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0629 - Der Racheengel

0629 - Der Racheengel

Titel: 0629 - Der Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste zugeben, dass es ihm nicht gefiel.
    »Ich kriege dich, Bulle! Ich kriege dich, denn ich weiß genau, dass du dich hier versteckt hältst. Deine Botschaft ist angekommen, du wirst dich wundern!«
    Suko gab keine Antwort. Er wollte seinen Standort nicht verraten und war auf weitere Reaktionen gespannt.
    Noch erfolgten sie nicht. Sekunden später, Suko schaute an der rechten Seite der Grabplatte vorbei, bekam er plötzlich große Augen, weil sich der Boden des Friedhofs bewegte, als wäre dieser ein auf ihn zufliegender Teppich.
    Der Inspektor hielt den Atem an. Er konnte die Bewegung im ersten Moment nicht einordnen, dann fiel ihm ein, mit welchen Kräften Creep ausgestattet war.
    Durch Telekinese bewegten sich Gegenstände, und nicht nur sie. Creep hatte es geschafft, auch Lebewesen in seine Gewalt und unter seine Kontrolle zu bekommen. Woher die Ratten oder Mäuse gekommen waren, konnte Suko nicht sagen. Vielleicht waren sie aus alten Gräbern geklettert oder irgendwelchen Tunnels entwichen. Jedenfalls gehorchten sie diesem verdammten Kerl und näherten sich Suko in breiter Front…
    ***
    Die Tiere hatten den richtigen Instinkt. Sie änderten auch die Richtung nicht, und Suko konnte sich gut vorstellen, dass die ersten ihn in einigen Sekunden erreicht und überschwemmt hatten.
    Wie sollte er sich wehren?
    Der Inspektor dachte an seine Beutewaffe. Sie war geladen. Wenn er in den Pulk hineinfeuerte, würden zahlreiche Tiere zerfetzt werden, sodass die anderen über ihre Artgenossen herfielen.
    Das alles schoss ihm durch den Kopf, und wahrscheinlich wartete Creep sogar darauf.
    Nur machte Suko nicht den Fehler, sich zu zeigen. Er schob nur den Lauf der Waffe seitlich am Grabstein hervor und zielte in die entsprechende Richtung.
    Die ersten würden bald springen. Suko senkte den Lauf und drückte ab.
    Plötzlich tanzten kleine bläuliche Flammen vor der Mündung. Die Waffe bewegte sich leicht in seiner Hand. Er musste hart zugreifen, damit der Lauf nicht aus der Richtung geriet.
    Die Kugeln fächerten aus dem Lauf. Sie hieben hinein in die Masse aus Fleisch, Fell und Beinen.
    Schon die erste Garbe hinterließ eine breite Schneise.
    Wieder schoss er.
    Diesmal bewegte er den Lauf, sodass die Kugelgarbe zu einem Fächer wurde.
    Er räumte auf.
    Die Ratten- und Mäusekörper wurden von der Wucht in die Höhe gerissen. Sie überschlugen und überkugelten sich in der Luft, bevor sie tot oder verletzt wieder in die übrigen Reihen hineinklatschten.
    Suko war bereit, noch weiter zu feuern, was aber nicht mehr nötig war. Als hätten die Garben den Ratten Angst gemacht, so rannten sie in alle Richtungen davon.
    Zurück blieben tote oder zuckende Ratten- und Mäusekörper. Sie taten Suko leid, aber es hatte keine andere Möglichkeit für ihn gegeben.
    Und Creep?
    Diesmal meldete er sich nicht. Vielleicht hatte er ebenfalls Furcht vor einer genau gezielten Salve, jedenfalls hielt sich sein Triumph in Grenzen.
    Kein Wort hallte über den Friedhof, den die Dunkelheit einhüllte. Mit seinen Schüssen hatte Suko einen Teil der Friedhofserde regelrecht aufgepflügt. Geschosse und Querschläger hatten auf den Grabsteinen helle Schrammen hinterlassen, aber keinen erwischt, der auf den Namen Creep hörte.
    Noch hockte der Inspektor hinter der Grabplatte. Er wartete darauf, dass sich Creep endlich zeigte, aber der war vorsichtig geworden und ließ nicht einmal einen Schuh von sich blicken.
    Er wollte es auf ein Nervenspiel ankommen lassen. Damit war Suko nicht einverstanden. So schnell wie möglich musste er diesen Besessenen ausschalten.
    Dessen Kräfte waren den seinen überlegen, und für einen hinterlistigen und bösen Trick war er immer gut.
    Suko spürte sehr wohl das Klemmen in der Magengegend, als er die sichere Deckung der Grabplatte verließ. Sein Blick war starr und gleichzeitig scharf geworden. Er suchte so gut wie möglich den düsteren Friedhof ab.
    Noch stand er auf der weichen Graberde, hinter ihm erhoben sich die Platten.
    Er sah es nicht, er spürte es.
    Irgendetwas in seiner Nähe veränderte sich. Es glich schon einem Strom, der ihn plötzlich erfasste und als Warnung durch seine Adern kroch. Da war einiges faul…
    Aber was?
    Suko rechnete mit jedem Trick, er horchte auch in sich hinein, und merkte, dass sich unter seinen Füßen etwas tat. Bewegte sich der Boden?
    Es war mehr ein Zittern, als wären die Toten unter ihm erwacht, um das Grab zu verlassen.
    Reichten die Kräfte des Anführers aus, um auch so etwas

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