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0628 - Der Ceynach-Jäger

Titel: 0628 - Der Ceynach-Jäger
Autoren: Unbekannt
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die Weiterexistenz der beiden Yulocs bedroht.
    Torytrae war zu erfahren, um durch solche Erkenntnisse schockiert zu werden. Nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit würden auch Noc und er eines Tages sterben müssen. Ein Leben ohne Noc konnte Torytrae sich nicht vorstellen - und umgekehrt war es sicher genauso. Auch wenn sie nie zusammen arbeiteten, so lagen sie doch in Ruhezeiten nebeneinander in ihren Behältern und konnten sich, wenn sie den Wunsch dazu verspürten, miteinander unterhalten.
    Es war das Bewußtsein, daß es noch einen zweiten Yuloc gab, das Torytrae vor dem Wahnsinn rettete. Nocs Tod hätte sein eigenes Ende bedeutet, und Noc hätte Torytraes Untergang nicht überwunden.
    Das erhöhte die Anfälligkeit der beiden letzten Yulocs.
    Einer der eingeweihten Paratransplantatoren oder Regierungsmitglieder mußte ein Verräter sein, überlegte Torytrae.
    „Wo ist Hactschyten?" wandte er sich erneut an Doynschto.
    „Das werde ich Ihnen nicht sagen", gab Doynschto verbissen zurück. „Sie müssen mich foltern, wenn Sie es erfahren wollen.
    Doch auch Sie werden nicht wagen, meine Immunität in dieser Beziehung zu verletzen."
    Torytrae wußte, wie sehr die Yaanztroner sich an ihre alten Gesetze klammerten. Es war unmöglich, eines der vielen Tabus, die sich diese Gesellschaft geschaffen hatte, zu durchbrechen.
    „Ich werde dafür sorgen, daß man Sie dem Tschatro gegenüberstellt", drohte der Jäger. „Dann werden Sie nicht den Mut haben, die Wahrheit länger zurückzuhalten."
    Ein Geräusch im Hintergrund des Raumes ließ ihn herumfahren. Er sah einen Mann auf sich zukommen. Der Mann hielt eine Metallstange mit beiden Händen umklammert.
    „Eboyschan!" stieß Torytrae ungläubig hervor.
    Die Absichten des Transplan-Regulators waren nicht zu verkennen.
    „Greifen Sie ihn an!" schrie Eboyschan dem Paratransplantator zu. „Jetzt kann er uns nicht entkommen."
    Der Raum schien sich aufzublähen. Torytrae hatte den Eindruck, in einem unermeßlichen Meer zu schwimmen. Er war zu leichtfertig gewesen. Er griff nach seiner Waffe.
    Da warf Doynschto sich auf ihn.
    Eboyschan stürmte mit erhobenen Armen heran, die Metallstange zum tödlichen Schlag erhoben.
    Es war für den Jäger unfaßbar, daß er hier sterben würde, unter solchen Umständen und aus einem solchen Anlaß. Er wunderte sich darüber, daß er diese Entwicklung nicht vorhergesehen hatte. Es hatte zu wenig Informationen gegeben.
    Der Raum begann zu kreisen. Doynschto und Eboyschan vollführten einen grotesken Tanz.
    Die Zeit schien schneller zu vergehen. Alles geschah mit unglaublicher Geschwindigkeit.
    Es war seltsam, mit welchem Entsetzen man nach einem so langen Leben dem Tod ins Auge sah, dachte Torytrae.
     
     
    ZWISCHENSPIEL
     
    Vom Nichts aus betrachtet, sah das normale Raum-Zeit-Kontinuum wie eine gläserne Kugel aus. In der Flüssigkeit, mit der diese Kugel gefüllt war, schwammen die Galaxien mit ihren Sonnen und Planeten. Die beiden übermächtigen Beobachter im Nichts hatten die Möglichkeit, bestimmte Vorgänge auf den verschiedensten Welten zu beeinflussen. Ab und zu machten sie von dieser Möglichkeit auch Gebrauch. Jeder Eingriff in den normalen Ablauf der Ereignisse barg ungeheure Risiken und Gefahren in sich.
    Das war den beiden Giganten bewußt.
    Für ES bedeutete der letzte Schachzug seines Widersachers eine Überraschung.
    Es machte Anti-ES Vorwürfe.
    „Du darfst Rhodan nicht töten."
    „Ich töte ihn nicht", versetzte Anti-ES. „Ich habe lediglich eine Institution eingesetzt, die in solchen Fällen immer auf den Plan tritt. Der Jäger wäre vermutlich sogar ohne mein Eingreifen aktiviert worden."
    „Der Jäger ist dein Werkzeug", warf ihm ES vor. „Ist es nicht gleichgültig, auf welche Weise Rhodan stirbt? Entscheidend ist die Verantwortlichkeit."
    „Niemand hat dem Jäger befohlen, Rhodan zu töten", wandte Anti-ES ein. „Dagegen sehe ich in der Zwangssituation, in die Torytrae nun geraten ist, einen Schachzug von dir, den ich für unberechtigt halte."
    ES und Anti-ES hatten bestimmte Regeln ausgearbeitet, an die sie sich im allgemeinen strikt hielten. Doch wie alle Abmachungen konnten auch diese von beiden Seiten unterschiedlich ausgelegt werden. Vor allem Anti-ES machte immer wieder von dieser Möglichkeit Gebrauch. ES fühlte sich von Anti-ES hintergangen. In letzter Zeit war ES vorsichtiger geworden und hatte sich auf die Manipulationen von Anti-ES eingestellt. Die Maßnahme mit dem Yuloc hatte ES jedoch
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