicht mehr.
    Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!
    Die Ssacah-Ableger kamen immer näher. Die erste Messing-Kobra war nur noch einen halben Meter entfernt. Sehr viel weiter waren auch die anderen nicht mehr fort.
    Und Schlangen bewegen sich schnell.
    Es war nur noch eine Frage von wenigen Sekunden.
    ***
    Der Einbeinige sah, daß Tegore sich das Kind schnappte.
    Das bedeutete, daß sie keinen anderen Ausweg mehr sah als die Geiselnahme. Ihr Plan war gescheitert, mit dem sie seinen durchkreuzt hatte. Hätte sie ihn tun lassen, was er beabsichtigte, wäre alles gut. Aber sie hatte ja eigene Ideen entwickeln müssen.
    Und damit alles durcheinandergebracht.
    Sie war für das Scheitern der Aktion verantwortlich. Ssacah würde sie bestrafen.
    Er war froh, nicht in Tegores Schuppenhaut zu stecken.
    Aber er war nicht froh darüber, wie sie versuchte, nun ihr Problem zu lösen.
    Mit einem Kind…
    Uralte Erinnerungen wurden in ihm wieder wach. Erinnerungen an jene Zeit, in der er noch Mensch gewesen war und jung. Sehr jung. Damals, als der Mahatma Frieden predigte und mit Gewaltlosigkeit gegen die bewaffneten Besatzer antrat.
    Jene hatten nicht gezögert, zu schießen.
    Auch auf Kinder.
    Und eines dieser Kinder war er gewesen, der jetzt alte Mann, der gelernt hatte, Ssacah mit Hingabe zu dienen, weil der Schlangenkörper, den Ssacah ihm gewährt hatte, besser war als der Menschenkörper, dem ein Bein fehlte, um sich vernünftig bewegen zu können.
    Der Einbeinige konnte sich vieles vorstellen, vieles akzeptieren. Aber nicht, daß jemand sich an einem Kind vergriff.
    Niemand sollte so leiden müssen, wie er gelitten hatte, als er noch Menschenkind gewesen war.
    Nicht richtig gehen zu können, während andere liefen und lachten, spielten und spotteten. Immer wieder zu stürzen, immer wieder der Letzte zu sein. Nicht arbeiten zu können, der Behinderung wegen, und zu hungern.
    Niemand durfte einem Kind Schaden zufügen oder es auch nur bedrohen.
    Auch Ssacah nicht!
    Und eine menschengroße Schlange überwand den Gehorsam gegenüber ihrem Dämon und griff in das Geschehen ein.
    ***
    Zamorra stöhnte auf. Die Messing-Kobras waren jetzt schon zum Greifen nah. Nur noch ein paar Sekunden, dann…
    Er nahm noch einmal alle Kraft zusammen.
    Konzentrierte sich, spannte die Muskeln. Und dann explodierte er förmlich. Schleuderte die Gegner von sich, schnellte sich empor, haarscharf an den Zähnen der ersten zubeißenden Messingschlange vorbei. Augenblicke später stürzten die anderen sich auf die Stelle, an der sie sich eben noch befunden hatte.
    Er wirbelte herum.
    Der Gedanke an das Kind, das in tödlicher Gefahr war, gab ihm Titanenkräfte.
    Er

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