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0630 - Minotaurus aus der Hölle

0630 - Minotaurus aus der Hölle

Titel: 0630 - Minotaurus aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an. Dabei hatte Zamorra fest damit gerechnet, eine magische Spur zu finden, seit er den Wagen leer vorgefunden hatte.
    Mostache und Lafitte nickten sich zu. »Wir ziehen die Karre raus, und dann guckt sich Charles mal an, ob was ausgebeult oder sonstwie gerichtet werden muß…«
    Mostache holte eine Abschleppstange aus seinem Wagen und begann sie an Zamorras BMW zu befestigen. William half ihm dabei, während Pascal Lafitte sich bereits hinter das Lenkrad des Chevrolets zwängte.
    »Wartet einen Moment«, bat Zamorra. »Ich will erst mal sehen, was sich hier abgespielt hat.«
    »Mach das ruhig«, sagte Lañtte. »Du störst uns nicht bei der Arbeit…«
    Er hatte recht. Zamorra konnte die Zeitschau des Amuletts jederzeit benutzen. Wo sich das Auto gerade befand, spielte dabei keine Rolle.
    Ebensowenig, ob Magie im Spiel gewesen war oder nicht.
    Zamorra konzentrierte sich, versetzte sich mit einem posthypnotischen Schaltwort in eine Halbtrance und begann das Amulett zu steuern. Der stilisierte Drudenfuß in der Mitte der reich verzierten, handtellergroßen Silberscheibe veränderte sich, verwandelte sich in eine Art Mini-Bildschirm. Zamorra sah, was dieser ›Bildschirm‹ ihm zeigte, als sei er selbst dabei. Zugleich wußte er aber, daß er sich in der Gegenwart befand, und registrierte irgendwie seine Umgebung in ihrem aktuellen Zustand.
    Das Amulett zeigte ihm derweil diese Umgebung wie in einem rückwärts laufenden Film.
    Zamorra brauchte nicht weit in die Vergangenheit zurückzugehen. Der Unfall hatte sich ja erst vor ein paar Minuten abgespielt. Vielleicht zehn, zwölf Minuten waren es gerade mal. Länger war es bestimmt nicht her; er hatte den Vorgang ja vom Fenster seines Arbeitszimmers aus gesehen.
    Aber er hatte von dort oben aus nicht gesehen, ob die beiden Frauen den Wagen nach dem Unfall verlassen hatten…
    Zamorra glitt mit der Zeitschau über den genauen Zeitpunkt hinweg, stoppte und ließ die béobachtete Zeit dann wieder vorwärts ablaufen. Schemenhaft sah er, wie in der Gegenwart der Chevy heranrangiert wurde, um via Abschleppstange mit dem BMW verbunden zu werden. Derweil zeigte ihm das magisch erzeugte Bild, wie der Wagen aus der zum Château führenden Seitenstraße kam. Nicole fuhr, Eva saß rechts. Dann rollte der BMW mit eingeschlagener Lenkung weiter nach rechts. Und Nicole, die eigentlich gegenlenken müßte…
    ...wurde irgendwie durchsichtig.
    Sie löste sich auf!
    Zamorra stoppte die Zeitschau, ließ sie ganz langsam rückwärts laufen und dann wieder vorwärts, in extremer Zeitlupe. Bei einem Film hätte er jetzt Einzelbildschaltung benötigt; hier gab es das nicht; die Bewegungen flossen immer noch, obgleich es ganz langsam voranging.
    Beide, Nicole und Eva, begannen gleichzeitig, durchsichtig zu werden. Zugleich verharrten sie an einer bestimmten Stelle. Derweil rollte das Auto weiter - durch die Insassen hindurch,, oder um sie herum fort…
    Zamorra wußte nicht, welche Definition die richtige war. Auf jeden Fall schienen die beiden sich schon nicht mehr wirklich im Fahrzeug zu befinden, während es mit eingeschlagenen Rädern weiterrollte und ganz langsam in den Graben rutschte.
    Zamorra fror das Bild regelrecht ein. Er begann nach Eigenschaften zu suchen. War da nicht ein Hauch von Magie?
    Ein schwacher Hauch nur… ein sehr schwacher. Wenn er nicht ganz konkret danach gesucht hätte, wäre er ihm nicht aufgefallen. Vorhin hatte das Amulett ja nicht einmal einen Schatten dieser magischen Ausstrahlung wahrgenommen! Erst jetzt, in der Zeitschau und direkt auf Magie fokussiert, registrierte es eine kaum wahrnehmbare Magie!
    Schwarze Magie?
    Was konnte sonst die Ursache sein?
    Zamorra versuchte herauszufinden, was mit Nicole und Eva geschehen war. Was aus dem Auto wurde, sah er ja in der Gegenwart vor sich. Aber wohin waren die beiden Frauen verschwunden?
    Zamorra konzentrierte sich völlig auf die beiden. Er hoffte, daß er irgendwie sehen konnte, wohin es sie verschlug.
    Plötzlich fühlte er einen schwachen Sog.
    Blitzschnell entschloß er sich, diesem Sog nachzugeben. Vielleicht konnte er den Verschwundenen auf diese Weise folgen.
    Aber der Sog war nicht stark genug.
    Es war mehr eine Richtung als ein echtes Tor. In einem unglaublichen, nicht nachvollziehbaren Vorgang waren Nicole und Eva verschwunden…
    Und Zamorra konnte ihnen nicht folgen.
    Er stand an der Schwelle, konnte sie aber nicht überschreiten…
    ***
    Stygia registrierte die Ankunft zweier Menschen im

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