Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
063 - Die Todesengel

063 - Die Todesengel

Titel: 063 - Die Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
Vom Netzwerk:
Deming einige aufheben“, schlug Schwester Mercy vor. „Was meinst du, Hercy?“
    „Warum nicht? Aber keiner unserer Gäste sollte deshalb Hunger leiden müssen. Greifen Sie nur tüchtig zu! Es ist genug für jeden da.“
    John Storm langte nach einem Plätzchen, zuckte dann aber wieder zurück.
    „Warum so schüchtern, Mr. Storm?“ erkundigte sich Schwester Hercy. „Ich habe doch gesagt, daß genug für jeden da ist. Na, nehmen Sie schon!“
    John Storm ließ sich schließlich breitschlagen, ein Plätzchen zu nehmen. Bevor er es jedoch in den Mund nahm, fragte er mit einem lauernden Blick zu Dorian: „War er in der Küche?“
    „Wer? Mr. Hunter?“ Schwester Hercy lachte amüsiert. „Was sollte denn Mr. Hunter bei mir in der Küche wollen? Oder können Sie auch Plätzchen backen, Mr. Hunter?“
    „Ich meine – es könnte doch sein, daß er in einem unbeobachteten Augenblick an den Teig herangekommen ist und was reingetan hat“, gab Storm zu bedenken, während er das Plätzchen kritisch betrachtete.
    Geht das schon wieder los! dachte Dorian.
    „Ich verwende nie Gift, sondern habe viel grausamere Methoden, um meine Opfer zu beseitigen“, konnte er sich nicht zu sagen verkneifen.
    Betty Drawson bekam einen sehnsüchtigen Ausdruck, Owen Grovers rülpste vernehmlich, und Schwester Mercy sagte pikiert: „Jetzt werden Sie albern, Mr. Hunter. Eine solche Bemerkung hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut.“
    „Ha!“ machte John Storm und schlug die Faust auf den Tisch. „Jetzt hat er die Katze endlich aus dem Sack gelassen. Ich weiß natürlich, daß Sie glauben, durch Ihre Bemerkung jeden Verdacht von sich abgewendet zu haben, Mr. Hunter. Aber das zieht bei mir nicht. Ich habe Sie durchschaut. Ich weiß auch, daß Sie eine Waffe eingeschmuggelt haben. Wahrscheinlich handelt es sich sogar um ein handfesteres Mordinstrument als Gift. Eine Pistole oder ein Messer. Das würde Ihrer brutalen Veranlagung auch eher entsprechen.“
    „Bitte machen Sie doch deswegen keine Szene, Mr. Storm!“ versuchte ihn Betty Drawson zu beruhigen.
    „Lassen Sie mich!“ fauchte er sie an. „Ich weiß, was ich weiß. Und ich werde es auch aussprechen.“ Er deutete auf Dorian. „Das ist mein Mörder!“
    „Das geht zu weit!“ sagte Schwester Mercy tadelnd, und Schwester Hercy nickte zustimmend. „Hören Sie damit auf! Sonst verderben Sie uns noch den ganzen Abend.“
    „Ich gehe schon“, sagte Storm erregt und entfernte sich vom Tisch, kam aber sofort wieder zurück. „Aber ich werde heute mein Haus verbarrikadieren. Und ich werde wach bleiben. Glauben Sie nur nicht, mich unvorbereitet anzutreffen, Mr. Hunter! Ich lese es an Ihren Augen ab, daß sie die Tat für heute nacht geplant haben. Es kommt Ihnen wohl gelegen, daß Dr. Deming und Dr. Hillary fort sind? Aber glauben Sie nur nicht, daß ich eine leichte Beute für Sie sein werde!“
    Er hatte sich während des Sprechens wieder auf die Tür zubewegt. Bei seinen letzten Worten öffnete er sie und schlug sie dann hinter sich zu.
    „Endlich!“ meinte Deborah erleichtert.
    Der Wahnsinnige flößte ihr von allen die meiste Furcht ein. Sie tastete unter dem Tisch instinktiv nach Dorians Hand und drückte sie. Als sie sich ihrer Handlung bewußt wurde, zuckte sie erschrocken zurück.
    „Mr. Storm ist manchmal zu impulsiv“, stellte Betty Drawson fest. „Dabei liebt er Blumen“, meinte Gene Hallowell.
    „Er sollte lieber seinen Kummer im Schnaps ertränken“, lallte Owen Grovers.
    „Wir sollten ihm alle helfen“, sagte Schwester Mercy.
    „Aber wie?“ fragte Schwester Hercy. „Helft lieber mir!“ rief Owen Grovers über den Tisch. „Noch einen Tee mit Schuß, ihr gnadenvollen Schwestern!“ Deborah erhob sich.
    „Für mich ist es Zeit zum Gehen“, sagte sie und warf Dorian einen fragenden Blick zu.
    „Ich glaube, wir sollten alle Schwester Mercy und Schwester Hercy nicht länger zur Last fallen“, sagte Dorian, während er aufstand. „Soll ich Mr. Grovers in seinen Bungalow bringen?“
    „Nein, lassen Sie nur, Mr. Hunter!“ sagte Schwester Mercy. „Er bekommt noch ein Gläschen als Gutenachttrunk. Aber verpetzen Sie uns bitte nicht bei Dr. Deming!“
    Als Dorian an Deborahs Seite die Reihe der Bungalows entlangging, hakte sie sich bei ihm unter. Er spürte, daß sie fröstelte.
    „Ist Ihnen kalt?“
    „Ich muß nur daran denken, was Storm gesagt hat.“
    „Haben Sie Ihre Meinung über mich etwa schon wieder geändert?“
    „Nein. Aber er schien so

Weitere Kostenlose Bücher