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0627 - Tanz der Kobra

0627 - Tanz der Kobra

Titel: 0627 - Tanz der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lasermodus geschaltet!
    Der blaßrote Lichtfinger griff nach Rahans Brust.
    Traf mit unwahrscheinlicher Präzision die Messing-Kobra und verlosch sofort wieder, als Nicole den Finger vom Strahlkontakt löste. Nur ganz kurz hatte sie den Auslöser der Waffe betätigt, um im nächsten Moment mit leichtem Daumendruck von Laser auf Betäubung umzuschalten. Dabei ließ sie Rahan los, der zur Seite taumelte und stürzte, machte einen Sprung rückwärts und hielt die Waffe feuerklar für den Fall, daß jemand sie jetzt angriff.
    Die Kobra, die gerade ihre Zähne in Rahans Brust geschlagen hatte, glühte grell auf. Rahan brüllte seinen Schmerz hinaus. Als er sich drehte, fiel die glühende Messing-Kobra von ihm ab und auf den Boden. Sie glühte immer noch, und Flammen schlugen aus ihrem Körper. Sie wand sich und zerfiel dann zu Asche.
    Das Ganze hatte nur ein paar Sekunden gedauert.
    Nicole sah die anderen Schlangenfänger mißtrauisch an. Andra sah so aus, als wolle er Nicole die Waffe entreißen. Belani wirkte total geschockt.
    Rahan lag am Boden und stöhnte.
    Seine Brust wies eine großflächige Brandwunde auf. Aber nicht von dem Laserstrahl. Der war von der Schlange aufgehalten worden, doch das zerschmelzende und verbrennende Reptil hatte mit seiner Glut für die Verletzung gesorgt!
    »Ließ sich leider nicht vermeiden«, murmelte Nicole, die Waffe immer noch schußbereit. Sie hoffte, daß sie schnell genug gewesen war. Daß die Messing-Kobra keine Chance gehabt hatte, den Keim in Rahans Körper zu jagen. Daß dieser Keim zugleich mit der Schlange verglüht war.
    Sie tastete telepathisch nach Rahans Bewußtsein.
    Wenn er trotz Nicoles Schnelligkeit zum Ssacah-Diener geworden war, mußte sein Denken gleich aussetzen. Denn dann war er tot…
    Nicole war jetzt absolut sicher, daß Belani zur Ssacah-Dienerin gemacht worden war. Daß sich eine Messing-Kobra in dem Korb befunden hatte, war der Beweis dafür. Das Biest hatte gelauert, und wenn es Belani gebissen hatte, mußte es jetzt auch noch irgendwo in der Nähe eine zweite Messing-Kobra geben. Es sei denn, sie hatte eine der beiden Schlangen wirklich fortgeschleudert. Aber daran glaubte Nicole jetzt nicht mehr.
    Andra, ahnungslos wie er war, wies Belani an, sich sofort um Rahans Verletzung zu kümmern.
    Eiskalt paralysierte Nicole sie.
    Es knackte trocken, und dann fauchte ein sich auffächernder Blitz zu der Inderin, hüllte sie ein und ließ sie zusammenbrechen.
    »Sind Sie wahnsinnig?« schrie Andra auf. »Wollen Sie uns jetzt alle umbringen?«
    »Genau das will ich verhindern - daß wir alle umgebracht werden«, gab Nicole betont zurück. »Vorsicht, Bendhi - sie ist eine von ihnen. Vielleicht ist sie sogar schon tot!«
    Aufmerksam beobachtete sie Rahan und seine unmittelbare Umgebung. Aber es entstand keine neue Messing-Kobra. Auch seine Gedanken konnte Nicole weiterhin erfassen.
    Er lebte.
    Der Keim hatte seine Lebensenergie nicht schnell genug freisetzen können. Dieses Opfer hatte Nicole dem Kobra-Dämon vor der Nase weggeschnappt!
    Erleichtert atmete sie auf.
    Sie heftete die Waffe wieder an die Magnetplatte. Sie wollte zu Rahan, um nach seiner Verletzung zu sehen, aber Andra stellte sich ihr jetzt in den Weg.
    »Nein«, sagte er schroff. »Sie haben schon genug Unheil angerichtet. Bleiben Sie fern. Gehen Sie. Verschwinden Sie von hier. Ich will sie nicht mehr sehen.«
    »Sind Sie sicher, daß ich dieses Unheil angerichtet habe? Die Messing-Kobras sind Teile des Dämons Ssacah.«
    »Ja…«, murmelte er gedehnt, und noch einmal: »Ja…« Aber dann ging er zu Rahan und half ihm auf die Beine. Der Verletzte stöhnte. Sein Gesicht war bleich, und die Wunde sah gar nicht gut aus. Aber Nicole wußte, daß das täuschte. Sie ging nicht tief. Es war vorwiegend verbrannte Haut. Vielleicht zwei Wochen, dann war der Mann wieder restlos fit.
    Was mit Belani war, daran wagte Nicole nicht einmal zu denken.
    Andra führte Rahan zum Wagen, hinter dem die Kinder sich erschrocken versteckt hatten. Er schickte Siha los, um im Dorf nach jemandem zu fragen, der sich mit Brandwunden auskannte.
    Nicole sah die asphaltierte Straße entlang.
    Siha lief los.
    »Nicht!« schrie Nicole auf. »Bleib hier, Siha!«
    Aber durch einen einfachen Zuruf ließ sich das kleine Mädchen nicht mehr stoppen…
    ***
    Sowohl der Einbeinige als auch Tegore waren schockiert. Der Ssacah-Ableger, den die Dienerin Belani im Auto deponiert hatte, war zerstört worden!
    Die Auseinandersetzung hatte viel

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