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0629 - Der Racheengel

0629 - Der Racheengel

Titel: 0629 - Der Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte. Er lag nach wie vor in dieser unnatürlichen Haltung und jammerte.
    Ich musste mich auch um Wilma Lane kümmern. Sie konnte durchdrehen, denn sie hatte voll und ganz auf Sassia gesetzt.
    Die Schädel machten ihr einen Strich durch die Rechnung.
    Sie explodierten gemeinsam!
    Innerhalb einer Sekunde hörte ich das Fauchen, als wären Feuerwerksraketen gezündet worden. Die Schädeldecken platzten weg, blaue Flammen schlugen aus den Köpfen hervor, zischten bis gegen die Decke und bildeten einen Vorhang, hinter dem die Gestalt der Wirtin zitternd verschwand. Sie sprang zurück und hatte tatsächlich auf einer Fußbank oder einer Kiste gestanden, denn beim Sprung polterte etwas zu Boden.
    Und Sassia?
    Sie hatte sich wieder gefangen. Mit gewaltigen Sätzen hetzte sie durch das Lokal. Mit dem Schwert räumte sie Hindernisse zur Seite. Stühle wurden von der Klinge zerhackt, sie trat einen hinderlichen Tisch aus dem Weg und rannte zur Tür.
    »Stehen bleiben!« Meine Stimme peitschte ihr in den Nacken, und sie stoppte tatsächlich.
    Als sie mich anschaute, sah sie zum ersten Mal die Mündung der Beretta. Ob sich Sassia davon irritieren ließ, konnte ich nicht sagen, sie hatte überhaupt keinen Blick für mich, sondern schaute an mir vorbei zur Theke hin, wo die Schädel zwar noch standen, aber keine Schädeldecken mehr hatten. Die waren durch die inneren Kräfte einfach weggesprengt worden.
    Die Flammen standen wie Kerzen. Schnurgerade stachen sie in die Höhe und liefen dicht unter der Decke aus.
    Hinter der Theke bewegte sich Wilma Lane zitternd zur Seite. Zwar hielt sie noch ihr Gewehr fest, diesmal jedoch zielten die Mündungen zu Boden.
    Ich war sehr gespannt darauf, was Sassia vorhatte. Das Interesse an Sir Edgar hatte sie verloren, sie gönnte ihm keinen Blick, auch meine Waffe störte sie nicht, und ich reagierte rein intuitiv, denn ich hielt sie nicht auf, als sie sich auf den Weg zu ihren fünf Totenschädeln machte. Ich wusste plötzlich, dass ich sie nicht aufhalten durfte. Etwas war geschehen, bei dem mir der Durchblick fehlte.
    Das ging nur sie und die Schädel etwas an.
    Mit steifen Schritten und wie auf dem Sprung näherte sie sich der Theke. Die blauen Flammen brannten zwar, sie waren allerdings blasser geworden.
    Sassia blieb stehen, beugte ihren Kopf vor und hielt das Gesicht in die Flammen hinein, ohne sich dabei die Haut zu verbrennen, was mir wiederum bewies, dass es sich um ein magisches Feuer handelte.
    Das Schwert stellte sie weg. Es kippte gegen die Theke, denn Sassia breitete die Arme aus, als wollte sie zu einem Gebet ansetzen. Da die Flammen lautlos brannten, hörte ich sie sprechen, auch wenn sie nur flüsterte.
    »Es ist geschehen, es ist geschehen. Sie haben die Urkräfte erweckt. Sie sind außer Kontrolle geraten. Das Licht, die Seele der Astarte lässt sich nicht mehr länger fangen. Sie ist frei gekommen, sie tanzt, sie hat sich woanders festgesetzt und ist nicht mehr hier. Sie war in den Männern gefangen, in den drei Unwürdigen, doch jetzt ist sie frei. Wir haben es nicht halten können, jetzt stellt es sich gegen uns. Es wird vernichten, es wird töten. Astartes Seele wird die Stadt überfluten, ich kann sie nicht mehr halten.«
    Ich sprach sie an, weil ich von der Gefahr, die auf uns zukommen würde, tief beeindruckt war.
    »Was bedeutet das für uns, Sassia?«
    Wir hörten ihr leises Lachen. »Es bedeutet den Niedergang, den Tod. Astarte konnte ich nur fesseln und auch nur so lange, bis es ihr gefiel und sie sich mit meinen Taten identifizieren konnte. Aber das Licht hat andere Körper gefunden, unwürdige Körper. Jetzt ist es wieder aus ihnen herausgeströmt, ist nicht mehr gefangen und kann seinen Schrecken ausbreiten. Er wird uns alle umwehen wie ein tödlicher Mantel. Und er hat bereits einen Ort gefunden.«
    »Wo?«, rief ich.
    Sie gab mir keine Antwort, und ich ging auf sie zu, fasste sie an, aber sie beugte die Schulter dermaßen heftig, dass meine Hand von allein herabrutschte.
    »Ich will eine Antwort!«
    »Wir müssen weg, wenn wir sie sehen wollen. Sie ist dort, wo die drei Unwürdigen sind, deren Gastkörper sie nicht mehr haben wollte.«
    »Kennst du den Ort?«
    Sassia nickte sehr langsam. »Es ist in Trenton. Man hat - man hat die drei zu einem Friedhof gelockt. Dort sind sie, da hat sich das Licht ausgebreitet, da verließ es die Körper, die es nicht mehr länger haben wollte.«
    »Kennst du ihn?«
    »Ich weiß, wo er liegt.«
    »Stimmt das, Mrs. Lane?«
    Die

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