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0630 - Das Erbe der Yulocs

Titel: 0630 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte Gayt-Coor, als Rhodan eine entsprechende Vermutung äußerte. „Nur konnte man es dieses Mal auch optisch wahrnehmen. Für ein Schiff ist die Masse zu groß. Außerdem ist keine willkürlich herbeigeführte Bewegung zu registrieren. Vielmehr habe ich den Eindruck, die Masse treibt mit dem Wind durch die Wolkenschicht. Es kann sich allerdings auch um kristallisierte Schichten handeln, die bei den Messungen wie Materie wirken. Wir werden uns bei Gelegenheit darum kümmern."
    Rhodan fand die Erklärung seines Freundes nicht gerade sehr plausibel, aber im Augenblick gab es keine bessere.
    Ununterbrochen starrte er durch die Sichtluke nach draußen, hinein in das Brodeln der Wolkenmassen, in denen seltsamerweise kaum Feuchtigkeit nachgewiesen werden konnte.
    Es waren fast trockene Wolken.
    Endlich waren sie hindurch.
    So dunkel, wie sie erwartet hatten, war es nicht.
    Die Landschaft war deutlich zu erkennen, wenn auch in einem unheimlich anmutenden Zwielicht, das kaum Schatten warf.
    Die Wolken mußten ziemlich lichtdurchlässig sein, was in diesem Fall nur relativ bewertet werden konnte, denn schließlich war sie zehrt bis fünfzehn Kilometer dick.
    Rhodan nahm wieder den vergrößernden Bildschirm zu Hilfe, um Einzelheiten der Oberfläche erkennen zu können. Er sah sofort, daß Vegetation vorhanden war, wenn auch nur spärlich in Form von niedrigen Krüppelbäumen, Büschen und Flechtenmoos. Vereinzelte Seen schimmerten durch die Dämmerung, manche auffällig rechteckig oder gar rund, so als hätte man sie einst ausgestochen.
    Sie überquerten die Tundralandschaft in geringer Höhe, bis sie das Meer erreichten. Gayt-Coor hielt sein Versprechen: er setzte noch nicht zur Landung an, sondern flog weiter. Bereits nach einer Viertelstunde überholten sie die unsichtbare Sonne und drangen in die absolute Lichtlosigkeit der Nacht ein. Der Bugscheinwerfer wurde eingeschaltet. Da sie dicht über der Wasseroberfläche dahinglitten, blieb eine optische Orientierung möglich. Sie hielten sich genau nach Westen.
    Dann flogen sie wieder über Festland, nachdem sie einige kahle Inseln überquert hatten. Das Bild änderte sich nicht - Tundragebiet, die vielen Seen, einige Gebirge und vereinzelte Flüsse.
    An manchen Stellen sichteten sie Ruinen, die in merkwürdiger Art, fast so, als habe man sie mutwillig mit ungeheurer Kraft zusammengeschoben und dann zertrümmert, an Berghängen oder in der Ebene lagen.
    „Das sehen wir uns bei Tageslicht an", sagte Gayt-Coor.
    „Immer noch heller als unser Scheinwerfer. Man könnte fast meinen", fügte er dann zögernd hinzu, „die Sage von den fliegenden Städten bewahrheitet sich hier."
    „Was soll das heißen?"
    „Sehen die Ruinen nicht so aus, als seien sie. aus großer Höhe auf die Oberfläche hinabgestürzt? Kein Stein blieb auf dem anderen, aber es sind weder Brand - noch Schmelzspuren zu sehen, soweit ich das beurteilen kann. Mit dem Hämmerchen kann man sie auch nicht auseinandergeklopft haben."
    Er entsann sich für einen Augenblick der dunklen Massen innerhalb der Wolkenschicht, schob die Vision aber sofort wieder beiseite.
    Vor ihnen begann erneut die Dämmerung, und dann flogen sie durch den Zwielichttag von Traecther. Weder die Sonne noch ein Stern waren zu sehen.
    Es herrschte eine ewige Welt - untergangsstimmung.
    Und so fühlte sich Rhodan auch.
    Er kontrollierte die atmosphärischen Bedingungen, als Gayt-Coor ihn darum bat.
    „Atembare Sauerstoffmischung, sehr kühl. Wir benötigen keine Schutzvorrichtungen."
    „Da hat sich also nichts geändert. Die Yulocs waren ebenfalls Sauerstoffatmer. Wir können landen und das Schiff verlassen."
    „Und wo landen wir?"
    „In der Nähe der Dunkelzone. Dämmerig ist es überall, die Rotation ändert nur wenig daran. Sie verursacht nur den Unterschied zwischen Dämmerung und absoluter Dunkelheit."
    Rhodan überließ sich wieder seinen eigenen Gedanken und versuchte, erneut Kontakt mit Toraschtyns Restbewußtsein aufzunehmen, um weitere Informationen zu erhalten. Viel konnte er nicht erfahren. Er erhielt bald den Eindruck, daß Gayt-Coor mehr wußte als Toraschtyn, der durch sein Amt als Kommandant der Flotte ebenfalls an die Gesetze gebunden war.
    Aber immerhin schien er sich umgehört zu haben, denn auch der erwähnte die „fliegenden Städte und Häuser", von denen auch Gayt-Coor gesprochen hatte.
    Durch die Sichtluke sah Rhodan ein relativ niedriges Gebirge auftzuchen, das wie eine langgestreckte Welle in der ebenen Tundra

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