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063 - Das Verrätertor

063 - Das Verrätertor

Titel: 063 - Das Verrätertor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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diesem Augenblick kam Dick zurück.
    »Es ist alles in Ordnung.« Er bemerkte Lady Cynthia kaum. »Der Oberst war so unbeweglich wie ein Backstein. Glücklicherweise war jemand von der Regierung bei ihm.«
    »Was sagten Sie ihnen?« fragte Trayne, als sie eilig ausschritten. Der Polizist hatte Mühe, ihnen zu folgen.
    »Ich deutete an, daß Sie eventuell die Krone zurückbringen könnten, und damit waren sie natürlich auf meiner Seite. Die Zeitungen wissen noch nichts von der Sache. Man würde alles auf der Welt dafür geben, wenn man der Presse nichts mitteilen müßte.«
    In höchster Eile raste Traynes Wagen nach Kenley, dem nächsten Militärflugplatz. Der Kommandant war telefonisch von ihrer Ankunft verständigt. Ein Flugzeug des Küstendienstes stand startbereit für sie.
    Fünf Minuten nach ihrer Ankunft erhob sich die kleine Maschine zum Himmel.

22
    Graham Hallowell war froh, als er zu seiner Kabine zurückkehren konnte. Im Vergleich zu dem dunklen, nassen Deck bot sie einen angenehmen, gemütlichen Aufenthalt. Er schloß die Tür hinter sich und sah nach Colley. Der Mann saß in einer Ecke des dunklen Gelasses, das Gesicht in den Händen vergraben. Er schaute auf, als Graham eintrat. Seine Zähne klapperten.
    »Ich dachte, es wäre dieser schreckliche Kerl!« sagte er. »Wo haben sie Hope untergebracht?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich sollte die Kabine an der Backbordseite haben. Welches ist die Backbordseite?«
    Graham hielt es für unnötig, eine so kindliche Frage zu beantworten. Er schloß die Tür in der Zwischenwand.
    »Sie würden sich besser in mein – Staatszimmer setzen«, sagte er ohne große Begeisterung. »Ich gehe wieder nach draußen, aber ich werde die Tür zuschließen. Sie haben also nichts zu befürchten.«
    »Was wollen Sie draußen tun?« fragte Colley.
    »Ich weiß es noch nicht, aber dieser Kerl muß Hope an Land setzen, was auch geschehen mag.«
    Er trat wieder auf den Gang hinaus, schloß sorgfältig ab und stellte weitere Nachforschungen an. Zuerst untersuchte er die Kabine, die auf derselben Seite des Schiffes lag, und als er hier keine Spur von Hope Joyner fand, ging er zum Deck zurück, um nach dem anderen Gang zu gelangen, der die ganze Länge des Oberbaues durchlief. Aber überrascht hielt er an. Der Gang an der anderen Seite war durch eine eiserne Tür verschlossen, die von innen festgemacht war.
    Er stieg die Leiter hinauf, die zu dem kleinen Bootsdeck führte, und tastete sich behutsam vorwärts, bis er unter dem Dachvorsprung der kleinen Kommandobrücke war. An einer Seite der Brücke sah er zwei Gestalten, aber sie hatten ihn noch nicht entdeckt.
    Er hielt sich unter der Brücke und ging auf die andere Seite. Eine Treppe führte von dort zum Vorderdeck, aber er sah sofort, daß man ihn beobachten konnte, wenn er hinunterging. So ließ er sich langsam neben der Treppe auf das untere Wellendeck hinunter. Das Manöver glückte, die Eingangstür zum Gang stand offen.
    Das kleine Schiff schaukelte jetzt wie ein Spielzeug in dem starken Wind. Er wurde von einer Seite des Ganges zur andern geworfen, aber glücklicherweise machte es ihm nichts aus. Er fühlte sich nicht seekrank.
    Die erste Kabine, die er fand, war wohl von den beiden Brüdern belegt. Es war ein schreckliches Loch, schmutzige Bettücher und halbnasse Ölkleidung lagen umher. Zwei leere Flaschen rollten bei jeder Bewegung des Schiffes von einer Wand zur anderen. Der nächste Raum gehörte dem Kapitän. Er war größer, aber genauso unsauber und unordentlich wie der vorhergehende. Die dritte und letzte Kabine war abgeschlossen. Er versuchte leise die Tür zu öffnen. Als das nicht ging, beugte er sich vor und schaute durch das Schlüsselloch. Drinnen rührte sich nichts. Der Raum war dunkel. Wenn er klopfte, würde das Hope zu sehr erschrecken, und außerdem brachte es keinen Vorteil.
    Nach ein paar Schritten kam er zu der eisernen Tür, die auf das hintere Wellendeck führte. Sie war oben und unten fest zugeriegelt. Er zog die Riegel zurück, öffnete und ging auf das Deck. Die Tür schloß er wieder hinter sich zu.
    Er sah niemand, nicht einmal einen Matrosen. Offensichtlich war die ganze Besatzung im Maschinenraum beschäftigt. Die >Pretty Anne< hatte überhaupt keine Matrosen, die oben an Deck arbeiteten.
    Als Graham zurückkam, um ein paar Bettücher und Kissen zu holen, war der lahme, seekranke Colley in die innere, dunkle Kabine zurückgekrochen. Er schloß seinen elenden Gefährten ein und ging zu dem

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